Beginnen wir mit dem Fazit: Für mich ist „Thor 3: Tag der Entscheidung“ einer der besten Marvel- bzw. Superheldenblockbuster aller Zeiten. Ich muss echt sagen, dass ich mich selten so gut unterhalten gefühlt habe wie in diesem Fantasy-Abenteuer – wer also auf actionreiches Hochglanzentertainment mit Comic-Flair steht, der MUSS diesen Film im Kino sehen!
Ganz ehrlich: Ich fand den ersten „Thor“ okay und den zweiten eher schwach. Solides Blockbuster-Entertainment, freilich, aber die „Iron Man“-, „Avengers“-, „Captain America“- und „Guardians of The Galaxie“-Filme waren irgendwie immer noch ein wenig besser. Daher war ich jetzt im Vorfeld von „Thor 3: Tag der Entscheidung“ eher so „… ja okay, muss ja…“ drauf. Tja, Erwartungen… so kann man sich täuschen!
Thor 3: Ragnarok
Zwei Jahre nach dem Kampf um Sokovia im letzten „Avengers“-Teil treibt sich Thor (Chris Hemsworth) am anderen Ende des Universums herum und macht mal eben Feuerdämon Surtur platt, der die Götterdämmerung Ragnarök einleiten will. Kurzer Zwischenruf: Warum man den deutschen Untertitel nicht (wie im Englischen) mit „Ragnarok“ oder „Götterdämmerung“ übersetzen kann und stattdessen das schnarchlangweilige, nichtssagende „Tag der Entscheidung“ nimmt, ist mir mal wieder ein Rätsel. Das war definitiv ein Tag der falschen Entscheidung – dann pfeift halt auf den Untertitel und nennt das Ding „Thor 3“! Egal. Als Thor nach vollbrachter Universumsrettung zu Hause in Asgard ankommt, muss er feststellen, dass sein Vater Odin (Anthony Hopkins) verschwunden ist und sein missliebiger Bruder Loki (Tom Hiddleston) wider Erwarten doch noch am Leben ist.
Als die beiden Odin aufspüren, erfahren sie von ihm von einer tödlichen Bedrohung: Ihre Schwester Hela (Cate Blanchett!) ist aus ihrem Gefängnis ausgebrochen und sinnt auf Rache an ihrer Familie. Ach ja, außerdem will sie die Herrschaft über Asgard übernehmen und das ganze Universum unterjochen. Und da ihre Fähigkeiten noch stärker ausgeprägt sind als die ihrer Brüder, stehen ihre Chancen gar nicht schlecht. Zumal Thor und Loki durch einen Zufall auf dem fernen Planeten Sakaar landen, dessen Herrscher (großartig: Jeff Goldblum) Thor für seine Gladiatorenkämpfe einspannt. In der Arena trifft der Göttersohn auf einen alten Bekannten, der ziemlich wütend ist. Eigentlich hat Thor natürlich gar keine Zeit, hier herumzukämpfen – er muss zurück um die Asen vor Hela zu retten. Doch um zurück nach Asgard zu gelangen, muss er durch den Anus des Teufels gehen.
Endlich wieder marveln!
Erinnert ihr euch an „5 Zimmer Küche Sarg“ von 2014? Einer der beiden Regisseur dieser großartigen Fake-Doku-Comedy, die mit einem Budget von 1,6 Millionen Dollar gedreht wurde, war ein gewisser Taika Waititi. Nur drei Jahre später hat der Neuseeländer bei „Thor 3“ (ich nenn den ab jetzt nur noch so) ein Budget verantwortet, das über 100-mal so groß war – so kann es gehen! Dass der Mann die richtige Wahl für diesen Job war, merkt man in jeder Sekunde dieses unfassbar guten Films. Gerade als ich schon ein bisschen marvelmüde werden wollte, haut das Studio einen seiner besten Filme überhaupt raus. Keine Frage: Hier kann man endlich wieder richtig marveln!
Auch die neuen Darsteller haben der Franchise gutgetan: Cate Blanchett ist ja sowieso in allem gut, was sie macht, Tessa Thompson („Westworld“) gibt eine charismatische Walküre ab, Karl Urban ist auch am Start und Jeff Goldblum stiehlt dem Rest mit seiner schrillen Grandmaster-Performance fast schon ein bisschen die Show.
Also: Tut euch den Gefallen und geht ab dem 31. Oktober (ja, Dienstag!) ins Kino zu „Thor 3“ – ihr werdet lachen, staunen und feiern! Mensch, ich hab so Bock, den noch mal zu gucken… lang lebe Asgard!
„Thor 3“ – der Trailer
Thor vermisst sein bestes Stück:
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