Auf seine späten Jahre hat sich „Rob Roy“ Liam Neeson tatsächlich noch zum veritablen Actionstar gemausert: Durch „Star Wars: Episode I – Die dunkle Bedrohung“, „Batman Begins“ und allerspätestens seinen saucoolen Einmannarmee-Rachethriller „96 Hours“ von 2008 etablierte er sich als eine der zugkräftigsten Kampfmaschine Hollywoods. Was taugt sein Flugzeug-Entführungs-Thriller „Non-Stop“?
Zunächst einmal kann man wohl guten Gewissens sagen, dass Neeson-Fans hier nicht enttäuscht werden: Der auch mit Anfang 60 noch saucoole Ire mimt den Air Marshal Bill Marks, der durch eine Familientragödie dem Alkohol verfallen ist und sich auch während der Arbeit regelmäßig einen hinter die Binde kippt. Bei einem vermeintlich stinknormalen Transatlantikflug von New York nach Los Angeles erhält er plötzlich auf seinem gesicherten Marshal-Blackberry-Netzwerk eine Nachricht: Wenn die Airline nicht binnen 20 Minuten 150 Millionen Dollar auf ein bestimmtes Konto überweist, soll ein Passagier im Flugzeug sterben. Und danach sind im 20-Minuten-Rhythmus die nächsten dran – so lange, bis die Forderungen erfüllt sind.
Als Marks die Info an die Flugsicherheitsbehörde weitergibt, staunt er nicht schlecht: Das Konto läuft auf seinen Namen! Plötzlich gerät er selbst in Verdacht, das Flugzeug zu entführen. Und schwupps, sind die ersten 20 Minuten auch schon vorbei…
Auch wenn die Handlung dieses Thrillers nicht sonderlich umfangreich und zudem noch größtenteils auf das Innere eines Flugzeugs beschränkt ist, baut Regisseur Jaume Collet-Serra, der zuvor sein Können in Filmen wie „House Of Wax“, „Orphan“ oder (mit Neeson) „Unknown Identity“ unter Beweis gestellt hat, ein spannendes Verwirrspiel auf, dessen Auflösung man so sicher nicht erwartet hat.
Neeson tankt sich mit routinierter Coolness durch die verzwickte Lage im Flugzeug, in dem er sich nicht nur mit dem mörderischen Erpresser, sondern auch den aufbegehrenden Passagieren rumschlagen muss. Etwas verschenkt ist allerdings Julianne Moore, die stets im übermächtigen Schatten von Neeson bleibt und kaum etwas zu tun bekommt. Geschenkt.
Produzent Joel Silver, der für Action-Highlights wie „Stirb langsam„, „Lethal Weapon“ oder die „Sherlock Holmes“-Filme mit Downey Jr. verantwortlich zeichnete, plant übrigens schon einen zweiten Teil – kein Wunder, denn aus seinem 50-Mio-Budget (das man dem Film allerdings kaum ansieht – wo ist das alles hingegangen??) machte „Non-Stop“ allein an den Kinokassen das Vierfache. Da MUSS ja quasi ein Sequel her (das dann aber nicht an Bord eines Flugzeugs spielen soll). Wir sind gespannt.
Hier der Trailer zu „Non-Stop“:
Und hier noch ein anderer kurzer Clip als Appetitanreger: