22 Jahre nach Joe Johnstons („Captain America: The First Avenger“) Fantasy-Abenteuer „Jumanji“, mit dem mittlerweile verstorbenen Robin Williams in der Hauptrolle, kommt tatsächlich ein Remake in die Kinos. Im Regiestuhl: „Bad Teacher“- und „Sex Tape“-Macher Jake Kasdan – kann das gutgehen??
Gegenfrage: Ein Film mit Dwayne „The Rock“ Johnson in der Hauptrolle – kann das schiefgehen? Gut, der Mann hat in der Vergangenheit durchaus auch schon mal merkwürdige Filme gedreht. „Zahnfee auf Bewährung“ oder „Daddy ohne Plan“ zum Beispiel. Aber irgendwie waren selbst die witzig, weil The Rock einfach eine Marke und ein Charmebolzen sondergleichen ist. Unter anderem auch deswegen ist „Jumanji – Willkommen im Dschungel“ ein extrem kurzweiliger Spaß geworden, der einfach nur Laune macht.
Jack Black entdeckt seine feminine Seite
Die Handlung ist ähnlich wie beim Original von 1995, jedoch mit einem wesentlichen Kniff versehen: Natürlich kann man das Ganze in der heutigen Zeit nicht mehr mit einem Würfelspiel durchziehen – diesmal ist „Jumanji“ ein Videospiel, das die Spiele in seine Handlung hineinsaugt.
Dies widerfährt auch den Schülern Spencer (Alex Wolff), Fridge (Ser’Darius Blain), Bethany (Madison Iseman) und Martha (Morgan Turner), die das alte Game beim Nachsitzen auf dem Schulspeicher entdecken. Als sie ihre Figuren für die 4er-Teamplayer-Variante ausgewählt haben, finden sie sich plötzlich im Dschungel wieder: Nerd Spencer wird zum kantigen Abenteurer Dr. Smolder Bravestone (Dwayne Johnson, „Fast & Furious 8„, „Baywatch„), Football-Star Fridge zum tollpatschigen Zoologen Moose Finbar (Kevin Hart), die schüchterne Martha zur Kampfamazone Ruby Roundhouse (Karen Gillan – Nebula in „Guardians of the Galaxy“ und Amy Pond aus „Doctor Who„) und It-Girl Bethany… nun, It-Girl Bethany wird zum pummeligen Kartografen Shelly Oberon (Jack Black von Tenacious D).
Nach anfänglichen Orientierungsproblemen erkennt die ungleiche Truppe, dass sie das Spiel gewinnen müssen, um wieder in ihre eigene Welt zu gelangen. Doch in der Dschungelwelt von „Jumanji“ lauern jede Menge Gefahren – und jeder von ihnen hat nur drei Videospiel-Leben.
Die Erwartungen voll erfüllt
Im Prinzip weiß man hier von vornherein ganz genau, was man bekommt: Anspruchslose Abenteuerunterhaltung mit massig Haudrauf-Action (The Rock), Penis-Witzen (Jack Black) und sexy Fighting-Moves (Karen Gillan). Obendrauf kommen erstklassige (Tier-)Animationen, coole Sprüche und eine Handlung, die am Ende auch eine ziemlich sympathische Message verbreitet.
Das alles kommt natürlich nicht an die mittlerweile dann doch recht verklärte „Magie“ des ersten „Jumanji“ heran (der im Nachhinein betrachtet ja gar nicht soooo sensationell war), ist aber ein köstlicher vor- oder nachweihnachtlicher Kinospaß für Groß und Klein. Wenn sie so gut gemacht und besetzt sind, dann dürfen Actionfilme auch ruhig mal albern sein.
Uneingeschränkte Verzehrempfehlung
Ich habe mich jedenfalls bestens amüsiert und würde auch noch ein zweites Mal reingehen – und diesmal sogar Geld dafür zahlen. Und das ist echt immer ein ziemlich gutes Zeichen.