Der Todestag von Kurt Cobain jährte sich jüngst zum 20. Mal. Das Interesse an der Band und vor allem an der Person Cobain scheint bis heute nicht nachzulassen. Wieso?5. April 1994! Die Nachricht ging damals – im Vergleich zur heutigen Zeit – gemächlich um die Welt. Wenn auch sicher nicht mit weniger Ausmaß, als es heute der Fall wäre. Kurz Cobain, Sänger der Band Nirvana, Ikone einer ganzen Bewegung namens „Grunge“ und Ehemann von Skandalnudel Courtney Love, hat sich in seinem Haus in Seattle das Leben genommen. Das Ende einer Bewegung, die dem Metal das Fürchten lehrte, fand sein jähes Ende mit einer Schrotflinte.
Aberdeen? Wo um Alles in der Welt liegt das denn?
Der Anfang war so unspektakulär, wie geplant. Wenn man sich das Leben von Cobain anschaut, kann man geradezu von einem Zufall sprechen, dass gerade seine Band den Durchbruch schaffen sollte. Aufgewachsen in Aberdeen, Washington, einem verschlafenen Kaff, mit gerade mal 15.000 Einwohnern, konnte man sicher nicht ahnen, welch Potential hier schlummern sollte. Wer schon mal die Stadt besucht hat, stellt sich immer die Frage, was hässlicher ist: Aberdeen bei Nacht, oder Aberdeen bei Tageslicht. Die Depression liegt hier geradezu in der Luft und sollte auch der Nährboden werden für das, was Nirvana mit ihrer Musik transportieren sollten.
Mit dem zweiten Album zum Welterfolg
Mit einem mittelmässigen „Bleach“ konnte man erste Achtungserfolge erlangen, die selbst Dave Grohl aufhorchen ließen. Dieser suchte nach dem schnellen Ende seiner Band Scream eine neue Aufgabe und da Nirvana eh Probleme mit Chad Channing hatten, heuerte man Grohl direkt an. „Ich wußte direkt nach 2 Minuten, dass er der richtige Mann ist“, kommentierte Cobain später den Einstieg von Grohl. Der Rest sollte fast jedem bekannt sein. „Nevermind“ katapultierte die Band 1991 weltweit ganz nach vorne in den Charts und „Smells Like Teen Spirit“ sollte zu der Hymne werden, die die Jugend von damals brauchte. Die Compilation „Incesticide“ sollte aber dem Auftrieb den ersten Dämpfer verpassen. Sperrig, rebellisch und geradezu das, was man als Plattenfirma eben nicht will, sollte hier konzentriert vorliegen. Mit „In Utero“ spitze sich das Hier und Jetzt von Cobain, die Auflehnung gegen den Kult und der Protest gegen die Maschinerie „Musikbranche“ zu. Die ersten Aufnahmen wurden von dem Label mit „unhörbar“ abgehandelt und auch der Titel „I Hate Myself And I Want To Die“ schmeckte den Herren nicht – dieser sollte aber später als Songtitel noch Verwendung finden.
Die „In Utero“ Tour war der komplette Wahnsinn
Die letzte Tour der Band war gezeichnet von „Unkontrollierbarkeit“ und „Wahnsinn“. Man wusste nicht, was an einem Abend auf einen zukam, wenn man das Ticket für eine Show an der Tür einlöste. So konnte ich die Band am 1. April 1994 – das letzte Konzert überhaupt und wenige Tage vor dem Verschwinden von Cobain – im Münchner Terminal 1 noch erleben. „Grunge is dead“ witzelte Cobain. „Unser nächstes Album wird ein Hip Hop Album“, ergänze er. Auch die Tatsache, dass eben kein „Smells Like Teen Spirit“ gespielt wurde zeigte, dass die Band – oder wenigstens Cobain – eine Auszeit benötigt hätten. Zu dieser sollte es noch kommen, wenn auch auf eine Art und Weise wie man sie sich nicht wünschte. Cobain tauchte unter und wurde einen Monat später von einem Elektriker in seinem Haus tot aufgefunden. Auch nach 20 Jahren ist der Kult um die Person Kurt Cobain nicht abgebrochen. So wurden in den vergangenen Tage weitere 35 Bilder von Tatort veröffentlicht. Der Sinn sei in Frage gestellt, die Musik von Nirvana wird aber sicher auch noch weitere 20 Jahre aktuell sein.