Der Konzertfilm „Metallica Through The Never 3D“ erscheint zwar erst am 3. Oktober – wir durften ihn aber freundlicherweise schon sehen und erzählen euch nun (nach ausgesessener Veröffentlichungs-Sperrfrist) brühwarm, was man davon erwarten darf. Läuft euch das Wasser schon in den Ohren zusammen?
32 Millionen Dollar haben Metallica aus ihrer Portokasse spendiert, um mit freundlicher Unterstützung von Regisseur Nimród Antal („Predators“ – na ja…) einen Konzertfilm aus dem Boden zu stampfen, wie es ihn so noch nicht gegeben hat: Die Produktion ist bombastisch (allein die überdimensionale 360°-Bühne hat die Hälfte des Budgets verschlungen), der Sound gigantisch und die in den (inszenierten) Konzert-Gig eingebundene Filmhandlung hat Hochglanzformat. 36 HD-Kameras wurden für die Aufzeichnung verwendet. „Normal“.
Zu besagter Story: Während Metallica in einer ausverkauften Arena einen fetten Gig zocken, bekommt ihr Roadie Trip („Chronicle“-Hauptdarsteller Dane DeHaan, der erst während der Dreharbeiten Metallica-Fan geworden sein soll – WTF?!) einen wichtigen Auftrag: Er soll am anderen Ende der Stadt einen mysteriösen Gegenstand für die Band abholen. Also düst er mit seinem klapprigen Van durch die menschenleeren Straßen der unbekannten Großstadt – bis er einen Crash baut und anschließend zwischen die Fronten einer eskalierenden Straßenschlacht zwischen Polizei und vermummten Protestanten gerät. Plötzlich baumeln überall Menschen von den Straßenlampen und der brutale Mob unter Führung eines berittenen Gasmaskenzombies macht Jagd auf ihn.
Oder wie würdet ihr den Typen hier beschreiben?
Während Trip um sein Leben kämpft, springt die Handlung immer wieder in die Konzerthalle zurück, in der Hetfield, Hammett, Trujillo und Ulrich die größten Hits ihrer Karriere auspacken: „One“, „…And Justice for All“, „Master Of Puppets“, „Battery“, „Hit The Lights“, „Enter Sandman“, „Nothing Else Matters“, „Cyanide“ und so weiter und so fort. Sie lassen während der Show eine gigantische Justitia auf der Bühne aufbauen und sprengen sie wieder, plötzlich steigt aus dem saucoolen Bühnenboden ein „Master of Puppets“-Friedhof empor – perfekt inszenierter Metal-Bombast, wie ihn nur die kalifornische Thrash-Legende bezahlen inszenieren kann.
Die gute Nachricht: Metallica versuchen sich nicht als Hobby-Schauspieler, sondern machen das, was sie am besten können: Rocken wie die Säue, Trommelfelle wegsprengen und eine irrsinnige Show abfackeln. Die Filmhandlung wird fast ausschließlich Dane DeHaan überlassen, der als obercooler Metallica-Roadie allerdings nicht gerade sehr glaubhaft wirkt. Und da kommen wir auch schon zum (von meiner unwürdigen Seite) einzigen Kritikpunkt: Im Prinzip ist die zwischen den Gig montierte Story überflüssig – so etwas steht vielleicht einer Fantasy-Metal-Band wie Nightwish gut zu Gesicht (Stichwort: „Imaginaerum by Nightwish„), aber zu Metallica passt das für mich nicht. Aber im Prinzip müssen die Jungs ja selbst am besten wissen, was zu ihnen passt. Das Konzert an sich ist jedoch so bombastisch, dass es die (unverständliche) Handlung eigentlich gar nicht gebraucht hätte. Dito übrigens für das 3D. Egal.
Höchsterfreulich ist schließlich, dass man „Through The Never“ auch dann genießen und hemmungslos abfeiern kann, wenn man mit der Fantasy-Rahmenhandlung nichts anzufangen weiß: Der Fokus liegt ganz klar auf der Live-Show – zumal die Songs weiterlaufen, während Trip seine mysteriöse Quest (durch das Nie?) absolviert.
So oder so: ein absolutes Muss für Metal(lica)-Fans! Und das von einem, der eigentlich Team Maiden angehört.
Also: Kinostart von „Metallica – Through The Never 3D“ ist am 3. Oktober! Und bereits am 20. September erscheint der pickepackevolle Soundtrack zum Hit-Feuerwerk.
Hier ein audiovisuelles Incentive:
PS: Echter Heavy Metal braucht kein 3D, Mann!
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