Es gibt Filmreihen, die verwässern mit der Zeit und bauen von Film zu Film ab. Bei „Mission: Impossible“ ist spätestens seit dem vierten Teil von 2011 – „Ghost Protocol“ – das Gegenteil der Fall: Auch wenn Hauptdarsteller Tom Cruise bei jedem neuen Film ein (einziges!) neues Fältchen im Gesicht hat, gelingt es ihm immer wieder, den extremen Action-Faktor noch um ein paar Prozent in die (nicht selten schwindelerregende) Höhe zu treiben. „Mission: Impossible – Fallout“, der mittlerweile sechste Teil der Reihe, macht da keine Ausnahme!
Action Cruise is back
56 Lenze ist Tom Cruise inzwischen alt – und doch nimmt man ihm jeden noch so waghalsigen Stunt ab. Was sicher auch daran liegen wird, dass er nach wie vor so gut wie jeden davon selbst durchführt. Bester Beleg dafür: Die Produktion von „Fallout“ musste für gut zwei Monate pausieren, weil sich der unerschrockene Cruise bei einer in London spielenden Szene den rechten Knöchel gebrochen hatte. Egal – Mund abputzen, weiter geht’s!
Im neuen Teil der erfolgreichen Franchise beordert Alan Hunley (Alec Baldwin), Chef der „Impossible Mission Force“ IMF, Ethan Hunt (Cruise) und seine Buddies Benji (Simon Pegg) und Luther (Ving Rhames) auf eine gefährliche Mission, auf der sie drei gestohlene Plutonium-Sprengköpfe wiederbeschaffen sollen. Falls die Terrorgruppe der „Apostel“, die eine neue Weltordnung herstellen möchte, diese Waffen in die Hände bekommen sollte, droht der Welt eine nukleare Katastrophe. Allerdings gehen die drei Haudegen nicht allein – CIA-Chefin Erica Sloane (Angela Bassett) ist skeptisch und stellt ihnen den beinharten Agenten Walker (Henry „Superman“ Cavill) zur Seite.
Auf der durch die halbe Welt führenden Hetzjagd nach den Plutonium-Hehlern und deren Abnehmern trifft Hunt eine alte Bekannte: Ilsa Faust (Rebecca Ferguson), die auf der letzten Mission – „Rogue Nation“ von 2015 – noch in seinem Team war und nun eigene Ziele verfolgt und der IMF immer wieder in die Quere kommt. Doch das ist letztlich noch das geringste Problem angesichts der Tatsache, dass Apostel-Leader Solomon Lane (Sean Harris) das Plutonium in seine Finger kriegt…
Fullspeed-Kreisverkehr-Geisterfahrer in Paris
Zweieinhalb Stunden dauert die neue unmögliche Tom-Cruise-Mission – klingt für einen Actionfilm erst mal ziemlich lang. Liegt aber letztlich daran, dass Regisseur Christopher McQuarrie, der auch schon bei „Rogue Nation“ und beim ersten „Jack Reacher“ Regie führte, hier dermaßen viele Highspeed-Action-Sequenzen reinstopft, dass man selbst im bestens klimatisierten Kinosaal irgendwann schweißnass in seinem Sessel hängt. Und Cruise? Ist zwar etwas runder im Gesicht geworden, gibt aber mal wieder alles, ohne Rücksicht auf Verluste: Springt über viel zu breite Häuserschluchten, brettert als Geisterfahrer mit seinem Motorrad durch den Kreisverkehr am Arc de Triomphe, kapert fliegende Hubschrauber oder stürzt sich im HALO-Freefall auf den Grand Palais in Paris.
Fragte man sich nach „Rogue Nation“ noch, wie um alles in der Welt man dieser irren Action-Parade beim nächsten Teil noch einen draufsetzen will, gibt der Nachfolger nun eine klare Antwort: so! „Mission: Impossible – Fallout“ ist ohne Frage einer der spektakulärsten Actionfilme aller Zeiten und setzt neue Maßstäbe in diesem Genre. Dass die Story mal wieder das altbekannte „Böses Terror-Syndikat klaut Plutonium um die Weltordnung umzuwälzen“-Einerlei abliefert… geschenkt! Wenn dabei so ein gigantisches Actionfest rauskommt, dann ist uns das herzlich schnuppe.
Mission: Impossible – Fallout – Der Trailer
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