Die EMP Plattenkiste in einer heißen Woche. Deutschland schwitzt, wir auch. Aber sicher nicht wegen des Wetters, nein, vielmehr, da auch diese Woche wieder tolle Alben erscheinen. Jede Woche das selbe Spiel. Welches Album nimmt man rein, welches schafft es nicht. Die Qual der Wahl. Auch zum 01. Juni 2018 wieder. Aber hey, wir haben es geschafft!
Kataklysm – Meditations
13 ist für die einen eine Glückszahl, andere machen einen großen Bogen um diese Zahl. Die Kanadier Kataklysm können sich glücklich schätzen, dass sie mit „Meditations“ ihr 13. Studioalbum veröffentlichen und dieses auch noch so ausgesprochen gut geworden ist. Death Metal in allen Facetten und mit den Band-typischen Blastbeats, die einem gehörig den Arsch versohlen. In 10 Songs gegossen, muss sich die Band nichts vorwerfen lassen. Man geht den Weg weiter, welcher vor einigen Alben eingeschlagen wurde. Man spielt technische Raffinessen aus, zelebriert das Können und Maurizio schreit immer noch so herrlich, dass man es als Grunzen deklarieren kann, aber keinesfalls muss. Auch rhythmisch haut man nochmal einen raus und Kataklysm überraschen sogar an gewissen Stellen den Hörer. So zeigen die Herren, dass sie auch zig Jahre nach der Gründung und der hohen Anzahl an Studioalben ihren Biss in keiner Weise verloren haben.
Slapshot – Make America Hate Again
Damals, als der Hardcore noch das Salz in der musikalischen Suppe war, waren Slapshot schon groß. Nun kommt die Legende endlich mit einem neuen Album rum, welches bereits seit 2016 im Kasten ist, textlich aber nochmals überarbeitet werden musste. Die Zeiten haben sich geändert und ja, das kann man auch mal lyrisch verarbeiten. Alleine der Titel „Make America Hate Again“ spricht schon klare Worte, der Rest ist dahingehend also überflüssig und bedarf keiner weiteren Ausführung. Schnörkellos wie eh und je und dazu so grundehrlich wie kaum eine andere Truppe aus diesem Genre agiert die Truppe. Fans wissen dies zu schätzen und wer wissen will, wieso Bands wie Stick To Your Guns und Co so groß geworden sind und wo die Ursprünge liegen, der sollte sich mit dieser Band auseinandersetzen. Sitzt, passt und hier hat wahrlich nichts mehr Luft! Brett und ich ziehe direkt mal wieder die alten Sachen raus!
Deserted Fear – Kingdom Of Worms
Man muss nicht immer nach Schweden schauen, wenn es um Death Metal geht. Pah, Schweden in Ehren, aber auch hierzulande gibt es Bands, die sich hervorgetan haben. Deserted Fear sind aus Thüringen, machen astreinen Melodic Death Metal und sind dabei mit „Kingdorm Of Worms“ eine Perle in dieser Woche. „My Empire“ war 2012 schon fett, diese Dan Swanö Produktion haut aber alles um und manövriert das Trio in die Oberliga der Bands, die eben genannt werden müssen, wenn es um Death Metal geht. Mit wahnwitzigen Attacken, was das Tempo betrifft, gutturalen Sounds, tiefer gestimmten Gitarren und einer schier nicht endenden Wut im Bauch, wird einem hier mal so richtig verdeutlicht, was machbar ist und wo andere Bands doch bitte noch mal mit sich und ihrer Musik in die Klausur gehen sollten. Bockstark, durch und durch hörenswert und zu keinem Zeitpunkt auch nur im Ansatz langweilig oder dergleichen! Brett!
Evergrey – Glorious Collision
Aufmerksame Leser dieses Blogs wissen, dass ich nun wahrlich kein Power Metal Fan bin. Bei Evergrey verhielt es sich zuerst auch so, jedoch musste ich meine Meinung revidieren. Liegt eventuell an der Tatsache, dass die Band sich progressiv gibt und dies gekonnt umsetzt. Egal, „Glorious Collision“ ist da und der Besetzungswechsel in der Band muss auf den Prüfstand. Abwechslungsreich, progressive Verspieltheit, Härte und starke Songstrukturen zeigen aber schnell, dass der Wechsel der Band in keiner Weise geschadet hat. Selbst vor einer Halbballade schreckt man nicht zurück und „… And The Distance“ entpuppt sich als ganz große Nummer, bei der sich kurzerhand Frau Englund mit ins Spiel bringt und als Gastsängerin fungiert. Insgesamt ein sehr solides Album und mit deutlich epischeren Songs als beim Vorgänger. Wurden die Wünsche mancher Fans also erhört? Man weiß es nicht, letztendlich aber auch egal, da das Resultat überzeugt. Und darauf kommt es an!
Whitechapel – This Is Exile
Was haben Whitechapel mit „The Somatic Defilment“ abgeholzt! Wie sehr wurde diese Band für ihren Deathcore gefeiert, welcher sich doch auf Metalcore stützte. Und dann drehte sich das Blatt und mit „This Is Exile“. Man öffnete sich, legte den Metalcore mehr oder weniger ab um sich dem Death Metal zu öffnen. Rückblickend eine Großtat und man muss der Band den Mut zusprechen, diesen Schritt vollzogen zu haben. Am Sound feilte man damals, verzichtete etwas auf diese Breakdowns um wahre Riff-Gewitter auf die Menschheit loszulassen. Bozeman hat sich mit diesem Album wohl auch endgültig gefunden und ja verdammte Hacke, das Ding fetzt von Vorne bis Hinten. Hier bleibt kein Auge trocken und man hat wohl zur damaligen Zeit eine neue Meisterschreibe gefunden. Auch heute ist diese Scheibe noch ein Brett vor dem Herrn und wir freuen uns ein Loch in den Bauch, dass Whitechapel dieses Teil auf Vinyl neu auflegen!