Die Meldung über den Tod von Fritz Rau geht schlagartig durch die Presse. Vielen jüngeren Musikfreunden wird der Name wohl nicht unbedingt etwas sagen. Fritz Rau war so wichtig für die Musikgeschichte wie die Rolling Stones für den Rock.
Wer von Mick Jagger, Sänger der Rolling Stones, als „Godfather“ bezeichnet wird, hat es geschafft. Fritz Rau war der „Godfather“ und mit seinem Tode stirbt eine Ikone für den Musikbereich. Als Konzertveranstalter machte sich Rau einen Namen über all die Jahre hinweg und dies, obwohl sein Werdegang zuerst anderes für den gebürtigen Pforzheimer vorgesehen hatte. 1930 geboren, agierte Fritz Rau neben seinem Jurastudium bereits in den 50er Jahren als Konzertveranstalter und konnte 1955 sein erstes großes Konzert verzeichnen. „Jazz ist die Universität der Popularmusik“, sagte Rau, als er Konzerte von King Cole und Ella Fritzgerald veranstalte und sich schlagartig einen Namen im aktuellen Musikgeschehen machen konnte. Aber der Jazz war nur der Anfang.
Es gibt wohl kaum eine Musikgröße, die Rau unbekannt blieb. Neben Jagger schaute sogar Jimi Hendrix an einem konzertfreien Tag bei Fritz Rau vorbei, um mit dem Mann einen Käsekuchen zu essen. Der Ruhm und die musikalische Achtung lagen ihm zu Füßen. Aber nicht nur Ruhm und Ehre sollten Rau ereilen. So beschimpfte man Rau 1970 als „Kapitalistensau“, als er eine Tournee der Rolling Stones veranstaltete und für ein Konzert 10 DM verlangte. Rau wollte sich aber nicht unterkriegen lassen und organisierte und plante weiter Konzerte und Tourneen für Legenden wie Janis Joplin, Madonna, Eric Clapton, ABBA, Jethro Tull und Queen.
Neben Konzertveranstaltungen stand auf der Agenda des umtriebigen Mannes aber auch die Förderung heimischer Musik. Sei es Peter Maffay oder Udo Lindenberg. Karrieren von beiden Musikern wären nicht denkbar gewesen, wenn Rau nicht das Potential der Protagonisten gesehen und diese gefördert hätte.
Rau verstarb nun am Montag in der Nähe von Frankfurt im Alter von 83 Jahren. Gesegnet zu Lebzeiten mit Anerkennung, muss man diesen Namen in ständiger Erinnerung halten. Ohne Fritz Rau würde es zahlreiche Konzerte nicht geben und Musiker wohl immer noch in Unbekanntheit vor sich hin arbeiten. In diesem Sinne: Fritz Rau, der tiefste Respekt und grenzenlose Anerkennung für dein Leben und dein Schaffen!
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