Die Böhsen Onkelz liegen weit hinter Stephan Weidner, der mit „III“ sein neues Studioalbum vorlegt. Eine Rückkehr zu alten Wurzeln wird es unter keinen Umständen geben, wie die Songs deutlich zeigen.
Weidner, der wohl schon immer als ein musikalisch umtriebiger Mensch bezeichnet werden konnte, findet seinen Weg, der 2008 mit dem Album „Schneller, höher, Weidner“ die Solokarriere begann. Weg von dem Image des Onkelz- Bassisten und die alten Bücher wurden endgültig geschlossen. Der Befreiungsschlag war deutlich und wohl auch notwendig. Mit „Autonomie!“ legte der Alsfelder sein zweites Album vor, welches nicht schlecht, aber weniger homogen und stark erschien, als man es vom Debütalbum behaupten konnte.
Weidner erkannte dies wohl selbst und legte sich nun mit dem neuen Album „III“ ins Zeug. 12 Songs, die textlastig entstanden, aber letztendlich doch ein musikalisches Gewand der härteren Gangart bekommen haben und zu überzeugen wissen. „Operation Transformation“ kann besser die Platte nicht einläuten, die mit Songs wie „Judas“, „Kafkas Träume“ oder „Gespräche mit dem Mond“ zeigen, dass Stephan Weidner nicht nur ein talentierter Musiker, sondern auch ein fabelhafter Texter ist.
„Ich sehe mich einfach nur als jemanden, der über sich nachdenkt, über sein Leben und darüber, was er sieht und das mitteilt. Was die Leute dann mit meinen Texten machen, das ist vollkommen ihnen überlassen. Ich sehe mich weder als Mahner, noch habe ich die Ambition, die Welt zu verbessern, sondern ich lebe einfach nur so, wie ich es für richtig halte und könnte mir vorstellen, dass den einen oder anderen das interessiert.“ Und wie es den ein oder anderen interessiert, was sich daran zeigt, dass die Fans zu Weidner stehen. Das wird sich mit dem neuen Album „III“ erneut bestätigen.