Scott Weiland, ehemaliger Sänger von Stone Temple Pilots und Velvet Revolver, ist tot. Wie die offizielle Facebook-Seite des Musikers mitteilt, starb Weiland überraschend.
Es ist einer der Tage, auf welchen man getrost verzichten könnte. Man sitzt zu früher Stunde in der Bahn und es ereilt einen die Nachricht, dass ein begnadeter Musiker und Sänger von uns gegangen ist. Die Nachricht ist so kurz und doch so aussagekräftig, wie eine Nachricht sein kann: „Scott is dead!“. Scott Weiland, geboren unter dem Namen Scott Richard Kline, verstarb im Alter von 48 Jahren in seinem Bandbus, wie kurz darauf später über die offizielle Facebook-Page bestätigt wird.
Doch wer war Scott Weiland und wieso nehmen wir uns die Zeit, einen Mann zu ehren, der letztendlich die letzten Jahre weniger im Fokus stand? Sein letztes musikalisches Vermächtnis war das Album „Art Of Anarchy“, welches mit gleichnamiger Band dieses Jahr erschien. Bereits vor der Veröffentlichung kehrte Weiland der Band aber schon wieder den Rücken um konzentrierte sich auf seine Band „Scott Weiland & The Wildabouts“, mit welcher er auch an seinem Todestag unterwegs war. Die Band sollte am 03. Dezember – bei uns schon der 04. – ein Konzert in Minnesota spielen. Der Bandmanager konnte jedoch Weiland nur noch tot im Tourbus auffinden.
Die Ära Scott Weiland
Die Ära Weiland umfasste bereits mehr als 3 Jahrzehnte und mit den Stone Temple Pilots hat sich Weiland unsterblich gemacht. Gerade das Debüt „Core“ aus dem Jahre 1992 war eine musikalische Offenbarung und sollte das Bindeglied zwischen dem damals wütenden Grunge und dem klassischen Rock darstellen. Bereits im Jahre 1993 konnten die Stone Temple Pilots bei MTV einen Unplugged-Abend absolvieren, welcher nicht minder legendär war als die Auftritte von Nirvana, Pearl Jam oder Alice In Chains. Mit „Purple“ konnten die Stone Temple Pilots erneut ein phänomenales Studioalbum ablegen, was 1994 den Nerv der Zeit traf. „Tiny Music… Songs From The Vatican Gift Shop“ und das schlicht „No. 4“ betitelte Album waren nicht weniger ansprechend, wenn auch der Zerfall der Person „Weiland“ mehr als offensichtlich war. „Shangri-La Dee Da“ war für manche Fans das Todesurteil – sowohl musikalisch, als auch persönlich. Parallel zu Stone Temple Pilots war Scott Weiland aber auch Kopf und Sänger von Velvet Revolver. Einer Band, die sich besonders aus ehemaligen Guns ‘n Roses- Mitgliedern zusammen setze und in ihrer Schaffenszeit 2002-2008 zwei Alben hervorbrachte. Immer war Scott Weiland Publikumsmagnet, was man sicherlich seiner extrovertierten Art zusprechen konnte.
Breathing Is the hardest thing to do with all I’ve said and all that’s dead for
You
You lied – Goodbye
Immer wieder waren Drogen im Gespräch
Die Tragik seines Ablebens wird aber sicherlich darin liegen, dass man Weiland exzessiven Drogenkonsum anlasten wird. Bereits im Jahre 1995 fiel Weiland durch Kokain und Crack-Konsum auf, verschanzte sich zwei Monate in einem Hotelzimmer, welches direkt an das Zimmer von Courtney Love grenzte. Später gab Weiland an, dass er bereits als Jugendlicher ein „sehr intensives Drinkverhalten“ hatte und auch anderen Rauschmitteln nicht abgeneigt gewesen sein soll. Tiefpunkt sollte aber die Verhaftung im Jahre 2007 gewesen sein, was einen angeordneten Entzug mit sich brachte. Diesen absolvierte Scott Weiland, was dazu führte, dass er sogar Stone Temple Pilots wieder reanimierte. Die Band lag bekanntlich in den Jahren 2002 bis 2008 auf Eis. 2010 sollte das gleichnamige Album „Stone Temple Pilots“ erscheinen, bevor es zu Differenzen zwischen der Band und Weiland gab. Weiland wurde offiziell gefeuert und Chester Bennington von Linkin Park übernahm das Mikrophon – mittlerweile aber auch schon wieder aus der Hand gegeben. Was nun die genaue Todesursache ist, wird sich sicherlich in den kommenden Tagen und Wochen klären.
Sollte es eine Reunion von Stone Temple Pilots geben?
Scott Weilands Tod ist nun dahingehend gravierend, da er sich in den letzten Tagen und Wochen öfters zu Wort gemeldet hat und selbst sogar einen Wiedereinstieg bei Stone Temple Pilots thematisierte. Ein Gedanke, den Fans in wahre Euphorie versetzte. Mit Scott Weiland ist nun eine ganz große Stimme von uns gegangen. Eine Stimme, welche definitiv kein weiteres Mal so zu finden sein wird. Ein Mensch, der mit Dämonen kämpfte, exzentrisch war und dennoch einer der ganz wenigen großen Rockstars. R.I.P. Scott Weiland!