Lasst euch nicht vom „Baby“ im Titel abtörnen: Edgar Wrights neuer Actionthriller „Baby Driver“ ist ein echt heißer Ritt, den ihr euch auf keinen Fall im Kino entgehen lassen solltet! In anderen Ländern wie den Staaten oder im UK läuft der Film bereits seit vier Wochen in den Lichtspielhäusern – und wird zu Recht allerorts abgefeiert.
Relativ unbefangen habe ich mich in die Pressevorführung von „Baby Driver“ gesetzt, ohne mich vorher wirklich über den Film zu informieren. Irgendwie machen viele Filme dann einfach viel mehr Spaß als wenn man vorher fünf Trailer guckt. Umso erfreuter war ich, als ich den Namen des Regisseurs las: Edgar Wright! Der Brite ist Regie-verantwortlich für Kultfilme wie „Shaun Of The Dead“, „Hot Fuzz“ oder „The World’s End“ verantwortlich. Außerdem geht der großartige „Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt“ auf sein Konto, und in erstklassigen Filmen wie „Attack the Block“, „Die Abenteuer von Tim und Struppi – Das Geheimnis der Einhorn“, „Sightseers“ und „Ant-Man“ hatte er als Produzent ebenfalls seine Finger im Spiel. Ergo: Edgar Wright, Film-Gott!
Wright can do no wrong
Kein Wunder also, dass auch sein neuester Streich „Baby Driver“ wieder ein Fest für Freunde schräger Actionfeste ist. Darin geht es um den jungen Fluchtwagenfahrer Baby (Ansel Elgort aus „Carrie“ und der „Divergent“-Reihe), der für den Gangsterboss Doc (Kevin Spacey) bei besonders heiklen Raubüberfällen mit seinem Bleifuß assistiert. Sein Talent am Steuer ist einfach unschlagbar: Mit der richtigen Playlist auf dem Ohr kommt er aus jeder noch so verzwickten Situation heraus.
Das Problem sind eher seine Partner in Crime: Buddy (Jon Hamm, „Mad Men“), Darling (Eiza Gonzalez) und Bats (Jamie „Django“ Foxx) sind unberechenbare Psychopathen, denen die „Keine Verletzten!“-Maxime des Auftraggebers herzlich schnuppe ist. Vom miesen Griff (Jon Bernthal aus „The Walking Dead“) ganz zu schweigen.
Nicht, dass Baby gerne mit diesen kriminellen Idioten rumhängen würde – er steht in Docs Schuld und muss noch bei einem letzten Raubüberfall den Fluchtwagen fahren. Danach will er sich mit seiner neuen Flamme Debora (Lily James aus „Pride and Prejudice and Zombies“) aus dem Staub machen und endlich ein redliches Leben beginnen. Doch wie es so oft ist: Der letzte Auftrag ist der härteste und endet in einer blutigen Katastrophe.
Satte Action mit grandiosem Score
Extrem stylisch inszeniert, rasant geschnitten und erstklassig gescriptet – Edgar Wright hat mal wieder nichts dem Zufall überlassen und mit „Baby Driver“ einen der unterhaltsamsten Filme des Kinosommers 2017 abgeliefert. Auch der Soundtrack ist einfach nur grandios und hat mit Bands wie The Damned, T.Rex, The Jon Spencer Blues Explosion, Blur oder Queen viel Rockiges am Start. Was für einen Unterschied es doch macht, wenn Autoverfolgungsjagden mit echt fetzigen (bitte entschuldigen Sie den veralteten Begriff) Songs unterlegt sind!
Zwar kommt „Baby Driver“ nicht an den Bombast-Action-Irrsinn der „Fast & Furious“-Reihe heran, aber das muss er auch gar nicht – es ist das perfekt austarierte Gesamtpaket, das Wrights neuen Streich zu einem echten Erfolg macht. Wenn ihr Bock auf frisches und freches Cinetainment habt, bei dem euch die Ohren schlackern, dann führt kein Weg an „Baby Driver vorbei!
Der Trailer
Die Eingangssequenz
Wenn ihr mögt, könnt ihr hier sogar die sechsminütige Eingangssequenz anschauen – allerdings kann ich sowas per se nicht wirklich empfehlen. Schaut euch lieber den kompletten Film zum ersten Mal auf der großen Leinwand an. Kommt dort einfach viel geiler als auf nem lausigen Screen!
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