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Ein monströs guter Typ: GODZILLA-Regisseur Gareth Edwards im Interview

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Godzilla - Interview Gareth Edwards

So, liebe Leute, heute hätten wir da mal ein besonderes Leckerli im Angebot: Kürzlich habe ich ja schon einen Bericht zum weltexklusiven Footage-Screening von „Godzilla“ gebracht (kann man hier noch mal nachlesen, wenn man will) – nun gibt es das Interview zu lesen, das ich danach mit Regisseur Gareth Edwards (im Auftrag des Filmmagazins BIG PICTURE) führen durfte. Ein sympathischer Typ, dieser Herr Edwards, der „Godzilla“ mit Haut und Haaren lebt. Kein Wunder, denn das Projekt ist ja schließlich auch eine absolute Herzensangelegenheit für den Briten, der bislang nur einen einzigen Spielfilm in seiner Regie-Vita stehen hat: den fantastischen „Monsters“ von 2010, für den er gerade mal 500.000 Dollar zur Verfügung hatte. Bei seinem Zweitwerk durfte nun er sage und schreibe 160 Mille verbraten – ein absolutes Privileg, aber auch viel Druck für einen in dieser Gewichtsklasse vergleichsweise unerfahrenen Mann. Wie er damit umging und welche Vision er für seine „Godzilla“-Interpretation hatte, die am 15. Mai ENDLICH im Kino startet – lest doch einfach selbst:

„Wenn sich jemand den Film anschaut und ihm dabei die Nackenhaare nie zu Berge stehen, habe ich komplett versagt.“

Herr Edwards, warum strahlt die Figur Godzilla auch nach 60 Jahren immer noch diese Faszination aus?

Das war tatsächlich die erste Frage, die wir uns gestellt haben, als wir uns damals zum ersten Mal zusammensetzten: Was ist Godzilla? Was repräsentiert er? Wofür stehen Godzilla-Filme? Ich denke, wenn man diese Frage in einem Satz beantworten könnte, hätte Godzilla nie diese Bedeutung erlangt. Man hätte einen Film darüber gemacht und das wär‘s gewesen. Es gibt an dieser Figur aber so viel zu entdecken, obwohl sie eigentlich so einfach erscheint. Doch wenn das real wäre und so ein Monster wirklich in die Welt treten würde, hätte das vermutlich ähnliche Auswirkungen wie der 1. oder 2. Weltkrieg, über die es hunderte unterschiedlichster Filme gibt. Ich glaube, dass wir mit den bisherigen Monstermovies erst an der Oberfläche dessen gekratzt haben, was alles möglich wäre. Dass Godzilla auch nach 60 Jahren noch fasziniert, liegt für mich daran, dass es über die Jahre immer wieder all diese unterschiedlichen Filme über ihn gab und er sich über die Generationen hinweg angepasst hat. Godzilla war schon immer eine Ikone und ursprünglich ja auch eine Metapher für die Geschehnisse in Hiroshima und Nagasaki. Der erste Film von 1954 war ziemlich ernst; erst über die Jahre wurde Godzilla dann kitschiger und etwas für Kinder. In unserem Film sollte er aber die physische Manifestation der Natur verkörpern, nach dem Motto: Dieser Planet gehört uns nicht, wir haben ihn nur von ihm geliehen – und manchmal ist er eben angepisst, wenn wir in schlecht behandeln. Diesen Ansatz haben wir verfolgt.

Ein Regisseur und sein Baby (© Warner)

Ein Regisseur und sein Baby (© Warner)

Das klingt ja fast ein wenig romantisch.

Ich würde es anders beschreiben: Der Film soll so etwas wie Ehrfurcht und Schönheit vermitteln. Einen gesunden Respekt für die Natur, dafür, wie majestätisch, episch und wunderschön sie sein kann – was bei so etwas wie Godzilla vielleicht etwas verrückt klingen mag. Aber wenn sich jemand den Film anschaut und danach sagt, dass er keine Gänsehaut hatte und ihm die Nackenhaare nie zu Berge standen, dann hätte ich das Gefühl, komplett versagt zu haben. Schließlich will ich den Zuschauer bewegen und mit Ehrfurcht erfüllen. Das hier ist definitiv eine andere Art von Monstermovie.

Im Vergleich zu „Monsters“ ist „Godzilla“ ein ziemlich großes Projekt. Hat Sie das mit Ehrfurcht erfüllt?

