Man kann von Dave Mustaine halten was man will. Einige Aussagen hätte sich der Mann sparen können. Aber Megadeth gehören zu den legendären Big Four. Nun wird die Band aufgestockt.
„Das sollten sie sich mal besser sparen“
Was mussten sich Megadeth im Vorfeld alles anhören. Von „peinlich“ war die Rede und von „das sollten sie sich mal besser sparen“. Aber nein, es geht nicht um ein angesetztes Interview mit Dave Mustaine bei dem er mal wieder andriftet, sondern um die Tatsache, dass Megadeth sich mit einem Symphonie-Orchester eingelassen haben.
Megadeth und ein Orchester?
Dave Mustaine hatte sich in den Kopf gesetzt, dass er an einem Abend mit einem Orchester auftritt. Die Wahl fiel auf das der Stadt San Diego. Nun sollte die Metal-Legende – und bitte keine dummen Kommentare über Megadeth, denn ja, diese Band hat mich geprägt – eine Mischung aus klassischen Stücken zum Besten geben. Kann sowas funktionieren? Bedingt! Wenn man aber noch den Welthit „Symphony Of Destruction“ einbaut, dann sollte es doch klappen.
Die Liste der Skeptiker war lang und Mustaine hat denen nun kurzerhand mal gezeigt, wo der Hammer hängt. Man muss es als Erfolg verbuchen, was an diesem Abend geschehen ist. Gespielt werden sollten Stücke von Vivalid. So kam neben „Sommer“ auch der „Winter“ zum Einsatz und wurde mit Wagners „Walkürenritt“ vervollständigt. Klassik-Freunde reiben sich nun sicher die Augen und vermögen nicht zu glauben, dass der Megadeth-Kopf in der Lage ist, solche Stücke zu spielen. Aber ja, er kann es. So schrieb die Tageszeitung UT-San Diego doch frech: „Wenn es ein geschichtliches Musikstück gibt, welches zum Abrocken gemacht ist, dann der dritte Teil von ,Summer‘. Der erste Part von ,Winter‘ geht quasi nahtlos über und Dave Mustaine war voll in seinem Element. Als die Lautstärke maximal war und man volle Fahrt aufgenommen hatte, ließ sich der Megadeth-Sänger zum Headbangen hinreissen.“ Dies konnte nur noch durch das Hochreissen der Arme überboten werden. Und ja, Mustaine hat es getan!
Wenn die Symphonie auf ein Orchester trifft
Aber um die paar anwesenden Megadeth-Fans nicht komplett zu verwirren, spielte man eben auch kurzerhand „Symphony Of Destruction“. Mission complete and successful!
Megadeth und publikumsnah? Echt jetzt?
Mustaine wäre aber nicht Mustaine, wenn er nicht wieder etwas getan hätte, was man als „außerhalb der Norm“ bezeichnen würde. So gab sich der Megadeth-Fronter sehr publikumsnah nach der Performance. Er schüttelte Hände und stand für Bilder außerhalb des Konzertgebäudes zur Verfügung. Macht man eigentlich nicht bei einem klassischen Konzert, aber der gute Dave darf das. Wer sonst, wenn nicht er! Man wartet ja schließlich schon auf „kleine Aussetzer“, die hier aber zu einer „großen Tat“ wurden.