Ich gebe freimütig zu, dass ich den Titel „Knights Of Badassdom“ zunächst nicht gerafft habe. Hä? Badassdom? Wie in Badaboom? Mitnichten (und -neffen): Badass wie in „harter Kerl“ und „dom“ wie in „freedom“, sprich: Die Ritter des Hartkerltums! Hätten wir das auch geklärt. Worum geht’s und warum solltet ihr das gucken?
Wie oben angedeutet, wird in „Knights Of Badassdom“ ein Dungeons&Dragons-artiges Live Action Role Playing durch den Kakao gezogen: Nachdem Mechaniker Joe (Ryan Kwanten aus „True Blood“ oder dem aktuell im Kino laufenden „Northmen: A Viking Saga“) von seiner oberflächlichen Freundin verlassen wurde, weil er ihr nicht karrierorientiert genug ist und immer noch in einer Doom-Metal-Band spielt, wollen ihn seine Kumpels Eric (Steve Zahn, der kürzlich in „Dallas Buyers Club“ einen seiner seltenen ernsthaften Auftritte hatte) und Hung („Imp“ Peter Dinklage aus „GoT“ und „X-Men: Zukunft ist Vergangenheit“) ein wenig beim munteren Larpen im Wald aufheitern.
Da Joe allerdings schon länger nicht mehr dabei war, muss sein Charakter fürs epische „Evermore“-Event, zu dem Hunderte Larper angereist sind, zunächst vor Ort wiederbelebt werden. Gut, dass Eric patenter (Larp-)Magier ist und einen wirkungsvollen Erweckungszauber sprechen kann. Dafür hat er sich eigens ein Zauberspruchbuch bei ebay ersteigert. Problem: Dabei handelt es sich um ein lange verschollenes reales Grimoire, durch das Eric aus Versehen einen Succubus aus der Hölle heraufbeschwört, der zu allem Übel auch noch die Gestalt von Joes Ex-Freundin annimmt. Während sich die Meute unter Führung des Spielmeisters Ronnie (Jimmi Simpson aus „House Of Cards„) im Rollenspielmodus durch Wald und Wiesen tankt, dezimiert das perfekt getarnte Höllenvieh munter die Larp-Gemeinde – bis es zum epischen Showdown kommt.
„Knights Of Badassdom“ ist jetzt nicht die Komödie des Jahres, aber doch irgendwie eine charmante Hommage an die schräge Welt des Larpens, die durch die Anwesenheit Tyrion Lannisters höchstpersönlich den Ritterschlage erhält. Die Gags bewegen sich auf hohem Albernheitsniveau und auch technisch sind hier keine Wunderwerke zu erwarten, doch für kurzweilige Unterhaltung ist definitiv gesorgt, da anscheinend auch der bunt gemischte Cast ordentlich Spaß beim Dreh hatte. Wer zum Beispiel die herrlich komische britische Horrorcomedy „Lesbian Vampire Killers“ mochte (und wer mochte die denn aus welch lächerlichen Gründen denn bitte nicht?!), wird an die Abenteuercomedy mit Okkulthorror-Touch sicher ebenfalls seine helle Freude haben.
Ziemlich lässig ist in jedem Fall das Finale, das mich irgendwie an den Kampf von Tenacious D gegen Satan aka Dave Grohl erinnert hat. Und das ist ja wahrlich nicht die schlechteste Referenz.
Und hier noch der Trailer:
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