Bring Me The Horizon lassen ihr Schiff auslaufen

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Bring Me The Horizon lassen ihr Schiff auslaufen

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Der Hafengeburtstag in Hamburg ist im vollen Gange, was die 900 Menschen nicht stört, die bereits Stunden vor Einlass auf Bring Me The Horizon warten. Oliver Sykes bittet zum Tanz und Bring Me The Horizon zeigen, dass sie ihr eigenes Schiff auslaufen lassen.

Die Schlange, die sich an diesem milden Frühlingstag in Hamburg vor dem Grünspan bildet, ist beeindruckend. Zig Anhänger der Band Bring Me The Horizon warten artig hintereinander auf den Einlass, der bereits um 18 Uhr erfolgen soll. Frühshow heißt das Konzept, bei dem die Sache um 22 Uhr gelaufen ist. Natürlich hinsichtlich des teilweise jungen Publikums auch ratsam, da die Kids ja um 22 Uhr wieder zu Hause sein sollten. Die Halle füllt sich schnell und die ersten Reihen sind hart umkämpft. Alle wollen Bring Me The Horizon mit ihrem neuen Album „Sempiternal“ sehen, die sich mit selbigen direkt auf Platz 22 der hiesigen Charts katapultierten können. Aber erst mal Vorhang auf für die Briten von Your Demise, die exakt 19 Uhr die Bühne betraten, um sich einem halbstündigen Querschnitt durch die bisherigen vier Alben hinzugeben. Nun haben es Vorbands bekanntlich nicht einfach, wenn es darum geht, die Die-Hard-Fans des Headliners zu beglücken.

Bring Me The Horizon

Alle warteten letztendlich auf Bring Me The Horizon…

Your Demise lieferten aber zweifelsohne gute Arbeit und der Funke sprang förmlich über. Circle Pits wurden gebildet, Sänger Ed heizte der Meute ein und selbst Crowdsurfer konnten verzeichnet werden. Solide Arbeit und ein guter Start in den Abend. Und dennoch: Bring Me The Horizon war die Band, wegen der die Menschen kamen und dem Auftritt entgegenfieberten. Kurz vor 20 Uhr war es dann soweit, als die Klänge von „Shadow Moses“ durch die Boxen wummerten. Schlicht und dezent betrat die Band die Bühne, die sich für die Tour einen Aushilfsgitarristen gesucht hatten, der dem Sound noch mehr Druck verpassen sollte. Wäre nicht nötig gewesen, wie man neulich auf dem Groezrock- Festival schon sehen und hören konnte. Neuzugang Jordan Fish, welcher neben den Samples auch noch Percussion und Gesang mit übernimmt, ist genau das fehlende Puzzle-Teil, welches Bring Me The Horizon seither missen mussten.

Bring Me The Horizon

… um mit der Band amtlich zu feiern

Mit „Chelsea Smile“ und „Alligator Blood“ wurden direkt zwei ältere Songs dargeboten, die in ein neues musikalisches Gewand gesteckt wurden. An den Grundpfeilern wurde nichts verändert, aber der Sound wurde mittels Samples etwas umgeschrieben. So kann der Spagat zwischen „alten Songs“ und den neu angeschlagenen Klängen von „Sempiternal“ erfolgreich gemeistert werden. Fett! „Go To Hell, For The Heaven‘s Sake“ und „The House Of Wolves“ aus dem neuen Album wurden nahtlos angeknüpft und ja, man merkte, dass Bring Me The Horizon Lust und Laune hatten auf diesen Abend. Skyes, der seither sich eher wortkarg auf der Bühne gab, agierte mit dem Publikum und animierte dieses zu Pits und zum Crowdsurfern. Vielmehr noch: Die besten 5 Surfer konnten sich bei der Band ein spezielles Shirt abholen. Das Konzept ging auf und die Konzertmasse verschwand unter den Surfern. „Empire (Let Them Sing) und „Blessed With A Curse“ zeigten, dass die Band harmonisch eingestimmt ist und Skyes an seiner Stimme gearbeitet hat. Mit „Antivist“ und „Sleepwalking“ gab es noch zwei weitere Songs von „Sempiternal“. Ja, ohne Witz und Ironie, Bring Me The Horizon haben einen großartigen Auftritt hingelegt. Die Briten zeigten, dass sie funktionieren und sich weiter entwickelt haben, ohne dabei Abstriche machen zu müssen. Vielmehr noch: Man beweist, dass diese Band unter einem guten Stern steht und in der Zukunft noch einiges bieten wird. Hafengeburtstag in Ehren, aber hier lief ein ganz großes Schiff aus.

Bring Me The Horizon

Und ja, Sykes und seine Männer haben amtlich gerockt

Autor: Peter

Ich schreibe seit 2009 für EMP, von Produkttexten über Reviews bis hin zu Beiträgen im Blog. Meine größte Passion ist meine Familie und die Fotografie sight-of-sound.de!. Ich lebe in Hamburg, liebe Platten, Filme, Konzerte und gute Bücher. Musikalisch bin ich weniger engstirnig, denn letztendlich muss Musik gut gemacht sein und mich packen!

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