Der Hundertjährige der aus dem Fenster stieg und verschwand

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Witziges Roadmovie aus Schweden: DER HUNDERTJÄHRIGE DER AUS DEM FENSTER STIEG UND VERSCHWAND

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Der Hundertjährige der aus dem Fenster stieg und verschwand

Puh, langer Titel. Weswegen ich ihn fortan mit „Der Hundertjährige…“ abkürzen werde. Worum geht’s: Um einen Hundertjährigen, der aus dem Fenster (seines Altenheim-Zimmers) steigt und… verschwindet! Insofern ist der Titel dieser schwedischen Romanverfilmung nicht nur lang, sondern auch programmatisch präzise. Warum – fragt ihr nun vermutlich – sollten wir uns diesen Film anschauen?

Na weil der Film nicht etwa ein dröges Drama über einen verwirrten Altenheimer ist, sondern eine spritzige Roadtrip-Comedy über einen coolen Opa, der auf seine alten Tage noch mal ein richtig kurioses Abenteuer erlebt. Mit üblen Gangstern. Und Verfolgungsjagden. Und Elefanten!

Kein Bock mehr auf den Scheiß: Opa Allan macht ne Fliege (© Concorde)

Kein Bock mehr auf den Scheiß: Opa Allan macht ne Fliege (© Concorde)

Wenige Momente, bevor die Altenheim-Belegschaft mit der obligatorischen Torte anrückt, um ihm zu seinem 100. Geburtstag zu gratulieren, büxt der alte Allan Karlsson (der alt gemachte schwedische Comedian Robert Gustafsson) aus seinem Zimmer aus (Parterre, versteht sich) und schaut mal, wohin man vom örtlichen Bahnhof in Malmköping aus so alles fahren kann. Leider reicht das Geld nur für ein Busticket nur bis ins benachbarte Provinzkaff Byringe – aber hey, auf nach Byringe! Als ihm kurz vor der Abfahrt des Buses ein barscher junger Typ im Neonazi-Look mit den Worten „nicht loslassen, Opa!“ einen Koffer in die Hand drückt und auf dem Örtchen verschwindet, nimmt Allan das Gepäckstück kurzerhand mit – er will ja schließlich den Bus nicht verpassen!

Allan landet am stillgelegten Byringer Bahnhof, lernt dort den ebenfalls nicht mehr ganz so frischen Julius kennen und kippt sich mit diesem bei einer Portion Elchfleischgulasch erst mal ein paar Klare hinter die Binde. Derweil hat der um seinen Koffer erleichterte Hauptkopf die Verfolgung aufgenommen und schlägt bei Julius auf. Doch die Alten können ihn überwältigen und finden im Koffer 50 Millionen Kronen. Als sie (per Draisine, klar) die Leiche entsorgen wollen, beginnt ein aberwitziger Roadtrip, auf dem sie ein paar schräge Kumpanen aufgabeln und mit einer üblen Verbrecher-Gang aneinandergeraten, deren Boss Pim (Alan Ford aus „Snatch„) von Bali aus die Geschäfte steuert.

Der Hundertjährige der aus dem Fenster stieg und verschwand

Los, gib Kette! Allan und Julias auf großer Fahrt (© Concorde)

Soweit, so relativ normal – doch die Handlung wird immer wieder durch Rückblenden in die bewegte Vergangenheit des Hundertjährigen aufgelockert: Wie der verwaiste Bub seine Leidenschaft fürs Dynamit entdeckte, mit einem Arbeitskollegen nach Spanien ging um gegen France zu kämpfen, danach nach Amerika reiste und dort maßgeblich an der Entwicklung der Atombombe beteiligt war, bei seiner Rückkehr nach Schweden von russischen Spionen nach Moskau entführt wurde, wo er den Zorn Stalins auf sich zog und mit Albert Einsteins minderbemitteltem Zwillingsbruder Herbert im Gulag landete. Auch am Fall der Mauer war er natürlich maßgeblich beteiligt.

Die Chancen stehen nicht schlecht, dass ihr bereits den Roman „Der Hundertjährige…“ von Jonas Jonasson aus 2009 kennt, der sich binnen kürzester Zeit zum absoluten Weltbestseller entwickelte und allein in Deutschland über zwei Millionen Mal verkaufte. Auch diese Verfilmung des lustigen Stoffes ist ziemlich gut gelungen, auch wenn ich persönlich die Titelfigur nicht so gut besetzt finde. Doch allein die vielen skurrilen Nebenfiguren und kuriosen Geschichtsexkurse machen diesen durchgeknallten Film zu einem großen Spaß – freilich muss man natürlich schon ein wenig auf den schrägen skandinavischen Humor klarkommen.

Na dann mal gute Reise! Julius und Allan verpacken ihre Frracht. (© Concorde)

Na dann mal gute Reise! Julius und Allan verpacken ihre Frracht. (© Concorde)

So ganz nebenbei formuliert „Der Hundertjährige…“ natürlich auch ein paar Gedanken zum Älterwerden, verfällt aber nie in Larmoyanz oder beutet die Trotteligkeit seiner Hauptfigur aus – schließlich war Allan ja schon als junger Mann ziemlich trottelig.

Fazit: Ein schwarzhumoriges, actionreiches Opa-Roadmovie mit spannenden Exkursionen durch die Weltgeschichte des 20. Jahrhunderts – auf so was musst du auch erst mal kommen. Kein Wunder, dass Jonassons Romandebüt vor fünf Jahren so ein durchschlagender Erfolg war.

Apropos durchgeknallte Skandinavien-Komödie: Kennt ihr eigentlich „Adams Äpfel„?! Mein absoluter Lieblingsfilm (zumindest im Bereich Komödie) – unbedingt anschauen, falls ihr den noch nicht gesehen habt!!

Hier nochmal der Trailer zu „Der Hundertjährige der aus dem Fenster stieg und verschwand„:

Der Hundertjährige der aus dem Fenster stieg und verschwand

Autor: Ben

Moin! Ich bin Ben und schreibe seit 2013 für den EMP-Filmblog. Davor habe ich jahrelang als Redakteur für diverse Filmmagazine gearbeitet sowie für einschlägige Metalmedien geschrieben und fotografiert. Lieblingsfilme? Zu viele. Unter anderem aber die „The Raid“-Filme, „Into The Wild“ und „Adams Äpfel“. Lieblingsserien? "Breaking Bad", "Better Call Saul", "Game Of Thrones", "Mad Men" und und und. Musikalisch kann man mich - wenn man wollte - mit Bands wie Ghost, Kvelertak, Mantar, Parkway Drive und, klar, Maiden gefügig machen. Besucht mich doch mal bei Instagram, wo ich meine Livebilder aus dem Metal- und Rock-Game zur Schau stelle: @67rocks.

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