Die EMP Plattenkiste für den 19. August. Wir sind aktuell beim Summer Breeze und schauen, dass ihr euch in unserer EMP Backstage Club Area so richtig wohl fühlt. Wir karren Bier und geile Bands ran, lassen unsere Toiletten sauber blitzen und selbst eure Handys dürft ihr bei uns laden lassen. Aber selbstverständlich gibt es dennoch die Plattenkiste mit Scheiben, die diesen Freitag erscheinen. Schaut rein, lasst euch inspirieren und feiert mit uns die Alben der Woche. Viel Spaß bei der EMP Plattenkiste für den 19. August 2016.
Totenmond – Der Letzte Mond Vor Dem Beil
Bereits 1984 sollten S.P. Senz und Pazzer ihre musikalische Karriere starten. Damals noch unter dem Namen Wermut, sollte diese Band der Grundstein für das heutige Kollektiv unter dem Namen Totenmond sein. 1990 folgte die Umbenennung und 1993, sowie 1995 konnte man Demos vorlegen, die 1996 das erste Album hervorbrachten. Seither sind viele Monde aufgegangen, letztendlich schimmerte aber kaum einer so schön wie die Band aus Baden-Württemberg. 2008 konnte man das letzte Mal ein neues Album von Totenmond in den Händen halten, bevor man sich nun zu „Der Letzte Mond Vor Dem Beil“ einlassen wollte. Das Trio wummert immer noch mit einer brachialen Mischung aus Doom, Punk und Metal daher. Bildgewaltig sind die Texte, die nach wie vor obskur daherkommen. Musikalisch zeigt man sich gewohnt rau und geradezu räudig. Da wird die Aussage der Band, dass das neue Album „schlimmster Krach“ sei quasi untermauert. Wer sich diesem Inferno stellen kann, der sollte dies auch unbedingt tun. Herrlich destruktiv und die Kirche per se bekommt wieder ihr Fett weg.
Faun – Midgard
Die Nordische Sagenwelt ist bei Faun mit „Midgard“ regelrecht zum Greifen nahe. Mit „Luna“, dem Gold-Album der Band, wurde der Weg schon geebnet und die germanische Mythologie in Geschichten beschrieben. So handelt auch das neue Album von Mittsommertänzen, dem Gottvater Odin oder eben anderen Geschichten aus der Nordischen Welt. Wie bisher auch, schaffen Faun durch meist zweistimmige Gesänge eine ganz besondere Atmosphäre, die durch eine ganze Palette an Gastmusikern wie Gaita aus Spanien oder Contrabasharpa aus Schweden noch besser zur Geltung kommt. Unter dem Strich bekommt man Faun, wie die Fans die Bands kennen. Doch man zeigt sich bei den 11 Songs auch etwas experimentierfreudiger und wird so den Fans ein Lächelns ins Gesicht zaubern. Neulinge sollten sich wirklich die Zeit nehmen, diese Musik vollständig wirken zu lassen. Lohnt sich!
Nirvana – Bleach
„Bleach“ war das Album, was mir damals Nirvana näher brachte. Ich erinnere mich noch, wie die Band im Vorprogramm der Melvins mir damals die Hosen im Vorbeigehen ausgezogen haben. Da stand ich schwer pubertär und sah mir einen Cobain an, der „Negative Creep“ schrie, „About A Girl“ sang und „Blew“ quasi lebte. Ich ging nach Hause und holte mir unverzüglich dieses Album. Tja, 2009 erschien das Album dann in einer Neuauflage, jedoch nur in den Staaten. Es hat sieben Jahre gedauert und jetzt erst, kann man die Deluxe Edition hierzulande käuflich erwerben. Ausgestattet mit einem 48-Seiten-Booklet und einem Live-Konzert aus dem Jahre 1990, kann man sich 2016 komplett von der ungezügelten Scheibe der einstigen Grunke-Ikonen Nirvana verzaubern lassen. Es ist ein wildes, ein brachiales Album, was im Nachhinein wohl neben „In Utero“ zu den besten Alben der Band gehört. Aufgenommen von Jack Endino in den legendären Reciprocal Recording Studios in Seattle, immer noch der lebende Beweis, dass Nirvana eine wichtige Band waren.
Soilwork – Death Resonance
Die Schweden von Soilwork sind eine sichere Bank, wenn es um schwedischen und melodischen Death Metal geht. Das zehnte Album „The Ride Majestic“ erschien im letzten August. Doch auch in diesem August haben die Jungs was im Ärmel. „Death Resonance“ heißt die neue Veröffentlichung, welche eine Mischung aus Alt und Neu ist. Doch was heißt das nun genau? Das Album beinhaltet neue Songs wie „Helinksi“ und der gleichnamige Song „Death Resonance“. Man muss keine großen Worte verlieren, denn Soilwork haben mit dem letzten Album schon viele Dinge in Sack und Tüten verpacken können. Und hier machen die zwei neuen Songs weiter. Danach folgen 13 Songs, die eine Mischung aus Raritäten und Neuauflagen sind. Viele Songs entstanden über die Jahre hinweg und so mancher Song wurde nur in Japan veröffentlicht. Sei es auf EPs oder als Bonussong, die die Asiaten ja immer einfordern, wenn es um normale Studioalben geht. OK, dann gibt es eben noch Songs von damals, die einem neuen 2016er-Mix unterzogen wurden. Sicherlich kein vollwertiges Album, aber auf jeden Fall ein Tipp an alle Fans. Letztendlich darf die Sache aber in keinem Plattenschrank fehlen.
Faith No More – We Care A Lot
Wer den Namen Faith No More hört, denkt direkt an Mike Patton. Ja, der Typ hat die Band wirklich eingenommen. Aber – und das wissen erschreckenderweise die wenigsten Menschen – war Patton nicht der eigentliche Sänger der Band. Chuck Mosley hieß der erste Sänger der Band aus San Francisco. Das Album „We Care A Lot“ ist ebenfalls für manchen Musikfreund unbekannt, was wir aber ändern wollen. 1985 erschienen, war es gerade dieses Album das, was Faith No More ausmacht. Die Mischung aus Metal, Funk, Alternative und das, was man später als Crossover bezeichnete. Faith No More saßen immer zwischen den Stühlen und immer anders. Und genau dies ist der Tenor des Albums. „Why Do You Bother“ oder „As The Worm Turns“. „New Beginnings“ oder „The Jungle“. Songs, die man damals noch nie in so einer Art und Weise erlebt hat und auch heute noch unerreicht sind. Das Debüt erscheint nun auf Vinyl oder CD mit 9 zusätzlichen Songs. Live-Aufnahmen, Remixe aus 2016 und sogar die Original-Demos haben Faith No More auf diese Veröffentlichung gepackt. Ein geiles Paket! Nicht nur für Fans!