Bitter, wenn eine Band, die zweifelsohne Kult ist, immer wieder Schlagzeilen macht, auf die man gerne verzichten könnte. Eigentlich sollte man in diesen Tagen über das angekündigte neue Album von Slayer sprechen. Kam nicht und nun geht es stattdessen um Slayer, einer eventuellen Trennung und Jeff Hanneman.
Mehr als 30 Jahre sind Slayer nun im Geschäft und haben den ein oder anderen schweren Tag gemeinsam gemeistert. Nun scheint es aber so, als ob Tage anbrechen, an denen die Thrash-Titanen zerbrechen könnten. Nach dem Tode von Gitarrist Jeff Hanneman ist man sich bei Slayer nicht darüber einig, wie es mit der Band weitergehen wird. Von dem angesprochenen neuen Album redet man mittlerweile schon nicht mehr. So äusserte sich jüngst Kerry King zu den Plänen der Band, nach dem Tod von Hanneman. „Ich plane, weiterzumachen. Ich finde, wir sollten nicht das Handtuch schmeißen, nur weil Jeff nicht mehr da ist.“ Klingt vielversprechend, wenn da nicht die Äusserung von Shouter Tom Araya wäre, die konträrer nicht sein könnte. „Nach 30 Jahren wäre das wie ein Neubeginn. Ohne Jeff weiterzumachen, wäre einfach nicht dasselbe, und ich bin auch gar nicht so sicher, ob die Fans so eine drastische Veränderung überhaupt akzeptieren würden. Besonders wenn man bedenkt, wie viel Jeff musikalisch zur Band beigesteuert hat. Du kannst vielleicht jemanden anheuern, der ihn vertritt, aber niemand auf der ganzen Welt kann das tun, was Jeff getan hat. Man kann ihn nicht ersetzen.“ Heisst nun im Klartext? Man spielt noch die Konzerte und verabschiedet sich? Araya wird von King umgestimmt? Oder King wirft doch das Handtuch? Fragen über Fragen.
Zum Tode von Hanneman gibt es keine wirklichen Neuigkeiten. Der Alkohol hat sein Werk vollbracht und dem Blondschopf ein vorzeitiges Ableben beschert. Nun kommen aber zum Alkoholproblem von Hanneman immer mehr Details ans Licht. King äusserte sich dazu wie folgt: „Jeff und ich haben immer getrunken. Steven Tyler und Joe Perry haben sie die ‘Toxic Twins’ gennant. Wir waren die ‘Drunk Brothers“, sagt der Slayer-Chef und lacht. „Der einzige Unterschied zwischen uns war, dass ich am Morgen nicht aufgewacht bin und ein Bier brauchte. Jeff wusste nicht mal, wie es war, nicht zu trinken.“ Zeigt wohl klar, wie es um den Slayer-Gitarristen stand. Aber auch seine Frau Kathryn meldete sich zu Wort und bestätigte die Sucht von Hanneman. Vielmehr noch, sie trank sogar mit ihm. „Ich hätte ihm meine Bedenken zu seinem Alkoholkonsum mitteilen können, dann hätte er vielleicht für ein paar Monate nicht mehr so viel getrunken – Letztendlich wäre er aber doch wieder dem Alkohol verfallen. Ein paar Jahre bevor sein Vater 2008 verstarb, bemerkte ich, dass er tagtäglich Alkohol brauchte um überhaupt in die Gänge zu kommen. Zu diesem Zeitpunkt konnte ich aber nichts dagegen tun, da es nur in einem Streit geendet hätte. Ich werde sicherlich nicht sagen, dass ich nicht mit ihm getrunken hätte – Das habe ich nämlich sehr wohl, teilweise sogar richtig heftig. Ich dachte mir, wenn ich ihn nicht davon überzeugen kann aufzuhören, dann stehe ich ihm eben zur Seite und trinke mit ihm. Letztendlich habe ich aber realisiert, dass es so nicht weitergehen kann. Ich hoffte darauf, dass wenn ich mit dem Trinken aufhören würde, dass ich ihn dann vielleicht auch dazu bewegen könnte selbst aufzuhören. Es half aber nichts, er war einfach zu sehr auf Alkohol angewiesen.“
Klingt nicht nur tragisch, sondern zeigt auf, dass die letzten Jahre von Slayer-Mitglied Hanneman mehr als tragisch waren. Wie seht ihr die Zukunft von Slayer? Auflösen? Oder kann die Band auch ohne Hanneman wieder Meilensteine wie „South Of Heaven“ veröffentlichen? Uns interessiert eure Meinung!