Eher herzerwärmend als frostig: Disneys DIE EISKÖNIGIN

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Eher herzerwärmend als frostig: Disneys Zeichentrick-Abenteuer DIE EISKÖNIGIN

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Die Eiskönigin

„Disney geht immer“, so die prompte Antwort auf meine Frage, ob denn der neue Zeichentrickspaß „Die Eiskönigin“ etwas für den Blog wäre. Na dann: Hab ich mir das bunte Treiben, das sich seit kurzem „erfolgreichster Animationsfilm aller Zeiten“ nennen darf (darauf eine Caprisonne!), mal für euch angeschaut. Und folgende Erkenntnisse dabei gewonnen:

Wie es sich für einen Animationsfilm aus der Disneyschmiede gehört, ist auch „Die Eiskönigin“ ein süßer Spaß für die ganze Familie. Eines muss man dem Happy-End-verliebten Studiogiganten ja lassen: Liebevolle Zeichentrickfilme mit putzigen Charakteren und pädagogisch wertvollen Inhalten können sie machen. Ich überlege gerade, ob ich je einen klassischen Disney-Trickfilm gesehen habe, den man allen Ernstes als schlecht bezeichnen kann. Mir will partout keiner einfallen – allerdings habe ich auch nicht alle (aber viele) der insgesamt 53 gesehen.

Königin Elsa hat ein eisiges Geheimnis (Die Eiskönigin © Disney)

Königin Elsa hat ein eisiges Geheimnis (Die Eiskönigin © Disney)

Wie auch immer: „Die Eiskönigin“ orientiert sich lose an Hans Christian Andersens „Die Schneekönigin“ – auch wenn hier alles disneynaturgemäß nicht annähernd so düster ist wie in der Vorlage des dänischen Märchenonkels No. 1. Als die kleine Prinzessin Elsa ihre noch kleinere Schwester Anna beim Spielen aus Versehen mit einem ihrer eisigen Blitze trifft, ist den hochwohlgeborenen Eltern klar: Zum Schutz vor sich selbst und für andere soll Elsa fortan keinen Kontakt mehr zur Außenwelt oder zu Anna haben – schließlich hat sie ihre (warum auch immer vorhandenen) magischen Eis-Kräfte nicht unter Kontrolle. Doch die arme Anna versteht die Welt nicht mehr, als sie plötzlich nicht mehr mit ihrer großen Schwester spielen darf.

Jahre später, nachdem die Eltern der beiden verstorben sind, ist es an der Zeit, dass Elsa zur Königin gekrönt wird. Doch auf der Ernennungsparty kommt es zu einem folgenschweren Zwischenfall: Elsa macht versehentlich von ihrer Eismagie gebrauch, stürzt dadurch das gesamte Königreich in ewigen Winter und flieht in die Berge. Anna, die nun endlich versteht, warum ihre Schwester immer so kühl und abweisend war, macht sich auf die Suche nach Elsa – und bekommt dabei Unterstützung von Eislieferant Kristoff (dessen Profession durch den plötzlichen Klimawandel eher obsolet geworden ist), dessen Rentier Sven und dem durchgeknallten Schneemann Olaf.

Olaf wünscht sich den Sommer herbei. Wenn der wüsste... (Die Eiskönigin © Disney)

Olaf wünscht sich den Sommer herbei. Wenn der wüsste… (Die Eiskönigin © Disney)

Es sind wie immer die liebevoll gezeichneten Nebencharaktere (wie Sven, Olaf oder der kauzige Saunaclub-Besitzer), die für einen Großteil der Lacher in diesem kunterbunten Trickspaß verantwortlich sind. Und zusätzlich zum drolligen Spaß gibt’s für die Knirpsfraktion ganz nebenbei auch noch ein paar wertvolle Tipps mit auf den Weg. Wie zum Beispiel: Traue niemandem, den du eigentlich gar nicht richtig kennst.

Es gibt nur eine Sache, die mich wirklich an „Die Eiskönigin“ gestört hat – und nein, es waren nicht die ziemlich schmalzigen Gesangseinlagen, die bei Disney einfach zum Standard dazugehören. Mit Musik hatte es aber freilich etwas zu tun: Am Anfang und Ende des Films gibt es ein nervtötendes sakrales Gesangsgedödel, das sich anhört, als wäre es direkt aus „König der Löwen“ importiert worden – das ist in puncto Stimmung und Setting dermaßen deplatziert, dass man sich schon fragen muss, wer um alles in der Welt so etwas für einen „Winterfilm“ abgesegnet hat. Ich habe jetzt hier kein Immortal oder so was erwartet, aber für dieses Setting hätte man doch wahrlich etwas cooles Folkloristisches komponieren können. Letztlich Peanuts, aber trotzdem negativ hängen geblieben.

Wer reitet so spät durch Nacht und Schnee? Es ist der Kristoff mit seinem Re... n. (Die Eiskönigin © Disney)

Wer reitet so spät durch Nacht und Schnee? Es ist der Kristoff mit seinem Re… n. (Die Eiskönigin © Disney)

Fest steht jedenfalls: Mit „Die Eiskönigin“ hat Disney mal wieder ein schnuckeliges Abenteuer abgeliefert, das ganz im Zeichen von Studioklassikern wie „Das Dschungelbuch„, „Cinderella“ oder „Tarzan“ steht und perfekt zu Ostern passt. Warum der Film mit über einer MILLIARDE Dollar Einspielergebnis zum erfolgreichsten Trickfilm aller Zeiten avancierte, dabei den grandiosen „Toy Story 3“ vom Thron stieß und auch „Ich – Einfach unverbesserlich 2“, „Nemo“ oder „Ice Age“ distanzierte, kann ich zwar nicht ganz nachvollziehen, aber klasse ist er allemal.

An dieser Stelle möchte ich übrigens auch noch mal nachdrücklich den ebenfalls von Disney stammenden Trickspaß „Ralph reicht’s“ empfehlen.

Und hier noch der Trailer zu „Die Eiskönigin“:

Ebenfalls köstlich – der kultige Teaser-Trailer:

Die Eiskönigin

Autor: Ben

Moin! Ich bin Ben und schreibe seit 2013 für den EMP-Filmblog. Davor habe ich jahrelang als Redakteur für diverse Filmmagazine gearbeitet sowie für einschlägige Metalmedien geschrieben und fotografiert. Lieblingsfilme? Zu viele. Unter anderem aber die „The Raid“-Filme, „Into The Wild“ und „Adams Äpfel“. Lieblingsserien? "Breaking Bad", "Better Call Saul", "Game Of Thrones", "Mad Men" und und und. Musikalisch kann man mich - wenn man wollte - mit Bands wie Ghost, Kvelertak, Mantar, Parkway Drive und, klar, Maiden gefügig machen. Besucht mich doch mal bei Instagram, wo ich meine Livebilder aus dem Metal- und Rock-Game zur Schau stelle: @67rocks.

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