Absolut genial: David O. Russells Krimikomödie AMERICAN HUSTLE

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Absolut genial: David O. Russells Krimikomödie AMERICAN HUSTLE

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American Hustle

Wer kann, der kann: Zum dritten Mal nacheinander ist David O. Russell mit einem seiner Werke für den besten Film UND die beste Regie oscarnominiert. Zwar konnte er ihn weder für „The Fighter“ in 2011 noch letztes Jahr für „Silver Linings“ gewinnen, doch nun ist seine Krimikomödie „American Hustle“ mit insgesamt zehn Nominierungen – den meisten neben „Gravity“ – einer der ganz großen Favoriten der 86. Oscarverleihung, die am 2. März im Dolby Theatre in Los Angeles steigt. Wird er es diesmal machen?

Verdient hätte er es freilich, denn wer auf diesem Niveau und mit dieser Konstanz einen genialen Film nach dem anderen abliefert, der muss ein ganz Großer sein. Zumal Russell bei jedem seiner Filme stets auch seine Darsteller zu absoluten Höchstleistungen beflügelt: Für „The Fighter“ waren Christian Bale, Amy Adams und Melissa Leo als beste Nebendarsteller oscarnominiert (Bale und Leo gewannen ihn sogar), und für „Silver Linings“ gab es gleich vier Schauspieloscarnominierungen für Robert De Niro und Jackie Weaver als beste Neben- sowie Bradley Cooper und Jennifer Lawrence als beste Hauptdarsteller – „Panem“ -Star Lawrence gewann ihn bekanntermaßen.

Doch kommen wir zum jüngsten Streich des Regiegenies, der allein wegen der Frisen von Bale und Cooper sowie den Kleidern von Amy Adams sehenswert ist, die hier mit einem Traum-Dekolleté nach dem anderen aufwartet (liebe Amy, wäre vielleicht hier was Passendes für dich dabei?):

Gut frisiert ist halb gewonnen: Das Chaos-Trio will den Bürgermeister reinlegen (American Hustle © Tobis)

Gut frisiert ist halb gewonnen: Das Chaos-Trio will den Bürgermeister reinlegen (American Hustle © Tobis)

Die Handlung von „American Hustle“ basiert lose auf einem vom FBI aufgedeckten Politiker-Korruptionsskandal aus den späten 70ern (vgl. Abscam): Als die Kreditbetrüger Irving Rosenfeld (Bale) und Sydney Prosser (Adams), die arme Schlucker mit einer simplen Nummer um ihr Gespartes erleichtern, dem ehrgeizigen Ermittler Richie DiMaso (Cooper) ins Netz gehen, heißt es: kooperieren oder ab in den Knast! Also lassen sich die beiden auf einen Deal ein und unterstützen DiMaso dabei, den hochrangigen Politiker Carmine Polito (Jeremy „Bourne“ und „Hexenjäger“ Renner) dabei zu filmen, wie er Schmiergeld von einem (gefaketen) Ölscheich annimmt, mit dem er dem ehemaligen Glücksspiel-Eldorado Atlantic City zu neuer Blüte verhelfen will.

Doch Irving, der sich mit dem charismatischen Polito anfreundet und dessen humanitäre Hintergedanken erkennt, kommen Zweifel: Tut er das Richtige? Und soll er sich für seine Geliebte Sydney, die sich derweil an DiMaso ranschmeißt, oder doch lieber für sein sexy Hausfrauchen Rosalyn (Lawrence) entscheiden? Es wird kompliziert. Zumal DiMaso davon besessen ist, irgendwen dranzukriegen.

Streiten sich darum, wer Christian Bale den Bierbauch kraulen darf und wer das leckerere Dekolleté hat: Jennifer Lawrece und Amy Adams  (American Hustle © Tobis)

Streiten sich darum, wer Christian Bale den Bierbauch kraulen darf und wer das leckerere Dekolleté hat: Jennifer Lawrece und Amy Adams (American Hustle © Tobis)

Der geniale Witz, das gute Timing, die trickreiche Handlung, die fantastische Ausstattung (und Maske) und natürlich die grandiosen Schauspieler machen diesen Film zum absoluten Must-see, das man sich ruhig auch im Kino anschauen sollte. Kurios: „American Hustle“ ist erst der zweite Film seit 1981, der in allen vier Schauspielkategorien für den Oscar nominiert ist – der erste war wie gesagt „Silver Linings“.

Ob der Film jetzt der beste Film des Jahres ist… nun, für mich ist er es nicht – ich fand „Gravity“ und vor allem „The Wolf Of Wall Street“ deutlich beeindruckender. Denn letzten Endes ist „American Hustle“ vom Inhalt her ja „nur“ eine Komödie über zwei Betrüger, die für Straffreiheit ein paar korrupte Politiker ans Messer liefern sollen – die existenzielle Wucht von „Gravity„, die nach wie vor zeitgemäße „Bad Banker“-Satire à la „Wolf Of Wall Street“ oder auch die brisante Sklaverei-Thematik von „12 Years A Slave“ geht ihm letzten Endes ab. Will sagen: „American Hustle“ unterhält zwar prächtig, besitzt aber nicht die emotionale Tragweite anderer nominierter Filme.

Muss er ja auch nicht – ist ja auch ohne das ein fantastischer Film. Nur eben – für mich – kein Oscar-Kandidat für den besten Film. In Nebenkategorien wie Szenenbild, Kostümdesign, Original-Drehbuch, Schnitt oder auch Lawrence als beste Nebendarstellerin schon eher. Warten wir’s ab.

Auch groß übrigens:

Christian Bale weiß, was Frauen wollen (American Hustle © Tobis)

Christian Bale weiß, was Frauen wollen (American Hustle © Tobis)

Wie Bale sich immer wieder für seine Rollen schindet, ist der Wahnsinn. Für „The Mechanist“ hungerte er sich seinerzeit 30 Kilo runter, diesmal fraß er sich für „American Hustle“ über 20 drauf – Respekt!

Wie auch immer: Schaut euch „American Hustle“ JETZT im Kino an – ist ein ganz großer Spaß.

Ach, komm, einer noch:

Bradley Cooper hat (bald) die Haare schön (American Hustle © Tobis)

Bradley Cooper hat (bald) die Haare schön (American Hustle © Tobis)

HAHAHA, WELTKLASSE, BRADLEY!

Hier der Trailer:

American Hustle - Plakat

Autor: Ben

Moin! Ich bin Ben und schreibe seit 2013 für den EMP-Filmblog. Davor habe ich jahrelang als Redakteur für diverse Filmmagazine gearbeitet sowie für einschlägige Metalmedien geschrieben und fotografiert. Lieblingsfilme? Zu viele. Unter anderem aber die „The Raid“-Filme, „Into The Wild“ und „Adams Äpfel“. Lieblingsserien? "Breaking Bad", "Better Call Saul", "Game Of Thrones", "Mad Men" und und und. Musikalisch kann man mich - wenn man wollte - mit Bands wie Ghost, Kvelertak, Mantar, Parkway Drive und, klar, Maiden gefügig machen. Besucht mich doch mal bei Instagram, wo ich meine Livebilder aus dem Metal- und Rock-Game zur Schau stelle: @67rocks.

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