Converge waren wohl schon immer eine Band, die entweder vergöttert oder gehasst wurde. Die Band aus Salem, Massachusetts, treibt ihr brachiales Unwesen bereits seit 1990 und konnte bereits mit dem Zweitwerk „Petitioning The Empty Sky“ eines der Alben schreiben, die die Hardcore-Szene erstarren ließ.
Converge – Aimless Arrow (New Song):
Aber kann man überhaupt von Hardcore sprechen? Ein Genre alleine wird der Band in keiner Weise gerecht. Die richtigen Genre fehlen aber, um das zu beschreiben, was Jacob Bannon und Mastermind Kurt Ballou mit den Mitstreitern vom Stapel lassen. Das neue Album „All We Love We Leave Behind“ macht hierbei keine Ausnahme. Seit dem 2001er Überalbum „Jane Doe“ bestreitet man diesen unbarmherzigen Weg, der immer noch Raum zu atmen lässt. „Auf dem neuen Album gab es Herausforderungen, die zu bewältigen waren“, so Bannon, der für die Songs zuständig ist. Ballou ist mit dem „wie klingt es am besten und was kann man aus den Songs noch rausholen beschäftigt“.
Nicht nur bei Converge, wie Bannon bestätigt. „Kurt ist so beschäftigt, dass man sich ab und an fragen muss, wie er alles unter einen Hut bekommt.“ Aktuell hat er seine Finger bei Kvelertak an den Reglern und auch etliche andere Bands kamen in den Genuss, von Ballou abgemischt bzw. produziert zu werden. Aber es geht nun um Converge, die sich 3 Jahre Zeit gelassen haben, um „All We Love We Leave Behind“ los zu lassen. „Wie ein wildes Tier, welches sich in deinen Oberschenkel beisst um dir zu zeigen, wie lieb es dich hat“, lautete ein Statement zur neuen Platte. Und ja, „All We Love We Leave Behind“ ist in der Tat eine schizophrene Platte geworden. Songs wie „Trespasses“ schlachten einen ab um im nächsten Moment von Songs wie „Coral Blue“ wieder mit Doom-artigen Elementen verarztet zu werden. Auch hier und jetzt stellen Converge Weichen und zeigen, dass manches Genre-Denken veraltet, überflüssig und sinnlos ist.