He-Man, ein Held meiner Kindheit. Wahrscheinlich der Held meiner Kindheit. So viele gab es ja nicht, mit nur fünf Programmen. Kann man sich heute gar nicht mehr vorstellen. 5 Fernsehprogramme. Und ich kann mich noch daran erinnern, wie wir zwei davon nur in schwarz-weiß empfangen konnten. Darfste heute gar nicht mehr erzählen. Glaubt Dir eh keiner. Es sei denn, He-Man war ein Held Deiner Kindheit. Dann vielleicht.
Eigentlich könnte ich auch He-Man sein. Denn Prinz Adam, wie He-Man eigentlich heißt, ist ein feiger und fauler Prinz. Natürlich spielt er das nur. Um sich besser von seinem anderen Ego zu unterscheiden. Denn nur Zodak, Orko, die Zauberin von Grayskull und Duncan wissen von der „wahren Identität“ des Prinzen. Ach ja. Cringer, ein grüner Tiger der zu Battle Cat wird, hat auch einen Plan.
Als Kind haben wir immer He-Man gespielt. Immer. Überall. Und da ich das Glück hatte, das mein Vater Zimmermann ist und mir aus Holz ein ziemlich geiles Schwert gebaut hat, war natürlich klar, wer He-Man spielen durfte. Unser Nachbar. Der war stärker als ich und hat mir das Schwert immer weggenommen.Das alles ist schon ewige Zeit her. Und der Groll und der Ärger, den ich damals auf unseren Nachbarn gehegt habe, längst vergessen. Vielleicht war es auch prägend für mich, dass ich immer Skeletor spielen musste. Heute ist der ehemalige Nachbarjunge ein spießiger alter Mann, der irgendwo in der Nähe von Hamburg in einer kleinen Vorstadtsiedlung lebt und regelmäßig seinen grünen Jägerzaun streichen muss. Weil seine Frau das sagt.
Und ich? Ich mag heute Totenköpfe, höre Metal, bin glatzköpfig und tätowiert. Rückblickend kann man sagen, dass ich meinem Nachbarn etwas zu verdanken habe. Und als ich mir neulich wieder etliche Folgen Masters Of The Universe angesehen habe und in mir die Kindheitserinnerungen hochkamen, war ich froh darüber, dass alles erlebt haben zu dürfen. Und wenn mich jetzt jemand fragt: Ich spiele He-Man. Und keinen anderen. Schließlich habe ich das Shirt. BÄÄM.
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