Man könnte denken, dass Metallica aktuell ein neues Album aufnehmen. Aber neben einem Nachfolger von „Death Magnetic“ müssen die Herren auch noch rechtliche Dinge klären. Man hat einer kanadischen Band eine Unterlassungsklage vorgelegt und rudert nun wieder zurück.
Metallica und der Nachfolger von „Death Magnetic“ – die unendliche Geschichte wird neu geschrieben. So scheint es zumindest! Man ist zwar im Studio, muss aber auch nebenbei mal wieder die Kuh vom Glatteis holen. Ein voreiliger Anwalt der Band hat eine Unterlassungsklage an eine Metallica-Coverband geschickt. Doch der Reihe nach.
Leg dich nicht mit Metallica an…
Coverbands gibt es wie Sand am Meer. Während die einen sich auf Rammstein oder AC/DC eingeschossen haben, gibt es auch Bands, die sich Metallica und ihrer Musik verschrieben haben. Dies hatte leider zur Folge, dass eine kanadische Band namens Sandman Post aus dem Metallica Headquarter bekommen hat. Grund des Schreibens war anscheinend die Tatsache, dass die Rechtsabteilung der Band es als erwiesen ansah, dass die kanadische Band das Logo von Metallica bzw. die charakteristischen Buchstaben zum Bewerben ihrer eigenen Band verwenden würde. Das 41-seitige Schreiben machte Sandman darauf aufmerksam, dass sie das „offizielle Logo“ von Metallica dafür verwenden würden, um Publikum zu ihren Konzerten zu locken. Weiter geht es aus dem Schreiben hervor, dass man auf Facebook und YouTube darauf aufmerksam geworden wäre, was im Umkehrschluss bedeutet, dass Metallica beide Kanäle hinsichtlich ihrer Musik überprüfen lassen. Sind da Metallica nicht über das Ziel hinaus geschossen?
…und dann wird doch zurück gerudert
Definitiv, und das sieht auch die Band mittlerweile so. Nachdem die Kollegen von RockFeed.net von der Unterlassungsklage berichtet hatten, war das Internet mal wieder der Retter in der Not. Sandman hatten über die Schritte von Metallica berichtet, Rockfeed die Meldung aufgegriffen und verbreitet und dank Facebook und Co., machten die rechtlichen Schritte von Metallica schnell die Runde. Anscheinend war die Band selbst ebenfalls davon überrascht, denn man zog kurzerhand die Sache zurück, meldete sich bei Sandman persönlich und formulierte auch ein Schreiben, was ebenfalls im Netz wieder fleißig geteilt wird. Das Statement liest sich wie folgt:
Es hat sich herausgestellt, dass ein bestimmter Brief an Sandman geschickt wurde, von dem weder wir, noch unser Management etwas wussten. Bis er online auftauchte. Glücklicherweise war die Band so freundlich, den Brief zu posten, damit wir ihn sehen konnten. Es hat sich herausgestellt, dass wir einen sehr übereifrigen Anwalt haben, der diesen Brief ohne unser Wissen abgeschickt hat. Wir mögen nicht nur schon seit Ewigkeiten Cover-Bands, wir haben sogar selbst als Cover-Band angefangen. Verdammt, wir haben sogar ein Doppelalbum voll mit Cover-Songs aufgenommen! Sandman sollen diesen Brief einfach in den Müll werfen. Macht weiter mit dem, was ihr macht, wir unterstützen euch voll und ganz! Und was den Anwalt angeht: Den findet ihr am San Francisco International Airport, wo er einen Flug nimmt, um für immer und ewig in Alaska Eisfischen zu gehen.
Und nun bitte endlich ein neues Album
Metallica zeigen Herz und lassen die Coverband Sandman also weiter arbeiten. Dennoch, und man möge es mir verzeihen, bleibt bei der Sache ein fahler Beigeschmack. Sicherlich wusste die Band nichts von dem Vorgehen des Anwaltes, aber letztendlich vertritt er die Interesse seines Klienten. Und man muss sich die Frage gefallen lassen, was die genauen Interessen der Band sind, wenn der Anwalt nach bestem Wissen und Gewissen eine Unterlassungsklage abfeuert. Sei es drum, wir nehmen die Entschuldigung von Metallica an und hoffen doch sehr, dass nun dem Aufnahmeprozess der Band nichts mehr im Wege steht!