30 Seconds To Mars sind zurück auf der Erde. Die Vorbereitungen für das neue 30 Seconds To Mars Album „Love Lust Faith + Dreams“ glichen hinsichtlich der Sicherheit der Bewachung des Goldes in Fort Knox. Nun ist es am Tageslicht und wir beleuchten das neue Werk etwas genauer.
„Es wird nie einfacher ein neues Album zu schreiben. Es muss aber auch nicht härter werden. Du hast einfach viel gelernt mit ein paar Alben, aber einfacher wird es dadurch nicht, wenn Du was Grossartiges schaffen willst“, gibt Jared von 30 Seconds To Mars offen zu. Hager schaut er noch aus und ja, er nimmt wieder zu. „Ich werde so oft auf mein Äusseres in diesen Tagen angesprochen und ich frage mich immer, wieso die Menschen nicht unterscheiden zwischen der Person Leto, die Filme macht und mir als Musiker von 30 Seconds To Mars.“
Man muss dazu sagen, dass Leto strikt zwischen beiden Lebensbestandteilen trennt und auch ungern Fragen zulässt, wenn es den anderen Teil seines Lebens betrifft. „Man lernt durch Erfahrungen“, gibt er weiter an. „Wir versuchten natürlich all diese Erfahrungen umzusetzen, aber es wird sich zeigen, ob wir es geschafft haben.“Bescheidenheit steht dem Mann irgendwie nicht so richtig zu Gesicht, wenn man sich vor Augen hält, dass er mit dem letzten Album „This Is War“ einen Weltrekord aufgestellt hat. Die längste Tour, die eine Rock-Band jemals gespielt hat. Mehr als 300 Konzerte in mehr als 60 Ländern auf 6 Kontinenten und dies innerhalb von 2 Jahren und ein paar Tagen. Insgesamt mehr als 3 Millionen Menschen sahen sich die Shows an.
„Es ist ein sehr persönliches Album. Es geschah etwas auf der Tour und es entstand sowas wie eine Magie, die in einem dunklen Hotelzimmer mit einer Nutte und einer Cola Light entstand“, sagt er grinsend. „Nein, im Ernst. Man kann es nicht an einem Tag oder einer Situation festmachen. Es war vielmehr ein Prozess, der schleichend kam und den man erst nach Abschluss bemerkt hat. Aber es war ein wunderbares Gefühl, welches sich nun in dem Sound widerspiegelt.“
Der Sound hat sich vom Gitarren-dominanter Arbeit eher zu elektronischen Elementen mit Nuancen des Pops entwickelt, wie gerade an Liedern wie „City Of Angels“ oder „Conquistador“ festmachen lässt. Aber auch Songs wie „Depuis Le Début“ besticht durch ruhige Passagen, die man sich kaum auf der Bühne vorstellen kann. „Es wird schon passend umgesetzt. Ich denke, dass wir uns da noch was Tolles einfallen lassen, aber um ehrlich zu sein, sind die Songs für uns geschrieben worden und nicht für die Absicht, dass sie Menschen gefallen.“ Leto spricht davon, dass man nie alle Erwartungen erfüllen kann und sich davon trennen muss, einem Bild hinterherzurennen. Vielmehr muss man mit sich im Reinen sein und seine Erwartungen stillen. „Was bleibt ist der Druck, den die Fans auf uns ausüben. Es ist ein guter und gesunder Druck, dass man von uns hochwertige Musik erwartet. Genau dieser Druck lenkt die Band in eine Richtung, die wir so nie für möglich gehalten hätten.“
Leto denkt und lenkt, was sich auf „Love Lust Faith + Dreams“ wieder klar zeigt. Das Album besticht durch eine Einzigartigkeit und einem Überraschungseffekt, der zeigt, dass 30 Seconds To Mars immer wieder den Hörer überraschen. So muss es sein! Danke Leto!