Freitag Abend und die Emil Bulls haben ein Stelldichein in Jena. Das F-Haus wird zusammen mit Unleash The Sky und 4tune8 gerockt und man hat in etwa die Hälfte der Tourdaten rum, die diese Frühjahrstour zum Album „Oceanic“ bringt. Die Emil Bulls haben bereits zur Veröffentlichung ihres siebten Albums die Ballungszentren bespielt und nun sollte noch ein Nachschlag serviert werden.
4tune8 aus Lübeck eröffnen den Abend mit einer fragwürdigen Mischung aus Rock, Metal und Synthie-Sound, der durch die teilweise geschminkten bzw. maskierten Jungs um Frontfrau Lucky Charm eher für Schmunzler sorgt, als für einen Aha-Effekt beim Publikum. Unleash The Sky, welche im letzten Jahr ihr erstes Album „Hope, Doubts & Inbetween“ veröffentlichten und eine gute, wenn auch leider belanglose, weitere Metalcore- Band sind. Solide Basics sind vorhanden, leider fehlt es an innovativen Ideen, was aber die bereits gefüllte Halle nicht davon abbringt, die Band abzufeiern.
Dennoch ist auch hier deutlich, dass die Menschen wegen den Emil Bulls an diesem Abend gekommen sind. Nach einer Umbaupause ist es dann auch soweit und die Herren um Christoph von Freydorf feuern mit The Concubines Of „Debauchery“ und „Epiphany“ auch direkt aus allen Rohren. Die Halle wird innerhalb der ersten Takte direkt in einen Hexenkessel verwandelt und selbst die Band ist von der Euphorie des Publikums überrascht, was sich mit der Frage des Sängers „Jena, wieso waren wir hier nie zuvor?“ verdeutlicht. Die Meute hat Lust und dies spürt auch die Band, welche sich quer durch die Songs aus allen Phasen wühlt.
Neben „Time“ und „Wolfstunde/Ad Infinitum“, dem Übersong „Smells Like Rock ‚N‘ Roll“ und „Worlds Apart“, wird auch „Take On Me“ von A-ha nach langer Zeit wieder live präsentiert. Es passt rundum Alles: Die Band spielt einen guten und sehr gesunden Querschnitt aus ihren Alben, der Sound ist druckvoll und dennoch nicht zu massiv, die Ansagen wirken weder einstudiert, noch sind sie zu lange und im Allgemeinen wirkt die Band sehr spielfreudig und bestens gelaunt! Das Publikum dankt es der Band mit viel Applaus. Erst nach zwei Zugaben verabschiedet sich die Band um nach einem kühlen Getränk sich noch am Merchandise- Stand den Fragen und Autogramm- Wünschen der Fans zu widmen. Vielleicht ist es gerade diese Mischung aus Professionalität und Bodenständigkeit, die den Emil Bulls eine treue Fanbase verschafft.