Es gibt Bands, die wirklich atemberaubend sind in dem was sie machen und dennoch der breiten Masse verborgen bleiben. Bei den Schweden von Khoma verhält es sich ähnlich und ob sich mit dem neuen Album „All Erodes“ etwas ändert, wird sich noch zeigen (müssen).
Khoma, im Jahre 2002 in Umeå gegründet, haben die Voraussetzungen eine der gang großen Bands im Musikzirkus zu sein. Als Johannes Persson und Frederik Kihlberg die Band gründeten um neben Cult Of Luna die ruhige und zerbrechliche Seite des Musikerdaseins auszuleben, waren die Erwartungen hoch. Diese wurden bereits mit der ersten EP und dem nachfolgenden Album „Tsunami“ weggefegt und man musste ehrfürchtig den Hut ziehen, was das Trio um Sänger Jane Jämte ablieferten.
Der Label-Gigant Roadrunner Records wurde auf sie aufmerksam und man lieferte mit „The Second Wave“ ein Album ab, welches stimmlich an Radiohead erinnerte und musikalisch sich zwischen Muse, Depeche Mode und eben auch Cult Of Luna erinnerte. Facettenreiche Welten mit Klängen, die nicht von dieser Welt entspringen konnten, heimsten der Band enorme Lorbeeren ein, die auch ausserhalb von Schweden Gehör fanden. Zerbrechlicher Gesang, der engelsgleich wirkt, treffen auf Gitarren, leichte Durmparts und Pianoklänge, die weder Pop, noch Rock darstellen. Man schuf mit Liedern wie „The Guillotine“ und „Last Call“ Melodien, die auf der einen Seite den Soundtrack zu jedem Endzeitfilm darstellten, auf der anderen Seite aber Hoffnung, Zuversicht und die grazile Seite von Menschen zeigten, die in einer schwedischen Provinz zuhause sind. Die Musik zu beschreiben würde der Band nicht gerecht werden und letztendlich am Schubladendenken zerbrechen, welches insgeheim ein jeder Musikfan benutzt. Man kann Khoma als einzigartig bezeichnen und muss dies auch tun.
Und dennoch: Die Band hatte nie den Erfolg, der ihr zugestanden hätte. Mit dem Album „A Final Storm“ wollte man diesen im Jahre 2010 erlangen, was in der eingefleischten Fangemeinde funktionierte, aber darüber hinaus leider nicht. Daran konnte auch das Signing beim Label von In Flames- Frontmann Anders Fridén nichts ändern. Nun steht mit „All Erodes“ das neue Album am Start, welches zum einen ein neues Werk ist, auf der anderen Seite die Songs aber zwischen den Jahren 2002 und 2012 bereits entstanden sind, zumindest im Grundgerüst.
Johannes erklärt den Hintergedanken wie folgt: „Wir haben eine Menge an Material für jedes Album aufgenommen, musste dieses aber aussen vor lassen oder haben es nicht richtig beendet. Aber wir mögen all diese Songs und wollten etwas mit ihnen machen. Die vorherigen Alben hatte alle ein klares Thema und so ist die Idee von ‘All Erodes‘, was alle drei Ebenen umspannt, das diese Songs all dies zusammen fassen und dieses Kapitel von Khoma nun abschliesst.“ Abschliessen soll „All Erodes“ die Band Khoma hoffentlich nicht, denn die Schweden werden hoffentlich mit dem neuen Album das Gehör bekommen, welches ihnen seit der ersten Veröffentlichung zusteht.