Man hat sich Zeit gelassen im Hause Deadlock um in sich zu gehen und um keinen Schnellschuss in Sache „neues Album“ abzufeuern. Nun wird mit „The Arsonist“ aber geschossen und dies in amtlichster Manier.
Die Stimmen hinsichtlich der ersten Eindrücke zum neuen Deadlock Album lassen Großartiges erahnen. So findet Marc Görtz von Caliban das neue Deadlock Werk „The Arsonist“ „definitiv das beste und modernste Deadlock Album!“ Aber auch Benny, seines Zeichen Frontsau von Neaera überschlägt sich geradezu, was 10 Songs betrifft. Verschwörung? Vetterchenwirtschaft? Mitnichten und unter keinen Umständen. Deadlock haben wirklich ein wahres Manifest auf den Silberling gebrannt. So wird der bisherige Spagat zwischen Melodie und Härte noch präziser und ja, auch eindrucksvoller auf den Punkt gebracht, als es bisher der Fall war. Pop meets Death Metal? Geshoute trifft auf engelsgleiche Stimme. Klingt quer? Ist es keinesfalls, denn Deadlock schaffen es mit einer beängstigenden Leichtigkeit all dies in jeden Song zu packen. Und ob dies nicht schon meisterlich genug wäre, so bleibt steht Raum für ausgeklügeltes und gewieftes Songwriting, welches hauptsächlich auf das Konto von Sebastian Reichl ging. „The Arsonist“ ist ein musikalischer Brandstifter, wenn nicht sogar ein Feuerteufel.
So werden auf „The Arsonist“ Klangwelten erschaffen, die von Gefühlen zwischen Melancholie und Zerstörung bis hin zu Atmosphären, die das Leben und dessen Dynamik in sich aufgesogen haben und nun heraus sprudeln. „The Great Pretender“ treibt den Hörer, „Darkness Divine“ peitscht den Death Metal einem ins Gebein und „Hurt“ nimmt den Hörer durch die sanfte Stimme von Sabine Scherer versöhnlich in den Arm, als ob nichts passiert wäre. Auf ganzer Linie ist Deadlock mit „The Arsonist“ ein Album gelungen, welches zeitlos daher kommt, ohne jemals langatmig oder belanglos zu erscheinen, wie es dann doch so oft der Fall bei Alben ist, die auch Jahre später noch den Weg auf den Plattenteller finden.
16 Jahre haben Deadlock nun schon auf dem Buckel und ja, nicht alle Tage waren Zuckerschlecken. Umstrukturierungen innerhalb der Band, Kritiken, die auf taube Ohren beziehungsweise halbherziges Dasein der Rezensenten schliessen lässt und all das andere, was den steinigen Weg zum Erfolg so pflastert. Als ob es an der Band mittlerweile abprallt und man sich einen (Feuer-) Teufel darum schert, was die Zukunft noch so bringt, verzog man sich in den Proberaum um losgelöst ein Album zu schreiben, welches vor allem der Band zusagt. Jede Note, jeder Part von jedem Song wurde zuerst zusammengesetzt, um dann das fertige Produkt wieder peu à peu in seine Einzelteile zu zerlegen um nochmals im Kollektiv darüber zu sprechen, diskutieren und es zu prüfen. Hielten die Einzelteile der Kritik stand, wurden sie wieder zum großen Ganzen zusammen gesetzt. „Mit Herz und Seele bei und hinter Deadlock“ ist wohl die treffendste Formulierung.
Zu welchen Taten sich Deadlock hier zusammen gefunden haben, symbolisiert wohl ein Statement von Maik Weichert, welcher ja mit seiner Band Heaven Shall Burn darüber im Bilde ist, wie Alben zu klingen haben. „Schnell, hart, emotional, vertrackt, mitreißend , aufwühlend, besänftigend…Gäbe es ein Genre in das man dieses metallische Welttheater so einfach einordnen könnte, Deadlock katapultierten sich mit ‘The Arsonist‘ dort in die absolute Spitzengruppe!“ Aber macht euch selbst einen Eindruck zu dem Album! Ihr werdet es keinesfalls bereuen.