Um Rise Against ist es in den letzten Wochen und Monaten still geworden. Nach der Mammut-Tour zum letzten Album „Endgame“ legte man die Beine hoch, aber nun scheint es wieder etwas Licht am Horizont zu geben. Zumindest, wenn man sich die aktuellen Tourpläne anschaut.
Rise Against – bekannt für ihre politischen und gesellschaftskritischen Texte – haben mit „Endgame“ das Album ihrer bisherigen Karriere abgeliefert. Verpackt in zuckersüßen Melodien und dennoch mit dem Biss, den die Punker nun mal auszeichnet, schaffte man es die Botschaften sogar ins Radioprogramm zu transponieren. Tim McIlrath ist stolz auf das Erreichte und dies zurecht. „Wenn man uns vor einigen Jahren gesagt hätte, dass wir es soweit bringen, dann hätte ich wohl laut gelacht“, so der charismatische Frontmann, der seit seiner Kindheit an einer Iris-Heterochromie leidet. Ein Auge blau, das andere braun, verschloss die Band kein Auge, wenn es darum geht, auf die Barrikaden zu gehen und mit erhobenem Finger auf die Missstände in den Vereinigten Staaten hinzuweisen.
„Im Grunde ist Amerika nur eine Sinnbild für die ganze Welt“, so McIlrath. „Es ist ja nicht nur in den USA so, dass Dinge aus dem Ruder laufen, aber ich denke, dass wir als amerikanische Band die Pflicht haben, zuerst vor unserer Tür zu fegen, bevor wir andere Dinge ansprechen.“
Gegründet im Jahre 1999 in Chicago, zog man los um nicht nur Musik zu machen, sondern eben auch „zu bilden“, wie Rise Against es auf den Punkt zu bringen. „Siren Song Of The Counter Culture“, „The Suffer & The Witness“ waren Stationen, die der Band die Tür öffnete für mehr. „Sicher sind wir vielleicht nicht mehr so hart, wie wir es vielleicht früher waren, aber wir sind auch keine 20 mehr und wissen nun, dass man mit Aggressionen nicht immer weiter kommt“, so Tim.
„Appeal To Reason“ sollte 2008 dann die Wende einläutet, die in „Endgame“ letztendlich mündete. Kritiker waren verhalten, da die Band letztendlich stets über ihre Texte interpretiert wurden und sich an denen bis heute nichts geändert hat. Wieso nicht die breite Masse nutzen, als in kleinen Clubs zu spielen? „‘Endgame‘ war ein überwältigender Erfolg für uns und wir haben immer noch nicht Alles gesagt, was uns auf der Seele brennt“. Nach einer ausgiebigen Tour wurde es aber still um die PETA- Sympathisanten. Nun gab die Band zu Kunde, dass man die Batterien erneut aufladen will um dann wieder ans Songwriting zu gehen.
Album Nummer 7 ist also schon in Sicht. Ab Ende März ist es dann aus mit der Ruhe und dem Abhängen auf dem Sofa. Rise Against spielen zuerst eine US- Tour um dann im April einige Shows auf europäischen Boden zu spielen. Und es würde mit dem Teufel zugehen, wenn die Band da noch nicht mehr zum neuen Album sagen kann. Überrascht wurde man schon zu oft von Rise Against und stets im positiven Sinne.