Kvelertak sind wohl sowas wie der Headliner des Herzens, wenn die Norweger auf einem Festival spielen. Mit „Meir“ liefern sie nun ihr zweites Album ab, welches nahtlos an das Debüt anschliesst, aber noch mehr zu bieten hat.
Mit dem gleichnamigen Album lieferten Kvelertak im Jahre 2010 ein Album ab, welches die Presse, aber vor allem den Musikliebhaber wahre Lobeshymnen entlockte. Metal aus Norwegen war bis dato nichts unbekanntes, aber anscheinend haben Kvelertak einen Nerv getroffen, der bis dato unbeachtet vor sich hin schlummerte. Sechs Typen, die quasi eine musikalische Wurzelbehandlung durchführten, um den Nerv auch wirklich frei zu legen. 11 Songs, die eigenwillig und doch stimmig auf Norwegisch Metal zelebrieren.
Sänger Erlend Hjelvik, ein leicht rundlicher Zeitgenosse, mutierte auf der folgenden Tour zu einer richtigen Rampensau, die mit entblösstem Oberkörper leicht wahnsinnig anmutend eine wahre Augenweide darstellte. Aber Alles hat ein Ende und so mussten auch Kvelertak sich der nächsten Herausforderung in Form eines weiteren Album stellen. Ein famoses Debüt können viele Bands abliefern und die selbst gesetzte Messlatte durfte durch „Meir“ nicht wackeln, geschweige denn gerissen werden. Ausgestattet mit einem weltweiten Plattenvertrag bei Roadrunner Records waren eigentlich schon die Zeichen gesetzt, da man in diesem renommierten Hause nicht durch lose Versprechen den Füller zum Unterzeichnen in die Hand gedrückt bekommt.
Es war konsequenterweise nur noch eine Frage der Zeit bis man den ersten Höreindruck bekommen sollte, welcher mit „Bruane Brenn“ direkt als Video auf die wartende Meute losgelassen wurde. Was soll man sagen? Kvelertak sind sich und besonders ihrer Musik treu geblieben und haben sogar ein Quäntchen mehr an Harmonien und Melodien draufgelegt! Wieso? Weil man es kann und Kvelertak dennoch Kvelertak sind und bleiben. „Meir“ strotzt mit 11 Songs, die erdiger, überlegter und ausgereifter wirken und dennoch die raue Liveenergie und die Singalongs beinhalten, die Kvelertak auf der Bühne letztendlich ausmachen.
Rundum kann man der Band nur gratulieren: Ein Album, welchem man nicht anhört, dass es sich letztendlich erst um das zweite Album handelt, aber im Umkehrschluss die Gerissenheit und Frechheit hat, welches man nur einem „Newcomer“ zuschreiben kann.