Die CGI-Freaks von DreamWorks haben ja schon mehrere kultige Animations-Franchises gelauncht: „Shrek“ natürlich, „Madagascar“ oder „Kung Fu Panda“, von denen vor allem die ersten Teile ein großer Spaß waren (spontaner Eigen-Einwand: „Madagascar 3“ war auch super). Mit der bekloppten Steinzeit-Familie „Die Croods“ schickt die CGI-Schmiede nun eine neue Reihe ins Rennen. Und… die ist auch geil!
Nur um das gleich mal klarzustellen: Ich bin kein großer CGI-Fan. „Toy Story 3„: grandios. „Ich – Einfach unverbesserlich“: super. „Ice Age“: kann ich auch drüber lachen. Doch man wird in letzter Zeit das Gefühl nicht los, dass sich die CGI-Franchises mehr und mehr gegenseitig selbst kopieren.
Auch im Fall von „Die Croods“ fällt da zunächst mal auf: Es hat schon eine gewisse Ähnlichkeit zu „Ice Age“. Warum? Die Welt der titelgebenden Höhlenfamilie, die vom pathologisch protektiven Papa Grug mit eiserner Disziplin zusammengehalten (sprich: aus Sicherheitsgründen so lang es geht in der Steinzeithöhle weggesperrt) wird, verändert sich plötzlich: Die Erde bebt, Berge stürzen ein, Lavaschlunde tun sich auf, mit anderen Worten: tektonische Erdumstrukturierungen gehen vonstatten. Als es auch die Höhle der Croods erwischt, muss Grug seine geliebte Familie (gut, bis auf seine nervige greise Schwiegermutter vielleicht) in Sicherheit bringen. Stichwort: „Ice Age – Voll verschoben“.
Auf ihrer Flucht ins Nirgendwo treffen die Croods auf den jungen Guy, der den Höhlenmenschen um einige graue Zellen voraus ist und etwas hat, was Sippenführer Grug entbehrt: Ideen! Der Bub weiß, wie man Feuer macht, trägt Schuhe und einen (freilich lebendigen) Gürtel und macht dem Crood-Oberhaupt auch noch in puncto Jagd etwas vor. Und am allerschlimmsten: Teenager-Tochter Eep, die ohnehin gerade die Rebellion probt, fährt voll auf ihn ab! Je länger die verrückte Truppe auf der Flucht vor der Apokalypse ist, desto mehr muss der konservative Grug erkennen, dass ihm der innovative Jungspund den Rang abläuft.
Urzeit-„Wesen“ auf der Flucht vor den Naturgewalten also – das ist eher so semi-innovativ. Und tatsächlich ist die erste Viertelstunde des Films auch eher durchschnittlich, dass man fast schon abschalten mag. Doch je länger die unbeholfenen Höhlenhocker mit ihrem „neu ist bööööööse“-Anführer in der kunterbunten Vorzeitwelt mit ihren fantastischen Urzeitwesen herumstolpern, desto besser wird dieser köstliche Trip durch die Steinzeit.
Ungelogen: In zwei Szenen Schnappatmung gehabt und mit Zwerchfellkrampf vom Sofa gepurzelt. Zwar wird einem die „folge deinem Traum“-Botschaft schon ein wenig mit der Steinzeitkeule übergezogen, aber wen schert’s, wenn man mit den Croods durch so ein liebevoll gestaltetes und mit einer derartigen Vielzahl kurioser Figuren ausgestattetes Steinzeit-Wunderland braust.
Mein neues Lieblings-CGI-Viech ist übrigens definitiv dieses hier:
Wo gibt’s den, ich brauche so einen!!
Summ summarum: Wer eine gewisse CGI-Affinität an den Tag legt und „Ice Age“ mochte, muss einfach mit diesem Höhlenkollertrupp auf die Jagd gehen!
Guckt den Trailer: