Lou Reed ist im Alter von 71 Jahren gestorben. Mit ihm ging erneut ein begnadeter Musiker. Nicht nur Metallica werden trauern.
Lou Reed verstarb überraschend am 27. Oktober im Alter von 71 Jahren. Die genauen Umstände seine Todes sind noch nicht bekannt, aber Reed unterzog sich im Mai einer Lebertransplantation. Und wieder geht einer der ganz Großen des Musikgeschäftes. Auch wir zollen ihm unseren Tribut.
Lou Reed wurde am 2. März 1942 in Brooklyn geboren. Mit The Velvet Underground schuf er eine Rockband im Jahre 1963, die für viele nachfolgenden Bands Inspiration und Muse gleichermassen darstellte. Nicht zuletzt durch den Manager Andy Warhole schafften The Velvet Underground einen massiven Erfolg. Aber auch nach der Glanzzeit von The Velvet Underground war Lou Reed im Mittelpunkt des Musikgeschehens. Seine Solokarriere, die er nach dem Ausstieg bei der Band und einem Zwischenstop als Angestellter im Taxi-Unternehmen seines Vaters begann, konnte Lou Reed Erfolg für sich verbuchen. Für den Fan der Metal-Musik kreuzte sich der Weg mit Reed spätestens zum Album „Lulu“, welches in Zusammenarbeit mit Metallica aufgenommen wurde.
„Lulu“ spaltete die Nation und Metallica sollten sich mit der Zusammenarbeit ein Eigentor schießen. Zu kontrovers wurde das Album aufgenommen und verprellte anscheinend sogar Fans von Metallica. Seien es musikalische Engstirnigkeit oder unerfüllte Erwartungen, kaum ein Album schlug in der Metalwelt so hohe Wellen. Die Kritik kannte anscheinend kein Ende und man ließ letztendlich kaum ein gutes Wort an dem Output aus dem Jahre 2011. Bei all der Kritik muss aber Reed in Schutz genommen werden, da er sich als Musiker für „Lulu“ weder verstellt noch verbogen hatte. „Es ist nicht für jeden gedacht“, konterte der gute Mann in Interviews. „Vielleicht haben Menschen manchmal zu viel Angst vor Veränderungen“, war eine weitere Aussage. Auch Metallica nahmen die Zusammenarbeit zwischen sich und Lou Reed in Schutz und verwiesen auf den Song „Fade To Black“ der ebenfalls hohe Wellen schlug, da er Akustik-Gitarren beinhaltete, was die Metallica-Fans zur damaligen Zeit verwirrte. Reed ging weiter seinen Weg, wenn auch eher zurückgezogen, was auf seinen Gesundheitszustand zurück zu führen war. „Ich bin stärker und größer als je zuvor“, verkündete Reed noch nach seiner Transplantation auf seiner Homepage. Nun hat er eventuell den Kampf verloren. Wie schon erwähnt, sind aber die genauen Umstände noch nicht bekannt.
Bis heute gilt Reed als einer der Urväter des Punks und des Independent. So ist es nicht verwunderlich, dass beispielsweise die Band Pixies „R.I.P. Lou Reed … A legend“ zum Todes des Musikers posten. Peter Dolving, ehemaliger Sänger von The Haunted, postet, dass die Lyrics von Reed ihn dazu bewegten, Musiker zu werden. Von Metallica fehlt noch ein Statement, welches aber sicher nicht lange auf sich warten lässt. Auch wir wollen Lou Reed gedenken und ziehen den Hut vor einem Mann, der mit The Velvet Underground Großes geschaffen, mit „Walk On The Wild Side“ sich selbst übertroffen und mit „Lulu“ Kontroverses produziert hat. R.I.P. Lou Reed.
Ein Kommentar
Schreibe einen Kommentar →