Ich kann mich noch bestens an den ersten „Pacific Rim“ erinnern: Es war 2013, ich saß im Kino und erwartete einen etwas abgewandelten „Transformers„. Mit anderen Worten: Ich erwartete nicht viel. Nur der Name des Regisseurs ließ mich hoffen, dass mich hier nicht nur Totalschrott erwarten würde: Guillermo del Toro war sein Name. Und tatsächlich: Ich verließ das Kino mit einem dümmlichen Grinsen in der Visage – schließlich hatte ich gerade gesehen, wie ein gigantischer Jaeger einen Öltanker wie ein Spielzeug durch die Luft schwang und damit einem außerirdischen Kaiju die hässliche Fresse polierte. „Pacific Rim“ war zwar total plemplem – aber auf absolut großartige Weise! Mit „Pacific Rim 2: Uprising“ kommt nach fünf Jahren nun ein Nachfolger ins Kino – kann er noch mal flashen?
Guillermo del Toro ist unersetzlich
Zunächst muss man erst mal festhalten, dass diesmal nicht del Toro im Regiestuhl saß, sondern Blockbuster-Jungfrau Steven S. DeKnight, der zuvor nur im TV-Bereich gearbeitet hat (da aber immerhin als Schöpfer der „Spartacus“-Serien in Erscheinung getreten ist). Hate to say it, aber diesen Wechsel am Steuer merkt man „Pacific Rim 2“ in jeder Sekunde an: Löste der erste Teil noch sabbernde Begeisterung aus, ist der Nachfolger… nun… irgendwie nur noch ein etwas abgewandelter „Transformers“.
Inhaltlich spielt „Pacific Rim 2“ zehn Jahre nach dem ersten Teil: Der Angriff der Kaiju, die von außerirdischen Mächten über einen Breach im Ozean auf die Erde teleportiert wurden, konnte dank Helden wie General Stacker Pentecost (Idris Elba, Heimdall aus „Thor: Tag der Entscheidung“ oder der Gunslinger aus „Der dunkle Turm“) abgewehrt werden – doch die Erde hat sich danach irgendwie verändert. Während die einen wilde Partys vor Kaiju-Skeletten feiern, wappnen sich andere für die nächste Monster-Attacke.
Als der Dieb Jake (John Boyega aka Finn aus „Star Wars„) bei einem seiner Streifzüge auf die junge Amara (Cailee Spaeny) trifft, die ihren eigenen kleinen Jaeger aus dem Schrott anderer Riesenroboter zusammenbastelt, werden die beiden geschnappt und ins neue Jaeger-Piloten-Programm gesteckt. Schließlich hat Jake einen berühmten Nachnamen: Er ist der Sohn von Stacker Pentecost und ein immens talentierter, wenn auch heißsporniger Pilot. Kaum jedoch sind die beiden im Jaeger-Trainingslager angekommen, gibt es jedoch einen neuen Kaiju-Angriff, die sich in den vergangenen zehn Jahren ebenfalls weiterentwickelt haben. Können Jake und die anderen Piloten (darunter Clint-Sohn Scott Eastwood) mit Hilfe von Dr. Newt Geiszler (Charlie Day) und Dr. Hermann Gottlieb (Burn Gorman) die Welt ein zweites Mal retten?
Kaijus. Wir wollen mehr Kaijus!
Keine Ahnung, woran es liegt, aber irgendwie hatten die Fights mit den Kaijus im ersten Teil mehr „Wooooow“-Effekt. Und auch die Story wirkte etwas besser ausgetüftelt. Guillermo del Toro war hier zwar noch als Produzent involviert, den Charme des ersten Teils jedoch kann sein Regie Nachfolger jedoch nicht wiederherstellen. Klar: Natürlich lässt die 150-Millionen-Dollar-Produktion den Kinosaal erbeben und liefert bombastische Schauwerte für (Computer-)Action-Junkies – wirklich Neues sieht man hier aber auch nicht. Zumal der Fokus diesmal klar auf den wie eine Symbiose aus Transformers und Iron Man anmutenden Jaeger-Robotern und nicht den wesentlich spannenderen Kaijus liegt.
Ich fasse zusammen: „Pacific Rim 2: Uprising“ ist für reine Kinoschauwerte ein lohnender Besuch und mergelt einem mächtig die Sinne durch, fällt aber im Vergleich mit seinem Vorgänger deutlich ab. Wer auf Bumms steht (und mal ehrlich: Wer tut das nicht?!), sollte sich das Science-Fiction-Spektakel aber unbedingt auf der großen Leinwand reinziehen!
„Pacific Rim 2: Uprising“ – der Trailer