Mal eine Frage: Was macht ihr eigentlich diese Woche, wenn ihr die „Minions“ nicht mögt? Gut, aus welchem absurden Grund sollte irgendjemand die Minions nicht mögen? Aber nur mal rein hypothetisch. Na dann: Was macht ihr, wenn ihr – rein hypothetisch – die Minions nicht mögt? Nun, dann geht ihr trotzdem ins Kino! Schließlich gibt’s dafür diese Woche noch ein paar weitere gute Gründe, von denen wir euch in der heutigen EMP Popcornkiste drei vorstellen.
MEN & CHICKEN
Mit ganz besonderer Freude darf ich euch verkünden, dass heute der neue Film von Anders Thomas Jensen im Kino anläuft! Jetzt fragt manch einer vielleicht so: „Anders Thomas wer zum Geier?!“ Na der Regisseur von „Adams Äpfel“, „Dänische Delikatessen“ und „Flickering Lights“ – drei der genialsten Komödien der Filmgeschichte! Wie bei jenen drei Dänenklassikern ist auch beim neuen Streich „Men & Chicken“, Jensens erstem Regiewerk seit „Adams Äpfel“ von 2005, wieder der unvergleichliche Mads Mikkelsen („The Salvation„, „Hannibal„) mit an Bord – das kann ja nur gut werden. Gut ist der Film auch, aber ehrlich gesagt auch massiv verstörend – das ist definitiv Jensens schrägstes Werk. Darum geht’s: Nach dem Tod ihres Vaters erfahren Uni-Professor Gabriel und Schürzenjäger Elias (Mikkelsen) ein schockierendes Geheimnis: Der alte Herr war gar nicht ihr Vater! Ihr biologischer Erzeuger soll ein Forscher sein, der auf der Insel Ork lebt. Also machen sich die beiden ungleichen Brüder auf den Weg zum mysteriösen Eiland und treffen dort auf einem alten Anwesen ein paar schräge Halbbrüder (u. a. Nikolaj Lie Kaas aus „Erbarmen“ und „Schändung„). Das Geheimnis ihrer Herkunft, das sie Stück für Stück entschlüsseln, sprengt schließlich alle Vorstellungen – Sex mit Hühnern ist da nur eine harmlose Nummer. Jensen hat es tatsächlich geschafft, einen noch irreren Film als „Dänische Delikatessen“ abzuliefern: In dieser Mischung aus pechschwarzer Komödie und Familiengroteske untersucht er nicht mehr und nicht weniger als das Wesen des Menschen. Wer den skurrilen dänischen Humor mag und offen für eine makabere Freakshow ist, sollte sich „Men & Chicken“ unbedingt anschauen.
INSIDIOUS 3
Während „Men & Chicken“ nur mit Elementen des Horrorfilms spielt, liefert der dritte „Insidious„-Teil puren Schocker-Thrill: Angelegt als Prequel zu den ersten beiden Teilen, in denen die Lambert-Familie heimgesucht wird, handelt „Insidious: Chapter 3 – Jede Geschichte hat einen Anfang“ vom Teenager-Girl Quinn Brenner, die das Medium Elise Rainier darum bittet, ihre kürzlich verstorbene tote Mutter im Jenseits zu kontaktieren. Das gelingt auch – nur hören noch andere Geister ihre Nachricht und suchen Quinn fortan in ihren Träumen heim. „Wenn du einen Toten rufst, können dich alle anderen hören“, hat Rainier noch gewarnt – doch das Unheil hat längst seinen Lauf genommen. Als ein paar Dämonenaustreiber zu Hilfe gerufen werden, bricht endgültig die Hölle los. Mit neuem Cast und Regisseur (Leigh Whannell, der für die ersten beiden Teile das Drehbuch schrieb) gelingt es tatsächlich, den „Insidious„-Hype noch ein weiteres Mal zu entfachen: Schon jetzt hat der Film über 80 Millionen Dollar eingespielt (bei zehn Millionen Budget) – die Franchise ist und bleibt eine Goldgrube!
LIEBE AUF DEN ERSTEN SCHLAG
Wer’s gern romantisch hat, der sollte sich die französische Komödie „Liebe auf den ersten Schlag“ zu Gemüte führen: In den Sommerferien trifft Arnaud, der gerade seinen Vater verloren hat und mit seinem Bruder den handwerklichen Familienbetrieb aufrechterhalten will, beim Selbstverteidigungstraining am Strand auf die taffe Madeleine, die ihn prompt zu Boden schmettert. Trotzdem verliebt er sich in sie – doch Madelaine ist irgendwie… komisch: Sie ist fest davon überzeugt, dass das Ende der Welt bevorsteht, und trainiert eisern fürs Überleben in der postapokalyptischen Welt. Als sie sich für einen zweiwöchigen Army-Survival-Kurs anmeldet, folgt ihr der liebestolle Arnaud. Das sympathische Feelgood-Movie, das mehrfach beim französischen Filmpreis César prämiert wurde, verbindet Survival-Drama mit Liebes-Romanze – mal was anderes als die schmierigen Hollywood-Schnulzen!
Gut glotz!
Ben