Lostprophets haben mehr als ein kleines Problem

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Lostprophets haben mehr als ein kleines Problem

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Lostprophets-Banner

Lostprophets sind Geschichte. Am 1. Oktober reagierte die Band mit der Auflösung, nachdem bekannt wurde, dass Sänger Ian Watkins einen Prozess wegen Kindesmissbrauch zu befürchten hat. Dieser begann nun und es wird leider noch dramatischer und vor allem schockierend. Die Walsier von Lostprophets hatten eigentlich Alles richtig gemacht und zeigten sich mit ihren Veröffentlichungen „Start Something“ und dem letzten Album „Weapons“ immer als solide Band. Das Schema Nu Metal passte zwar weniger, da man sich auch bei anderen Musikrichtungen bediente, was letztendlich der Sache aber keinen Abbruch verschaffte. Man erntete Beifall und Beachtung. Dies sollte sich aber 2012 ändern.

Lostprophets-Band

Ein Bild der Lostprophets aus Tagen, die noch nichts ahnen ließ…

Am 19. Dezember des Jahres 2012 wurde der Sänger Ian Watkins verhaftet aufgrund Beschuldigungen mehrfachen Kindesmissbrauch verübt zu haben. Die Inhaftierung des Frontmannes der Lostprophets verbreitete sich wie ein Lauffeuer und zunächst wollte man diese Anschuldigungen nicht glauben. Die Band zeigte sich selbst sehr irritiert und postete auf ihrer Facebook-Seite, dass sie ebenfalls „Details der Untersuchung gemeinsam mit den Fans“ erfahren würden. Dies zeigte – und in weiteren Interviews wurde es bestätigt – das die Band keine Ahnung über die angeblichen Taten von Watkins hatten. Sämtliche Touraktivitäten wurden sofort auf Eis gelegt und der Informationsfluss war auch in den kommenden Monaten eher rar. Hier und da vernahm man die Meldung, dass der aktuelle Stand der Ermittlungen nicht verkündet werden soll, um weitere Untersuchungen nicht zu gefährden. Letztendlich blieb der Fan, sowie die restlichen Mitglieder von Lostprophets, unwissend. Watkins beteuerte seine Unschuld, wie die Mitangeklagten Frauen. Letztendlich löste sich die Band Lostprophets aber auf, um weiteren Konfrontationen nicht mehr ausgesetzt zu sein.
Nun startete der Prozess gegen Watkins in Cardiff und bekam eine überraschende Wendung. Watkins bekannte sich der versuchten Vergewaltigung einer „unter 13-Jährigen“ für schuldig. Das Perfide ist, dass die Gesetzgebung diese Formulierung vorgibt, obwohl es bei dem Opfer um ein einjähriges Baby handelt. Ferner gab Watkins dreifache sexuelle Nötigung von Kindern, sowie das Aufnehmen und Besitzen von kinderpornographischen Bildern zu. Die zwei Frauen haben anscheinend ihre eigenen Kinder dem ehemaligen Lostprophets- Sänger zur Verfügung gestellt, nachdem sie ihren Nachwuchs unter Drogen gesetzt haben. SMS-Austausch soll dies belegen. Als ob die Sache nicht schon schlimm genug wäre, wurden bei Watkins Videos sichergestellt, die ihn beim Geschlechtsverkehr mit minderjährigen Fans in Hotelzimmern zeigt.

IanWatkins

Ian Watkins hat sich in allen Punkten für schuldig bekannt. Die Frage nach dem „wieso?“ wird wohl immer verborgen bleiben.

Ebenfalls für schuldig haben sich die zwei Mitangeklagten erklärt. Das Urteil für „24-fachen sexuellen Missbrauch“ sowie Besitz von „extremen pornographischen Materials“ wird bis Ende des Jahres erwartet. Wir sind sprachlos und hoffen, dass es für diesen Fall eine gerechte Strafe gibt, wenn es auch letztendlich mit keiner Tat oder Buße jemals wieder gutzumachen sein wird. Das Kapitel Lostprophets schließt sich nun mit einem tragischen und schockierendem Ende und wir verzichten an dieser Stelle an das gewohnte Video am Ende eines Artikels, denn wir haben nur diese Frage im Kopf: Wieso und wie kann man solche Taten jemals verzeihen?

Wir ziehen auch unseren Schlussstrich und ab sofort, werdet ihr keine Lostprophets Produkte mehr bei uns finden!

Autor: Peter

Ich schreibe seit 2009 für EMP, von Produkttexten über Reviews bis hin zu Beiträgen im Blog. Meine größte Passion ist meine Familie und die Fotografie sight-of-sound.de!. Ich lebe in Hamburg, liebe Platten, Filme, Konzerte und gute Bücher. Musikalisch bin ich weniger engstirnig, denn letztendlich muss Musik gut gemacht sein und mich packen!

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