Es klingt vielleicht albern, aber groß ist relativ. Es gibt Filme, die sind auf dem Papier gigantisch und haben diesen Einmal-durchs-ganze-Universum-Wahnsinn in sich. Aber sie berühren einen nicht oder wirken albern, weil man irgendwann vom ganzen Spektakel übersättigt ist. Unser Ziel war es, den Zuschauer nie mit diesem Monument, diesem Tier zu ermüden. Das ist ein schmaler Grat: Macht man zu viel, hat man keine Steigerungsmöglichkeit mehr – macht man zu wenig, frustriert man den Zuschauer. Es geht darum, das Publikum an den Screen zu fesseln, indem man das Tempo ab und an etwas rausnimmt, um dann wieder mit voller Wucht zuzuschlagen.

Heisenberg, Mr. Monster und Kick-Ass bei der Arbeit (Godzilla © Warner)

Heisenberg, Mr. Monster und Kick-Ass bei der Arbeit (Godzilla © Warner)

Wie sind Sie mit dem Druck umgegangen? Oder haben Sie gar keinen empfunden?

Ich würde gerne sagen, dass es keinen Druck gab und alles immer nur Spaß, Spaß, Spaß war. Die Realität war aber, dass es eine riesige Angelegenheit ist, die unbedingt gelingen muss. Doch der Druck des Studios, der Druck des Budgets, der Druck der Fans – all das war nichts im Vergleich zum Druck, den ich mir selbst gemacht habe. Denn das hier ist meine einzige Gelegenheit, es richtig zu machen. Eine Chance, die man nur einmal im Leben bekommt. Deswegen ist heute auch der erste Tag seit gefühlt zwei Jahren, an dem ich frei habe. Wenn man das denn so nennen kann. Bisher waren es immer mindestens 16 Stunden am Tag, sieben Tage in der Woche.

Man hört, dass sich die Schauspieler (wie Bryan „Heisenberg“ Cranston aus „Breaking Bad“ „Kick-Ass“-Aaron Taylor-Johnson) förmlich darum gerissen hätten, in „Godzilla“ mitspielen zu können.

Wir hatten tatsächlich so eine Art Wunschliste, wen wir gerne im Film haben wollten. Wenn man das Drehbuch schreibt, kommt man gar nicht drum herum, sich bestimmte Schauspieler in den Rollen vorzustellen. Natürlich versucht man es zu vermeiden, damit man dann nicht deprimiert ist, wenn man sie nicht bekommt. Es war aber tatsächlich so, dass jeder der Schauspieler, denen ich eine Rolle angeboten habe, zugesagt hat. Ich glaube, dass insgeheim jeder ein Godzilla-Fan ist. So einem Film kann niemand widerstehen.

Guter Dinge: Edwards glaubt an seinen Film (© Warner)

Guter Dinge: Edwards glaubt an seinen Film (© Warner)

Die Reaktionen auf den ersten Trailer und beim Footage-Screening waren ziemlich überschwänglich. Haben Sie ein gutes Gefühl, dass Sie Ihrem eigenen Druck gerecht geworden sind?

Ich glaube, wir sind auf einem guten Weg. Du weißt, dass du etwas richtig gemacht hast, wenn deine Mutti den Trailer auf Facebook liked

Genau so ist es doch! Und nun: Streicht euch den kommenden Donnerstag fett im Kalender an – „Godzilla“ solltet ihr auf keinen Fall verpassen!

Zur Einstimmung könntet ihr schon mal in unserem Godzilla-Angebot wildern – da sind so einige Highlights dabei!

Und hier noch der „Godzilla“-Trailer (den seine Mutter auf Facebook likte):

Godzilla - Plakat

Autor: Ben

Moin! Ich bin Ben und schreibe seit 2013 für den EMP-Filmblog. Davor habe ich jahrelang als Redakteur für diverse Filmmagazine gearbeitet sowie für einschlägige Metalmedien geschrieben und fotografiert. Lieblingsfilme? Zu viele. Unter anderem aber die „The Raid“-Filme, „Into The Wild“ und „Adams Äpfel“. Lieblingsserien? "Breaking Bad", "Better Call Saul", "Game Of Thrones", "Mad Men" und und und. Musikalisch kann man mich - wenn man wollte - mit Bands wie Ghost, Kvelertak, Mantar, Parkway Drive und, klar, Maiden gefügig machen. Besucht mich doch mal bei Instagram, wo ich meine Livebilder aus dem Metal- und Rock-Game zur Schau stelle: @67rocks.

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