Letzte Bastion in Sachen Grunge? Sicherlich! Alice In Chains machen auch Jahre nach dem angeblichen Ende der Grunge-Ära ihr Ding weiter. Zurecht, wie sich nun mit „The Devil Put Dinosaurs Here“ wieder deutlich zeigt.
Vier Jahre nach „Black Gives Way To Blue“ melden sich nun die Band Alice In Chains aus Seattle mit „The Devil Put Dinosaurs Here“ zurück. Viel Wasser ist seither in dem Duwamish Waterway geflossen, aber Alice In Chains haben sich die Zeit genommen, die die Band benötigte. „Wir haben ein einzigartiges Album gemacht, welches komplett anders ist, als die bisherigen“, so Jerry Cantrell. „Es beinhaltet eine Zeitperiode, wie andere Alben es auch tun. Ihr werdet Wachstum erkennen und die Tatsache spüren, dass sich die Band in Gebiete weiterentwickelt hat, die wir vorher nie betraten.“ Grosse Worte, auf die erst mal grosse Taten folgen müssen. Sicherlich kein Problem für Alice In Chains, die immer erstklassige Alben abgeliefert haben, die zeitlos erscheinen und letztendlich auch sind.
Der Gitarrist, welcher für sein einzigartiges Spiel bekannt ist, findet aber noch mehr Worte. „Ich denke nicht, dass jemand überrascht sein wird, wenn er das Material hört. Es sind wir! Auf der anderen Seite ist es einzigartig. Es beinhaltet alle Elemente unserer bisherigen Alben. Im Grunde ist es einfach ein neues Kapitel im Buche von ‘Alice In Chains‘, welches ein starkes werden wird.“ So schwer der Titel im ersten Moment wirkt, so einleuchtend ist „The Devil Put Dinosaurs Here“ dann, wenn Cantrell ihn erläutert. „Es gibt zwei Dinge, über die du in einer Unterhaltung im Grunde nicht ansprechen willst: Politik und Religion.“ Und gerade beim letztgenannten Punkt setzen Alice In Chains an. In vielen religiösen Kulturen werden Dinosaurier als Gabe Gottes angesehen, um die Menschen zu verwirren. Der Teufel formt sich in dem Artwork von „The Devil Put Dinosaurs Here“ aus zwei Schädeln zusammen, die Satan schemenhaft erkennen lassen.
Wie man merkt, überlassen Alice In Chains nichts dem Zufall, was auch musikalisch zum Tragen kommt. „Die Platte enthält viel Schmutz“, welcher in der Vergangenheit ja immer den Grunge zugeschrieben wurde. Und dies beweist, dass Alice In Chains sich und ihrer Musik treu geblieben sind und dies wohl auch noch in den nächsten Jahren sein werden. Wenn nur das Warten auf das nächste Album nicht wieder unendliche vier Jahre in Anspruch nehmen würde. In solchen Zeitspannen sterben ja die Dinosaurier aus.