Die Grammys wurden mal wieder verliehen. Um genau zu sein zum 57. Mal seit dem Bestehen der Auszeichnung. Beim Preis, der alljährlich von der National Academy of Recording Arts and Sciences vergeben wird, gab es dieses Jahr auch wieder Skandale. Der Preisträger? Die Band Mastodon.
Zugegeben, diese Band ist nicht normal. Weder in ihrem Erscheinungsbild, noch in musikalischer Hinsicht. Nun lassen sich die Herren aus Atlanta nicht zweimal bitten, wenn sie schon selbst nominiert wurden, auf der Party das ein oder andere Gläschen Schampus zu schlürfen. Wann kommt man sonst so leicht an das Gesöff ran?
So, nachdem man den roten Teppich absolvierte, standesgemäß auch auf sich aufmerksam machte – man beachte das Bild – war man also in den heiligen Hallen um in der Kategorie „beste Metal Performance“ auf den großen Moment zu warten, den Preis vielleicht doch für sich einzuheimsen. Neben Mastodon waren auch noch Motörhead, Slipknot, Anthrax und die späteren Gewinner Tenacious D im Rennen. Damit man – im Falle des Falles – den Preis auch in den Proberaum transportieren kann, hatte Mastodon-Gitarrist Brent Hinds doch direkt eine Tasche dabei, die ihm aber den Rauswurf bescheren sollte.
Aus noch unerklärlichen Gründen wühlte Hinds in der Tasche rum, deren Inhalt sich dann über den Parkettboden verstreute. Neben Unterwäsche und Geld fiel ihm dabei auch Cannabis aus der Tasche, was die Veranstalter wohl massiv störte. Hinds wollte aber seinem Unrat keine weitere Beachtung schenken und zog von dannen. Daraufhin bat man ihn, die Veranstaltung umgehend zu verlassen, was er locker mit einem „wieso?“ kommentierte. In einem eindringlichen Gespräch erklärte man dem Mastodon-Rotbart, dass er wohl gewisse Benimmregeln verpasst hätte. Nun, da Tenacious D eh letztendlich mit dem Preis abzogen und man Mastodon sich nicht mit schicken Gläsern und Smalltalk auf der Aftershow-Party vorstellen will, war der Rauswurf vielleicht nicht das Schlimmste.
Aber auch Kanye West sollte mal wieder unangenehm auffallen. Nachdem er bereits 2009 die Laudatio von Taylor Swift störte, ihr das Mikrophon entriss und sich darüber zu beschwerte, dass Busenfreundin Beyoncé doch den Preis verdient hätte, steuerte er auch dieses Jahr Richtung Bühne. Der Künstler Beck wurde für „Morning Phase“ mit dem Preis in der Kategorie „bestes Album“ ausgezeichnet. Dies passte dem Rapper anscheinend nicht, da er auch dieses Jahr wieder dachte, dass Beyoncé den Award verdient habe. Kurz vor dem Podest an dem Beck stand, drehte er allerdings ohne ein Wort zu verlieren um. Im Nachgang sollte aber eine Presseerklärung folgen, welche direkt gegen den Künstler Beck und die Grammy Awards gerichtet war. Das übliche Gerede von „sie hat den Preis mehr verdient“, „Beck sollte ihr den Preis geben“ und „wir lassen nicht mit uns spielen, da wir die wahren Künstler sind“ ist der Tenor. Na dann Kanye: Wahre Künstler kommen einfach mal zu nem Award und scheren sich den Dreck um Outfit, den Inhalt der Tasche oder einen Rauswurf.