ONLY GOD FORGIVES: Mit Ryan Gosling auf dem Trip durch die Hölle

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Mit Ryan Gosling auf dem Trip durch die Hölle: ONLY GOD FORGIVES

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Only God Forgives

Weiter geht’s mit Shootingstar Ryan Gosling, der neulich ja bereits in „The Place Beyond The Pines“ brillierte. Heute wird’s nun noch mal ne Ecke krasser und abgefahrener: Der Rache-Thriller „Only God Forgives“ ist eine derart düstere, morbide und blutige Angelegenheit, dass der ein oder die andere unter Umständen angewidert abstellen mag. Wer jedoch auf Filmkost steht, die ästhetisch überwältigt und noch lange (vor allem auch im Magen) nachhallt, der sollte hier unbedingt mal einen Blick riskieren.

Nachdem Gosling vor zwei Jahren bereits bei „Drive“ (einer meiner absoluten Lieblingsfilme – ich kann es nicht oft genug sagen) mit dem dänischen Regie-Ass Nicolas Winding Refn zusammengearbeitet hat, machen die beiden begnadeten Filmtalente nun erneut gemeinsame Sache.

Gosling mimt den Boxclub-Besitzer Julian Thompson, der zusammen mit seinem Bruder Billy den Bangkok-Ableger des Familienunternehmens leitet: Die Thompsons machen in Drogen, Mama Crystal organisiert das Schmuggelimperium in den USA. Als der abgefuckte Billy jedoch eine 16-jährige Prostituierte aufschlitzt, wird es brenzlig in Bangkok: Polizist Chang taucht auf der Bildfläche auf und macht blutige Jagd auf das ungleiche Brüderpaar.

Mit Chang ist nicht gut Sushi-Essen (Only God Forgives © Sunfilm)

Mit Chang ist nicht gut Sushi-Essen (Only God Forgives © Sunfilm)

Als Matriarchin Crystal (übrigens Kristin Scott Thomas) davon Wind bekommt, dass ihre Jungs in Schwierigkeiten stecken, macht sie sich auf ins ferne Thailand, um die Dinge zu regeln. Doch nicht nur der gnadenlose Racheengel Chang muss bekämpft werden – auch zwischen Crystal und Julian brechen alte Konflikte auf. Und so tanzt Julian bei seinem Trip durch die Hölle Bangkoks auch auf dem schmalen Grat zwischen symbolischer Rückkehr in den Mutterleib und Abnabelung von diesem. Obwohl, so „symbolisch“ ist das alles letztlich gar nicht (schrieb er und lachte sich wissend und dreckig ins Fäustchen).

Was Winding Refn hier abliefert, ist – selbst für seine Verhältnisse – ganz starker Tobak. Wer gedacht hatte, der Regisseur der kultigen „Pusher“-Trilogie hätte durch seinen Wechsel aus dem ambitionierten Filmland Dänemark in die überambitionierte Hollywood-Maschinerie seine schräge Note verloren, sieht sich arg getäuscht: So einen sperrigen und morbiden Film hat NWR noch nie gemacht – und wir reden hier von dem Mann, der für den abgefahrenen, aber grandiosen Wikinger-Trip „Walhalla Rising“ verantwortlich ist.

Supermama Crystal in Nöten. Gibt's Befreiung oder Frikassee? (Only God Forgives © Sunfilm)

Supermama Crystal in Nöten. Gibt’s Befreiung oder Frikassee? (Only God Forgives © Sunfilm)

Surreale Albtraumszenen, meisterhaft inszenierte Bild-, Farb- und Soundkompositionen, abgehackte Gliedmaßen und aufgeschlitzte Leiber: David Lynch meets Slasher-Movie in Winding Refns Bild gewordenem Blutrausch, für den man schon hart im Nehmen sein muss. Ich gestehe, dass mir das persönlich ein bisschen too much war, erkenne aber die meisterliche Inszenierung dieses wohl kontroversesten Film des Kinojahres 2013 an. Bei der Premiere in Cannes gab es von der einen Hälfte des Publikums laute Buhrufe, während die andere Standing Ovations bot. Lieben oder hassen, was anderes geht hier wohl nicht.

Wer eine cineastische Herausforderung sucht, sollte sie mit „Only God Forgives“ finden. Gosling macht schon mal vor, wie man sich diesem Film nähern sollte:

Wenn du die Deckung vernachlässigst, gibt's von "Only God Forgives" voll einen auf die Fresse (Only God Forgives © Sunfilm)

Wenn du die Deckung vernachlässigst, gibt’s von „Only God Forgives“ voll einen auf die Fresse (Only God Forgives © Sunfilm)

Diese beiden Trailer dürften schon mal eine gute Vorstellung davon vermitteln, worauf man sich hier einlässt.

Seid ihr tough genug für diesen Film? Dann beweist es: „Only God Forgives“ ist jetzt erhältlich.

Only God Forgives - Cover

Autor: Ben

Moin! Ich bin Ben und schreibe seit 2013 für den EMP-Filmblog. Davor habe ich jahrelang als Redakteur für diverse Filmmagazine gearbeitet sowie für einschlägige Metalmedien geschrieben und fotografiert. Lieblingsfilme? Zu viele. Unter anderem aber die „The Raid“-Filme, „Into The Wild“ und „Adams Äpfel“. Lieblingsserien? "Breaking Bad", "Better Call Saul", "Game Of Thrones", "Mad Men" und und und. Musikalisch kann man mich - wenn man wollte - mit Bands wie Ghost, Kvelertak, Mantar, Parkway Drive und, klar, Maiden gefügig machen. Besucht mich doch mal bei Instagram, wo ich meine Livebilder aus dem Metal- und Rock-Game zur Schau stelle: @67rocks.

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