Es sind 22 Jahre vergangen seit dem letzten Konzert von Nirvana. 22 Jahre, die den Grunge und die damit einhergehende Generation X immer mehr in Vergessenheit geraten lassen. Wir resümieren.
Zeitlich gesehen haben Nirvana um diesen Dreh herum ihre letzte Show gespielt. Eine Show, die in die Musikgeschichte einging, da es eben genau diese allerletzte Show war. Reunion ausgeschlossen! Wehmüdigkeit? Definitiv vorhanden. Und alles geschah an diesem 01. März 1994 auf deutschen Boden. Nirvana absolvierten ein Konzert im Münchner Terminal Eins. Einem Club, welcher sich auf dem ehemaligen Flughafen München-Riem befand. Schlußendlich das dritte Konzert in der bayrischen Landeshauptstadt. Einst noch als Vorband von Sonic Youth gefeiert und mit „Bleach“ im Gepäck, sah es 1991 im Club Nachtwerk schon anders aus. „Nevermind“ ging durch die Decke, Nirvana avancierten zum Sprachrohr einer ganzen Generation und machten dem Metal damals das Leben schwer. Doch mit all dem Erfolg fingen auch die Probleme an.
Ein Abend, der manchen Besucher verstörte
Rückblickend erinnere ich mich noch an die Vorband Melvins. Schräg wie eh und je, startete die Band das Set und machte erneut deutlich, dass sie großartig sind, jedoch ein Mainstream-Erfolg niemals in Aussicht sein würde. Zu sperrig, zu unhandlich und letztendlich einfach nicht auf einen Nenner zu bringen mit dem durchschnittlichen Radiohörer. Sei es drum, denn für mich bedeutete die Band sehr viel. Sie gehörte zwangsläufig zu Nirvana, denn Cobain selbst war glühender Fans und nahm auch sein erstes Demo im Proberaum der Melvins auf. Die Verwunderung seitens der Nirvana-Fans war zu sehen und Schulterzucken machte sich breit. Letztendlich warteten alle nur auf den Headliner. „Einmal im Leben ‚Smells Like Teen Spirit‘ lauthals mitsingen“ war das Motto des doch recht jungen Publikums. Ein Wunsch, welcher nicht in Erfüllung gehen sollte – so viel sei verraten.
Nirvana spielten nicht ihren größten Hit
Gegen 21 Uhr wurde das Licht dunkel und das tosende Publikum wurde von einer Wand aus Lärm erschlagen. Schrille Klänge sollten den Raum mit rund 3000 Menschen füllen. „Radio Friendly Unit Shifter“ war es nicht. Erst beim Einsatz von Cobains Stimme wurde offensichtlich, dass es sich um „My Best Friend’s Girl“ von der Band The Cars handelte. „Radio Friendly Unit Shifter“, „Drain You“ und „Breed“ sollten folgen. Was blieb war diese Wand aus Angepisstheit, Lärm und ja, auch Punk. Cobain machte keinen Hehl daraus, dass er nicht auf er Bühne stehen wollte. Im Gegenteil: Durch das Weglassen der Generation X-Hymne „Smells Like Teen Spirit“ provozierte er geradezu das Publikum. Man hoffte, dass Nirvana nach dem ersten Verschwinden von der Bühne sich bei der Zugabe zusammenreißen würden. 60 Minuten waren absolviert. Die Meute wollte den Hit und Cobain nicht! Nirvana betraten erneut die Bühne, spielten „Heart-Shaped Box“ und waren weg. Enttäuschte Blicke, hektische Gespräche und blankes Unverständnis bei den Konzertbesuchern. Doch wie legendär dieser Abend werden sollte, stellte man erst später fest.
Der Epilog zur Sache Nirvana
Angedacht war, dass Nirvana an zwei Abenden in München gastieren. Zum zweiten Konzert kam es nie. Auch der Rest der Europa-Tour wurde abgesagt, nachdem Cobain mit Vergiftungen in ein Krankenhaus in Rom eingeliefert wurde. Das Triple aus Drogenabhängigkeit, Depressionen, sowie körperlichen Beschwerden, machte es unmöglich, dass Cobain den Rest der Tour absolvierte. Mehr noch, diese dunkle Wolke sorgte letztendlich dafür, dass der Nirvana-Kopf sich in einen Entzug begab, dort aber Ausriss nahm und letztendlich sich das Leben nahm. Die Generation X wurde letztendlich mit dem Ableben von Cobain begraben. Nirvana waren Geschichte und es sollten nie wieder Songs zusammen gespielt werden. Bis zum Jahre 2014 als Nirvana in die Rock And Roll Hall Of Fame aufgenommen wurde. Dort erklangen nochmals die Hits „Smells Like Teen Spirit“, „Aneurysm“, „Lithium“ und „All Apologies“. Wenn auch mit anderen Sängern jeweils. Doch es bleiben die Songs, die auch 22 Jahre später nichts an ihrer Wichtigkeit eingebüßt haben.
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