Zu einer der großen Bands in Finnland zu gehören ist sicherlich nicht einfach. Zu einer der Speerspitzen des Melodic Death Metal zu gehören noch viel schwerer. Children Of Bodom meistern mit „Halo Of Blood“ all dies mit einer erschreckenden Leichtigkeit!
Die Wege sind manchmal wirr, unvorhersehbar und ergeben erst rückblickend den Sinn, den man vielleicht auf dem langen steinigen Pfad vermisst hat. Children Of Bodom haben einen langen Weg hinter sich. Einen Weg, der im Jahre 1993 begann und der Welt mit einem ausgestreckten Mittelfinger zeigte, dass Children Of Bodom technisch auf höchstem Level spielen, sich aber einen Scheiß um Erwartungen kümmern. Dies hat sich bis zum heutigen Tage bei Alexi Laiho nicht verändert, welcher einen immer an das „flegelhafte Kind“ erinnert, wenn man auf ihn trifft.
Mit „Hatebreeder“, „Follow The Reaper“ und „Hate Crew Deathroll“, strotzte man vor Selbstvertrauen von sich, seinem Können und dem, was man den Fans letztendlich offenbart. Man avancierte schnell zu einem gerne gesehenen Act auf allen Bühnen der Welt, da die krude Kombination aus Speed, Power und eben Death Metal funktionierte und Hits hervorbrachte, die die heranwachsenden Herren in ihren Anfangstagen sicher nicht so erwartet hätten. Laiho, mittlerweile auch 34 Jahre alt, wirft nun „Halo Of Blood“ in den Raum, welches einerseits die logische Weiterentwicklung der Band darstellt, auf der anderen Seite Children Of Bodom wiedergibt, wie die Band zu ihren Anfangstagen war: Die Melodiösität und Ungehobeltheit der frühen Tage, werden einem Soundgewand unterworfen, welchen in dem „Hier und Jetzt des Jahres 2013“ perfekt eingebettet, ungeahnt stark wirkt.
„Waste Of Skin“ eröffnet den Reigen in perfekter Children Of Bodom- Manier um mit dem Titelsong „Halo Of Blood“ direkt weiter zu machen, wo man aufgehört hat. Aber auch Songs wie „Bodom Blue Moon“, „The Days Are Numbered“ oder „All Twisted“ sind das, was der alte Bodom-Fan hören will, der neue aber lieben wird.
„Ob ihr es glaubt oder nicht – uns ist es gelungen, frischen Wind aufkommen zu lassen, ohne die typischen COB-Elemente aus den Augen zu verlieren. In textlicher Hinsicht behandelt ‘Halo Of Blood‘ Themen, mit denen wir uns noch nie zuvor befasst haben“, so Laiho dazu. Die Band ist dort angekommen, wo man sich schon mal befunden hat, um alles besser zu machen. Sowohl musikalisch, als auch vertraglich. Nuclear Blast haben mit dem erneuten „Willkommen“ zu Children Of Bodom wieder eine Band im Hause, die fasziniert und mit „Halo Of Blood“ einfach alles richtig gemacht hat. Zugetraut haben es der Band vielleicht viele Fans nicht mehr. Umso erfreulicher ist diese Wendung.