Matthias Schweighöfer hat es geschafft: Längst ist er zu einer eigenen Marke geworden, deren Filme immer erfolgreicher werden. In seinen jüngsten Streich, „Vaterfreuden„, strömten Anfang des Jahres wieder weit über zweite Millionen Deutsche. Den Sidekick von Til Schweiger geben wie in „Keinohrhasen“ und „Zweiohrküken“? Das braucht Schweighöfer eigentlich schon lange nicht mehr.
„Vaterfreuden“ ist eine Schweighöfer-Komödie wie viele andere („What A Man„, „Schlussmacher„) auch: Er selbst übernahm mal wieder sowohl Regie als auch Hauptrolle – wie er es bei seinem großen Vorbild Til Schweiger eben gelernt hat. Das kann man narzisstisch finden, aber der Erfolg gibt dem erst 33-jährigen Blondschopf wohl Recht. Auch wenn man sagen muss: Wenn Schweighöfer (wie unlängst beispielsweise in „Frau Ella“) nicht die Regie übernimmt, sind Filme mit ihm irgendwie noch ein bisschen besser.
Doch nun zum Thema: Die Erfolgs-Comedy „Vaterfreuden“ basiert auf dem 2012er Debütroman „Frettsack“ von Murmel Clausen, der seit den späten 90ern als Drehbuchautor aktiv und in dieser Zeit an Film- und Fernseherfolgen wie „Der Schuh des Manitu“, „Bullyparade“, „Headnut.tv“ oder „Ladykracher“ beteiligt gewesen ist. Die Prämisse: Nach der unfreiwilligen Kastration durch das Frettchen seines Bruders, entwickelt ein chronischer Single Vaterschafts-Sehnsucht und sucht nach der Frau, die seine Samenspende bei der Samenbank in Anspruch genommen hat, um schwanger zu werden.
Im Film ist die von Schweighöfer gespielte Titelfigur natürlich (anders als im Buch) kein frustrierter Single, der keine Frau abbekommt, sondern ein erfolgreicher Schürzenjäger, der sein (Sex-)Leben genießt und an Familiengründung kein Interesse hat – für die Loser-Rollen scheint Schweighöfer dann doch noch nicht ganz bereit zu sein.
Nachdem ihm das Frettchen seines nervigen Bruders Henne (irgendwo zwischen witzig und anstrengend: Friedrich Mücke), der eines Tages unvermittelt bei ihm Zuflucht sucht, nach einem missglückten Liebesabenteuer (mit Honig) den Samenleiter durchtrennt, war es das mit der (ohnehin nicht angedachten) Familienplanung für den Junggesellen Felix. Doch wie es so ist im Leben: Wenn man etwas nicht bekommen kann, will man es plötzlich doch haben. Gut, dass Felix kurz zuvor in der Samenbank von Dr. Parisius (Detlev Buck) gespendet hat und somit noch ein paar seiner besten Jungs „auf Eis“ hat. Wie sich herausstellt, ist sogar schon ein Pärchen dank seiner Samen schwanger geworden: Die erfolgreiche Sportmoderatorin Maren (etwas steif: Isabell Polak, die 2011 ihr Filmdebüt in Bucks „Rubbeldiekatz“ feierte, in dem Schweighöfer ebenfalls die Hauptrolle spielte) und ihr schnöseliger Macker sind die zukünftigen Eltern seines Kindes.
Als Felix die hübsche Frau kennen lernt, verliebt er sich natürlich in sie – und das Chaos nimmt seinen Lauf.
Auch wenn „Vaterfreuden“ bisweilen etwa albern ist (besonders dann, wenn dieses bekloppte „lachende“ Frettchen auftaucht) und die Love Story ein wenig holprig daherkommt, gehört die Komödie doch zu den besseren Schweighöfer-Filmen, die man Freunden typisch deutscher Gegenwarts-Comedys (zu erkennen unter anderem daran, dass der immergleiche Indie-Pop-Soundtrack viel zu laut ausgesteuert ist) eigentlich problemlos empfehlen kann. Zumal der Look des Films wirklich ausgesprochen gut gelungen ist und den großen Hollywood-Vorbildern durchaus das Wasser reichen kann.
Bei aller Kritik am Soundtrack: Immerhin sind mit Biffy Clyro und You Me At Six zwei wirklich gute Kapellen mit dabei. Was allerdings gar nicht geht, ist das aufdringliche Product Placement im Film: Da dürften ein paar „Gefälligkeiten“ von Sky und Red Bull in die Portokasse gewandert sein. Und dass Schweighöfer in einem Film, der in München spielt, ständig das Hamburger Hype-Bier Ratsherrn vor sich stehen hat (bloß nicht das Etikett verdecken!), ist auch nicht gerade koscher.
Aber das sind suspekte Kleinigkeiten am Rand, die mit dem Film an sich nichts zu tun haben (aber viel darüber erzählen, wie Filme heutzutage funktionieren). „Vaterfreuden“ an sich ist ein kurzweiliger Spaß für Freunde luftiger deutscher Comedies.
„Vaterfreuden zu gewinnen!“
Und deswegen verlosen wir zusammen mit Warner zwei DVDs und zwei Blu-rays von „Vaterfreuden“. Schickt uns einfach eine Email an: empblog@emp.de, unter dem Betreff: Vaterfreuden. Sagt uns was ihr gewinnen möchtet, Blu-ray oder DVD und vergesst eure Adresse nicht ;)
Einsendeschluss ist der 14.09.2014.
Zum Schluss noch der Trailer:
Und die Gewinner sind:
- Heidi G. aus Duisburg, 1 DVD
- Markus F. aus Erlangen, 1 Blu-ray
- Anja D. aus Dransfeld, 1 DVD
- Reinhold H. aus Waldkraiburg, 1 Blu-ray
Ein Kommentar
Schreibe einen Kommentar →