Dass ich das noch erleben darf: M. Night Shyamalan liefert mal wieder einen richtig guten Film ab! Also so richtig gut jetzt, nicht okay wie sein letztes Werk „The Visit“. In „Split“ geht es um einen jungen Mann mit Dissoziativer Identitätsstörung, der 23 verschiedene Persönlichkeiten hat. Mindestens.
Eins vorweg: „Split“ ist hochgradig spoilersensibel, deswegen werde ich dieses Mal auch nicht ganz so viel darüber schreiben. Für euch der Tipp: Falls ihr es nicht schon getan habt, dann schaut euch AUF KEINEN FALL den Trailer an! Ich habe es im Vorfeld auch nicht getan und bin nun heilfroh darüber! Selten einen Trailer erlebt, der so viel über einen Film preisgibt, über den man idealerweise so wenig wie möglich wissen sollte. Aber schön dass man im Rahmen der Pressevorführung mehrfach darum geben wird, doch bitte keine Details und Story-Twists zu spoilern, um das Sehvergnügen des Zuschauers nicht zu schmälern. Alter, habt ihr euch mal euren eigenen Trailer angesehen?!
Je weniger du über „Split“ weißt, desto besser!
Ganz kurz zur Handlung: Drei Mädchen (u. a. Anya Taylor-Joy aus „The Witch“) werden von einem Unbekannten (James McAvoy, „X-Men: Apocalypse“) in dessen Behausung verschleppt und dort gefangen gehalten. Wie sich herausstellt, leidet der Mann unter einer Dissoziativen Identitätsstörung und beherbergt stolze 23 Persönlichkeiten in seinem Körper. Dass dabei auch ein paar dabei sind, denen man vielleicht nicht unbedingt begegnen möchte, dürfte klar sein.
Obwohl Kevin, wie die Ur-Persönlichkeit heißt, in Behandlung bei Fachärztin Dr. Karen Fletcher (Betty Buckley, die 2008 schon bei Shyamalans Flog „The Happening“ dabei war) ist, geht es ihm in letzter Zeit gar nicht gut. Irgendetwas Unheilvolles kündigt sich an…
Das Thema DIS ist so mordsmäßig spannend, dass es ein Wunder ist, dass sich in Hollywood nicht schon zig andere Regisseure an eine Umsetzung gemacht haben. Spontan fällt mir in jüngerer Zeit nur der Psychothriller „Peacock“ von 2010 mit Cillian Murphy ein – doch der hatte nur ein Alter Ego, mit dem er sich arrangieren musste. Was James McAvoy in „Split“ schauspielerisch zu bewerkstelligen hat, ist der absolute Wahnsinn. Was viele Kollegen nicht in 23 unterschiedlichen Filmen schaffen, gelingt ihm in einem: Glaubhaft diverse Charaktere mit unterschiedlicher Körpersprache, unterschiedlichem (emotionalem) Alter, unterschiedlichen Stimmen und unterschiedlicher Persönlichkeit zu verkörpern – allein für seine Wahnsinnsperformance lohnt es sich, „Split“ zu sehen!
Vom anfänglichen Psycho-Horror-Kammerspiel entwickelt sich der Film in der zweiten Hälfte dann dankenswerter Weise zu einem echten Schocker, dessen verstörende Bilder einem noch lange danach im Kopf herumspuken.
So, genug der Worte – jetzt will ich von euch Taten sehen! Zieht euch „Split“ im Kino an und freut euch auf einen Horror-Thriller, der an Shyamalans stärkste Werke – wie „The Sixth Sense“, „Unbreakable“ oder „Signs“ – heranreicht. Zum Schluss gibt’s dann auch noch eine geniale Cameo zu sehen. Aber psssst, ich hab nichts gesagt.
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