Leute, haltet euch fest: Ich durfte gestern Abend einer ziemlich exklusiven 30-Minuten-Preview von „The Amazing Spider-Man 2“ beiwohnen. Und noch viel besser: Ich darf sogar was darüber schreiben! Unter der einzigen Bedingung, dass ich deutlich mache, dass ich nicht den ganzen Film, sondern eben nur diese 30 Minuten gesehen habe. Hiermit geschehen. Lest, was euch beim zweiten Teil des Spinnenmann-Reboots aus der Marvel-Schmiede erwartet!
Ich sag es gleich frei von der Bierleber weg: Euch erwartet nicht weniger als das vielleicht gewaltigste Action-Spektakel, dass das Kino je gesehen hat. Das mag jetzt vielleicht etwas übertrieben klingen, aber wir sprechen uns, wenn ihr es selbst mit eigenen Stauneaugen und Nackenhaaren im Kino erlebt habt. Ich hab ja schon viele bombastische Actionkracher gesehen, aber noch nie so etwas wie in „The Amazing Spider-Man 2“. Wenn ich nur daran denke, bekomme ich eine Graugänsehaut.
Bevor ich ins Detail gehe, muss ich noch etwas Generelles sagen: Ich habe die drei „Spider-Man“-Filme von Sam Raimi mit Tobey Maguire (die in Bälde als Triple-Blu-ray-Box erscheinen) nie gemocht. Klar, auch hier wurden effekttechnisch Maßstäbe gesetzt, aber Maguire war für mich nie ein Spider-Man. Er war vielleicht ein nerdiger Peter Parker, aber als Superheld ging ihm (für mein Empfinden) jedwede Glaubwürdigkeit ab. Aber so ist das ja manchmal mit den Geschmäckern.
Andrew Garfield finde ich hingegen perfekt in der Rolle des spinnengebissenen Helden – er schafft es, die Figur sowohl in den actionreichen als auch in den emotionalen und sogar den komischen Momenten glaubhaft darzustellen. Die Chemie zwischen ihm und Emma Stone („Zombieland„) im ersten „The Amazing Spider-Man“ von 2012 war einfach klasse. Fanden die beiden auch und wurden einfach mal ein Paar. Aber genug In-Touch-Glamour-Gossip. Kommen wir zum bildgewordenen Actionorgasmus namens „The Amazing Spider-Man 2“.
Zum Auftakt gibt’s eine etwas nüchterne Einführung von Regisseur Marc Webb im Stile eines Nachrichtensprechers. Vermutlich hat er gerade die halbe Nacht im Schnittraum verbracht. Danach folgt die Einstiegsszene des Films, die ein wenig der des ersten Teils ähnelt – zumal sie auch zur gleichen Zeit in der Vergangenheit spielt: Hier erfahren wir nämlich, was mit Peter Parkers Eltern geschehen ist, nachdem sie in jener Nacht fluchtartig das Haus verließen. Diese Szene spielt an Bord eines Flugzeugs und hat schon mal ein bisschen Action zu bieten. Allerdings gibt es hier zwei Einstellungen des durch die Wolken brausenden Fliegers, die wirklich alles andere als realistisch aussehen. Aber vielleicht waren die ja noch gar nicht 100-prozentig fertig – so sahen sie zumindest aus.
Die nächste Szene spielt dann nach dem ersten Teil: Spider-Man hangelt sich durch die Häuserschluchten New Yorks (allein das sieht schon wahnsinnig aus) und vereitelt einen Plutoniumraub von ein paar Redneck-Terroristen, die mit einem Laster alles plattmachen, was sich ihnen in den Weg stellt. In einer perfekten Mische aus beinharter Car-Chase-Action, Massenkarambolagen und Slapstickeinlagen (mittendrin bekommt Spidey eine Anruf von Gwen, die in Kürze die High-School-Abschlussrede ihres Jahrgangs hält und ihn fragt, wo er denn bleibe) zieht Spider-Man sein Ding durch und kommt pünktlich auf die Sekunde am Campus an, um seine Abschlussurkunde entgegenzunehmen.
Fast Forward in die Gegenwart: Ein Jahr später sind Peter und Gwen getrennt, weil er sich an das Versprechen erinnert hat, dass er ihrem sterbenden Vater gab: Sie aus allem rauszuhalten. Doch als sie ihn um ein Treffen bittet (weil sie ihm etwas zu sagen hat), willigt er ein. Und da ist es dann auch wieder, dieses magische Knistern zwischen den beiden: „You look amazing“, sagt er ihr mit einer sympathischen Selbstreferenz – und hat ja sowas von Recht! Doch ihr romantisches Halb-Date wird jäh unterbrochen: Plötzlich taucht ein sonderbarer blauer Gesell auf dem Times Square auf und sorgt für Unruhe. Gestatten: Electro! Bzw. Ex-Oscorp-Techniker Max („Django Unchained“ Jamie Foxx), der leider in einen Tank voller Zitteraale gefallen ist und nun ein bisschen anders drauf ist.
Zunächst ist er einfach nur verwirrt und will nichts Böses anrichten – als dann jedoch die (wie immer) doofen Cops auf ihn schießen, wird er aggro und lernt seine ungewöhnlichen Fähigkeiten kennen: Wenn er sich mit Starkstrom speist, kann er mit seiner Power ganze Straßenzüge in Schutt und Asche legen. Als Spider-Man anrückt und ihn beruhigen will, hat der Spinnenmann plötzlich die gesamte Aufmerksamkeit – und das kotzt Electro richtig an. Man erkennt, dass Max unter einem tiefliegenden Minderwertigkeitskomplex litt, den er dank seiner neuen Kraft nun endlich ablegen kann.
Wenn Spider-Man und Electro dann schließlich aufeinanderprallen… erbebt das Kino unter einer markerschütternden Soundkakophonie. Jedes Mal, wenn Electro in Erscheinung tritt, wird das von einem pumpenden Industrial-Metal-Sound begleitet, der den Zuschauer nur so in den Sessel schmettert. Gänsehaut. In einer Einstellung segelt Spidey per Bullet Time durch eine Tribüne mit Menschen – so etwas hast du noch nicht gesehen! Noch ’ne Gänsehaut über der anderen Gänsehaut.
Danach bekommen wir vielleicht zehn glücklichen Journalisten noch eine Szene zu sehen, in der Peters Jugendfreund Harry Osborn (Dane DeHaan, Metallicas Roadie in „Through The Never„), der in der Firma seines Vaters ausgebootet wurde, Electro befreit, um ihn für seine Zwecke einzuspannen. Und nach einem weiteren Zusammenschnitt sensationeller Actionsequenzen sind die 30 Minuten dann auch schon vorbei. Und dann sitzt du da aufgegeilt in deinem Sessel und weinst. Das ist so, als würde man einem kleinen Kind sein Lieblingsspielzeug aus der Hand reißen und vor seinen Augen kaputt treten.
Andererseits: Die Vorfreude auf diesen Kinokracher ist nun noch größer als zuvor. Bei euch hoffentlich auch! Ich bin mir jedenfalls jetzt schon sicher: Das wird mein Lieblingsblockbuster dieses Jahres.
„The Amazing Spider-Man 2“ startet bei uns am 17. April im Kino. Sprich: ganze zwei Wochen vor US-Kinostart! Das ist doch mal was.
Hier noch mal der Trailer, der einige der gerade angesprochenen Szenen kurz anreißt:
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