Wisst ihr noch damals, als Matthew Vaughns „Kick-Ass“ rauskam? Wie geil das doch war!?! Kick-Ass, Hit-Girl, Big Daddy, Red Mist, Blut, Gehirn, Massaker? Wahnsinn. Als der britische Regisseur, der übrigens mit Claudia Schiffer verheiratet ist (dieser…), dann jedoch für die Fortsetzung nicht mehr zur Verfügung stand und Jeff Wadlow das Zepter übergab, war das Wehklagen groß. Zu Recht: „Kick-Ass 2“ war einfach nicht mehr das Gleiche. Immerhin konzentrierte sich Vaughn auf die „X-Men“-Filme, die zwar wirklich klasse, aber letztlich auch ein wenig (zu) zahm waren. Nun, endlich, lässt es der geniale Action-Regisseur wieder ordentlich krachen: „Kingsman – The Secret Service“ ist…
… Hammer! In seiner 80 Millionen Dollar schweren Action-Schlacht scheut Vaughn mal wieder keine Gewaltexzesse – anders als beispielsweise „X-Men: Zukunft ist Vergangenheit“ (FSK12) hat sein neuer Blockbuster eine 16er-Freigabe – wie sie eigentlich jeder wahre Actionfilm (mindestens) haben sollte.
In Kingsman wird Colin Firth zum Actionstar
Mit Colin Firth konnte Vaughn einen der derzeit begehrtesten Hollywood-Stars für seine Comicverfilmung gewinnen. Ja, Comic: Der Film basiert auf der Reihe „The Secret Service“ von Mark Millar und Dave Gibbons, die bekanntermaßen zwei echte Koryphäen im Comic-Kosmos sind.
Firth mimt den Agenten Harry Hart, der für die ultrageheime Geheimdienstorganisation Kingsmen arbeitet. Als bei einem Einsatz einer von ihnen durch Harrys Nachlässigkeit getötet wird, plagen ihn schwere Schuldgefühle – zumal der Kollege eine Frau und den kleinen Buben Eggsy zurücklässt. 17 Jahre später ist die Zeit reif, dem Jungen etwas Gutes zu tun: Bei den Kingsmen ist ein Posten frei geworden, und jeder Agent darf einen Kandidaten für die harte Aufnahmeprüfung vorschlagen.
Da Eggsy in seinem bisherigen Leben hauptsächlich Mist verzapft hat und wenig Feingefühl an den Tag legt, erweist sich das Training für Ausbilder Merlin (Mark Strong, „The Imitation Game„) als ziemlich nervenaufreibend. Aufgrund seines Instinkts kann der clevere Eggsy jedoch mit den elitären Musterschülern mithalten. Doch plötzlich tritt der Ernstfall ein: Der ruchlose Internet-Milliardär Valentine (Samuel L. Jackson, „Django Unchained„) hat einen perfiden Plan ausgeheckt, um die Menschheit massiv zu dezimieren. Die Kingsmen rücken aus – aber der Fiesling ist ihnen stets einen Schritt voraus.
Perfekte Mische aus Action und Comedy
Der Plot klingt zunächst nicht sonderlich weltbewegend, entspinnt sich jedoch zu einem furiosen Actionfeuerwerk, das in einem Affenzahn quer durch die Welt und Stratosphäre semmelt und dabei für massiven Bodycount sorgt. Firth ist ein formidabler Gentleman-Agent (den könnte ich mir echt gut als Bond vorstellen), SLJ ein nahezu kultverdächtiger (Lispel-)Bösewicht, Taron Egerton alias Eggsy ein erfrischend unverbrauchter und authentischer Jungstar (für die hat Vaughn ja eh ein Händchen – siehe Aaron Johnson und Chloë Moretz), und Schauspiel-Legende Michael Caine („Interstellar„) ist ja auch noch mit an Bord!
Doch nicht nur der Cast weiß hier zu überzeugen: Die Gags sind perfekt getimet und drängen sich nicht (wie bei so vielen anderen Actionkomödien) in den Vordergrund, das Drehbuch hat trotz einer gewissen Comic-Überdrehtheit Hand und Fuß, und die Actionszenen besitzen mächtig Schneid und Dynamik – allein die irrsinnige Berserker-Szene in einer Sekten-Kirche in Kentucky ist der pure Wahnsinn.
Das Einzige, was ich „Kingsman“ vorwerfe, ist: Er ist viel zu kurz! Und da wir hier von einem 130-Minuten-Actionfilm reden, ist dieser „Vorwurf“ natürlich ein Ritterschlag. Am Ende hängt man einfach nur glücklich in seiner Couch und freut sich auf die Fortsetzung – die ist bei einem Einspielergebnis von 400 Millionen Dollar natürlich selbstverständlich und bereits bestätigt. Bleibt nur zu hoffen, dass Matthew Vaughn diesmal auch beim zweiten Teil die Regie übernimmt.
Kingsman – der Trailer
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Kingsman – das Cover