„Die Schadenfreundinnen“ – da hat ja mal wieder irgendein findiger Filmtitel-Übersetzer ganze Arbeit geleistet. Ganze Arbeit im Bullshit-Abliefern zumindest. Egal, halten wir uns nicht mit Titeln auf, sondern sprechen wir lieber über den Film, der im Original „The Other Woman“ heißt (was freilich auch kein geistiger Höhenflug ist). Warum die mit Cameron Diaz, Leslie Mann und Nikolaj Coster-Waldau stark besetzte Komödie durchaus eine Reise wert ist? Ich will es euch gerne sagen.
Generell muss erst mal festgehalten werden: Wer keine RomComs mag oder wen die Damen Diaz und Mann in den Wahnsinn treiben (soll es ja geben!), der sollte sich natürlich fernhalten von „Die Schadenfreundinnen„. Vor allem Leslie Mann operiert hier mit ihrer larmoyanten Over-the-top-Performance das ein oder andere Mal am Rande des Erträglichen.
Der Inhalt: Die erfolgreiche Anwältin Carly hat endlich mit dem eleganten Mark (Coster-Waldau – Jaime Lannister aus „Game Of Thrones„, der nach „Oblivion“ und „Mama“ nun endgültig in Hollywood angekommen ist) ihren absoluten Traummann kennengelernt, der sie nach Strich und Faden verwöhnt. Als er sie eines Tages wegen eines angeblichen Rohrbruchs bei sich daheim versetzt, denkt sich die kesse Blondine ‚Hey, schlag ich doch einfach mal im aufreizenden Klempnerinnen-Kostüm bei ihm zu Hause auf!‘ Prinzipiell immer eine gute Idee, in diesem Fall jedoch eine schlechte: Marks Frauchen Kate (Leslie Mann) öffnet die Tür und Carly fällt aus dem Siebten Himmel aus allen Wolken.
Obwohl Carly ohne Erklärung wieder abzieht, riecht Kate den Braten und stattet ihr schon bald einen Besuch in ihrer Kanzlei ab. Die Wahrheit kommt ans Licht und nach einer (für den Zuschauer etwas anstrengenden) Phase des Rumjammerns seitens Kate tun sich die beiden getäuschten Ladys zusammen, um dem treulosen Blender Mark einen Denkzettel zu verpassen. Dabei finden sie heraus… dass er sogar noch eine dritte Eule (Kate „die Brüste“ Upton) am Start hat!
Auch wenn Leslie Mann manchmal ein wenig nervt und Upton nur als hübsche Staffage dient, funktioniert die Buddy-Comedy-meets-Rache-Movie-Geschichte vergleichsweise gut. Auch weil sich Diaz hier angenehm zurückhält und das Hyperventilieren ihrer Kollegin Mann überlässt, die ja bekanntermaßen mit Comedy-Papst Judd Apatow verheiratet ist, der in diese Produktion ausnahmsweise mal nicht involviert war.
Gut, die üblichen „Abführmittel-ins-Getränk“-Gags mit anschließendem Toiletten-Fiasko hätte man sich vielleicht sparen können, doch immerhin bekommt man so Nikolaj Coster-Waldau mal in knallroten, hautengen Jeans zu sehen. Trotz einiger angestaubter Gags funktioniert die Comedy – vor allem auch wegen der letztlich gut ausgewogenen Chemie zwischen Diaz und Mann – eigentlich ziemlich gut.
Mit seiner ersten Komödie kann sich Regisseur Nick Cassavetes (der zuletzt schon in „Beim Leben meiner Schwester“ mit Diaz zusammengearbeitet hat) also durchaus sehen lassen, und zwar auch am Boxoffice: Bei einem Budget von 40 Millionen Dollar spielte der Film fast 200 Millionen wieder ein.
„Die Schadenfreundinnen“ bleibt vielleicht nicht besonders nachhaltig im Gedächtnis, sorgt aber für kurzweilige Unterhaltung.
Für Cameron-Diaz-Fans: Seit kurzem haben wir die „Cameron Diaz Collection“ im Sortiment, in der ihre drei Filme „Verrückt nach Mary“, „In den Schuhen meiner Schwester“ und „Love Vegas “ enthalten sind.
Hier der Trailer (der meiner Meinung nach allerdings nicht sonderlich gut gelungen ist):