Seid ihr bereit für den ultimativen Überlebenskampf (auf der Couch)? Dann legt „Everest„ in den Player und besteigt mit den kundigen Bergführern Jake Gyllenhaal und Jason Clarke das Dach der Welt! Aber Vorsicht – ein falscher Schritt, eine Fehlentscheidung… und ihr seid für immer verloren. Also: Sauerstoffmasken bereithalten!
Mount Everest – eins der letzten großen Abenteuer
In einer Welt, deren Oberfläche zu einem Großteil erschlossen ist und immer weniger echte Abenteuer bereithält, ist der Mount Everest nach wie vor eine der größten Mythen. Der 8848 Meter hohe Gipfel im Himalaya, höchster Berg der Welt, hat die Menschen seit jeher magisch angezogen – und einige seiner Besteiger das Leben gekostet.
Bester Filmstoff also, doch bislang haben sich noch nicht viele Regisseure gewagt, das Dach der Welt zum Setting ihres Werks zu machen – schließlich sollte man einen authentischen Abenteuerfilm idealerweise auch direkt vor Ort filmen, zumindest teilweise. Und das kostet Geld und bringt für die Filmcrew immense Strapazen mit sich. Der isländische Erfolgsregisseur Baltasar Kormákur hat sich der Herausforderung gestellt – und liefert mit seinem 55 Millionen Dollar teuren „Everest“ einen fesselnden Höhentrip ab.
Verfilmung der Everest-Katastrophe
„Everest“ erzählt die wahre Geschichte einer Everest-Besteigung, die 1996 in einer Katastrophe endete. Im Basislager am Fuße des Giganten bereiten die Bergführer Rob Hall (Clarke, „Terminator: Genisys„) und Scott Fischer (Gyllenhaal, „Southpaw„) ihre beiden kleinen Gruppen aus Everest-Touristen für die Besteigung des Gipfels vor. In Halls Team befinden sich solch unterschiedliche Charaktere wie der Pathologe Beck Weathers (Josh Brolin), Postbote Doug Hansen (John Hawkes) oder Journalist Jon Krakauer (Michael Kelly aus „House Of Cards“) vom renommierten Outside Magazine. Jon Krakauer – klingt bekannt? Genau: Das ist der Pulitzerpreis-gekrönte Autor, der „Into The Wild“ geschrieben hat.
Die Wetterbedingungen scheinen günstig – nur die anderen Teams im Basiscamp bereiten Hall Kopfschmerzen: In diesem Jahr wollen mehr Bergsteiger als sonst den legendären Berg erklimmen. Der besonnene Hall, dessen schwangere Frau Jan (Keira Knightley) daheim auf ihn wartet, einigt sich mit Konkurrent Fischer darauf, gemeinsam den Aufstieg am 10. Mai in Angriff zu nehmen. Zunächst läuft alles nach Plan – doch dann lassen ein Wetterumschwung, fehlende Beseilungen und nicht zuletzt die schwächelnden Gruppenmitglieder die Mission zum Albtraum werden.
Kormákur weiß, wie es geht
Baltasar Kormákur hat mit Survival-Dramen wie „The Deep“ gezeigt, dass er sich auf nervenzerreißende Abenteuer-Epen versteht – und mit Hollywood-Ausflügen wie „Contraband“ und „2 Guns“ zudem belegt, dass er hervorragend mit großen Stars arbeiten kann. In „Everest“ hat er nun beides vereint: Sein Bergsteiger-Drama packt den Zuschauer mit seinen wunderschönen Bildern und lässt ihn irgendwann schließlich selbst in eine Art Froststarre fallen.
Dass die Beteiligten der historischen Tragödie dabei ein wenig oberflächlich gezeichnet werden und dass man im Schneesturm nicht immer sofort erkennen kann, bei welchem armen Tropf man sich gerade befindet, war bei der Fülle an Figuren zu erwarten und tut der Intensität dieses Katastrophenfilms keinen Abbruch. „Everest“ vermag demnach eher über seine spektakulären Bilder als über die Emotionalität der Geschichte begeistern – aber das ist ja auch völlig okay so.
Fasse zusammen: „Everest“ ist ein ungemein packendes, bildgewaltiges Real-Life-Survival-Drama, das mit einer ganzen Armada von Hollywood-Darstellern veredelt wurde (in Nebenrollen sind außerdem noch Sam Worthington, Robin Wright und Emily Watson zu sehen) und spektakuläres Entertainment bietet.
Everest – der Trailer