Während die internationale Kinogemeinde seit etwa einer Woche kollektiv durchdreht, gucken wir Deutschen mal wieder in Röhre: In über 60 Ländern ist Steven Spielbergs Science-Fiction-Epos „Ready Player One“ vor dem Osterwochenende angelaufen, hat dabei begeisterte Kritiken eingeheimst und schon jetzt sein Produktionsbudget von etwa 175 Millionen Dollar wieder eingespielt. Ab 5. April dürfen wir nun auch endlich mitreden und die Verfilmung von Ernest Clines gleichnamigem Roman im Kino bestaunen.
Vom heißesten Geek des Planeten
Sieben Jahre ist Clines dystopischer Science-Fiction-Roman erst alt, mit dem der junge US-Autor quasi über Nacht zum literarischen Shootingstar aufstieg. USA Today erklärte ihn seinerzeit kurzerhand zum „hottest geek on the planet“. Kein Wunder also, dass sich Warner Bros. die Filmrechte schon vor der Veröffentlichung von „Ready Player One“ gesichert hatte – und mit Steven Spielberg den wohl besten Regisseur für diesen Stoff ans Ruder setzte.
Im Jahr 2045 ist die Erde größtenteils zu einem ziemlich unwirtlichen Ort geworden. Um der tristen Realität zu entkommen, flüchten sich viele Menschen in die OASIS, eine virtuelle Welt, die vom mittlerweile verstorbenen Programmierer James Halliday (Mark Rylance) erschaffen wurde. Auch der 18-jährige, auf einem Schrottplatz hausende Waise Wade Watts (Tye Sheridan) taucht gerne in die schrille Parallelwelt ab, in der so gut wie alles erlaubt ist. Als bekannt wird, dass der Schöpfer von OASIS ein Easter Egg in seinem Spiel versteckt hat, dessen Finder sein Vermögen erbt und über die Zukunft von OASIS entscheiden darf, beginnt eine gnadenlose Wettjagd in der virtuellen Welt. Mittendrin: Wade mit seinem Avatar Parzival und seine Freunde Ar3emis (Olivia Cooke) und Aech (Lena Waithe) – aber auch der skrupellose Industrielle Nolan Sorrento (Ben Mendelsohn) will das Spiel gewinnen und die Herrschaft über die OASIS erlangen.
Spielbergs neues Meisterwerk
Auf liebevolle Art und Weise verbindet Spielberg hier die visionäre Macht von Werken wie „A.I. – Künstliche Intelligenz“ oder „Minority Report“ mit der nostalgischen Fantasie seiner 80s-Klassiker zu einem audiovisuell überwältigenden Science-Fiction-Meisterwerk. Dessen Themen sind zwar nicht unbedingt neu (siehe „Tron“, „Gamer“ und eine Handvoll andere Sci-Fi-Werke), aber dermaßen überzeugend und bombastisch in Szene gesetzt, dass man „Ready Player One“ wohl schon jetzt als modernen Sci-Fi-Klassiker bezeichnen kann.
Während in letzter Zeit viele große Science-Fiction-Produktionen wie „Valerian – Die Stadt der tausend Planeten„, „Ghost In The Shell“ oder „Blade Runner 2049“ eher dürftig an den Kinokassen performten, dürfte Spielberg mit „Ready Player One“ einmal mehr einen richtigen Boxoffice-Hit gelandet haben. Was allerdings auch Pflicht ist: Angeblich soll der Break-even-Punkt für diesen Blockbuster bei 440 Millionen Dollar liegen (kulminiert aus Produktions- und Marketingkosten). Na dann seid mal nett zum lieben Steven, der wohl jedem von uns schon viele magische Kinomomente beschert hat, und schaut euch sein neues Epos im Kino an!
„Ready Player One“ – der Trailer
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