Ich bin mir sicher: Auf die DC-Verfilmung „Batman v Superman – Dawn Of Justice“ haben viele von euch sehnsüchtig gewartet. Und das völlig zu Recht: Nach all dem bunten Marvel-Spaß mit den „Avengers“ und dem köstlichen „Ant-Man“ wird es mal wieder Zeit für ein richtig düsteres Superhelden-Abenteuer – und da ist Kollege Batman doch eigentlich die perfekte Wahl!
DC oder Marvel – es kann nur einen geben!
Meine Begeisterung hielt sich ehrlich gesagt trotz des ganzen Buheis um den Film in Grenzen. Aus mehrerlei Gründen: Zum einen hat Zack Snyder für mein Empfinden seit „Watchmen“ aus 2009 keinen guten Film mehr gemacht: „Sucker Punch“ fand ich richtig mies und auch sein Superman-Reboot „Man Of Steel“ hat mich nicht wirklich umgehauen, weil es einfach actiontechnisch viel zu überladen war und ermüdend wirkte. Ein anderer Grund für die nur mäßige Vorfreude meinerseits war folgender: Neulich saß ich im Kino und guckte mir zum zweiten Mal den großartigen „Deadpool“ an, vor dem gefühlte zehn Superheldenblockbuster-Trailer liefen. An „X-Men: Apocalypse“, „The First Avenger: Civil War“ und „Suicide Squad“ kann ich mich noch rege erinnern, weil die einfach alles weggepustet und richtig Bock drauf gemacht haben. „Batman v Superman“ konnte für mich gegen keinen der Konkurrenten (trailertechnisch) anstinken.
Egal jetzt, Eier auf den Tisch! Was kann „Batman v Superman„?
Superman: Fluch oder Segen?
Zunächst: Was ist das Setting? Als Bruce Wayne alias Batman (Ben Affleck) bei der verheerenden Schlacht im Finale von „Man Of Steel“, in der Superman (Henry Cavill) gegen General Zod kämpft und dabei die halbe Stadt in Schutt und Asche legt, einige seiner geliebten Angestellten in den zusammenstürzenden Wolkenkratzern verliert, ist er sich sicher: Superman ist kein Segen für die Menschheit, sondern muss vernichtet werden. Die Öffentlichkeit ist bald ähnlicher Meinung, als Superman bei einem Befreiungsfeldzug seiner Liebsten Lois Lane (Amy Adams) wenig Rücksicht auf Kollateralschäden nimmt und sich dafür schließlich vor Gericht verantworten muss.
Eigentlich jedoch gälte es einen ganz anderen Feind zu bekämpfen: Der verrückte Lex Luthor (Jesse Eisenberg, „American Ultra„) hat irgendwo im Indischen Ozean Kryptonit gefunden und möchte dies nun in die Staaten einschiffen, um daraus eine Waffe gegen potenzielle weitere Angriffe außerirdischer Kräfte zu entwickeln. Sagt er jedenfalls. Und während die einzigen beiden, die Luthor aufhalten könnten, sich gegeneinander aufreiben, wächst der unberechenbare Wissenschaftler zu einer gefährlichen Bedrohung für die ganze Menschheit heran.
Schauwerte ja, Story na ja
Von Anfang an herrscht bei „Batman v Superman“ ein ähnlich hektischer Vibe wie bei „Man Of Steel“: Von einer Szene wird man zur nächsten gehetzt und soll irgendwie verstehen, was hier eigentlich gerade Phase ist. In puncto Inszenierung bleibt sich Zack Snyder also absolut treu und setzt wie immer mehr auf bombastische Schauwerte als auf eine runde, gut erzählte Story. Das sollte euch also klar sein, wenn ihr euch den Zweieinhalb-Stunden-Kracher im Kino reinzieht: Er ist mehr „Sucker Punch“ als „Watchman“, was insofern schade ist, als Batman ja per se eine unglaublich interessante Figur ist und potenziell viel hergibt. Andererseits hat Chris Nolan den „Dark Knight“ ja auch schon in drei fantastischen Filmen zur Genüge ausgelotet – insofern ist es vielleicht auch einfach okay, dass Synders Film jetzt nicht so deep geht. An den Nolan-Batman kann er so oder so nicht heranreichen.
Der leicht ergraute Ben Affleck gibt an sich eine gute (aber auch ziemlich propere – ja ja, klar, alles nur Muskeln) Figur ab als Batman und liefert ein paar furiose Fights ab, in denen er dem scheinbar übermächtigen Superman absolut das Wasser reichen kann. Absolutes Highlight des Film sind jedoch die Szenen mit dieser sexy Lady hier:
Im Ernst, wenn plötzlich die für ihre 5.000 Jahre noch ziemlich knackige Wonder Woman mitmischt, der Hans Zimmer und Junkie XL ein echt geiles Musikmotiv spendiert haben, dann macht „Batman v Superman“ am meisten Spaß. Und natürlich auch dann, wenn extraterrestrische Supermonster, die wie ein überdimensionaler Herr-der-Ringe-Orc aussehen, in den ultimativen Berserker-Modus gehen.
Kombiniere: „Batman v Superman“ hat mich nicht wirklich vom Hocker gehauen und eher verwirrt als unterhalten. Aber irgendwie war ich auch schon immer mehr im Team Marvel als bei DC – vielleicht ist das ja der Grund dafür, dass der Film für mich nur ein Lückenfüller ist, bis „X-Men“ und „Captain America“ kommen. Nichts für ungut aber: Wer auf tonnenschweres Krawallsuperheldenactionkino steht, das ein paar düstere Ecken und Kanten andeutet, der ist bei Snyders 250-Millionen-Dollar-Materialschlacht mit Sicherheit bestens aufgehoben.
Batman v Superman – der Trailer
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