Die Foo Fighters könnten das Album des Jahres abliefern. Mit „Sonic Highways“ gräbt man den Acker des Rocks erneut um. Dabei hat doch alles einen tieferen Sinn.Was haben Bonnie Raitt, Slash, aber auch Pharrel Williams, Barack Obama und LL Cool J gemeinsam? OK, man kennt sie, da eine gewisse Prominenz den Leuten zugesprochen wird. Aber dies war nun nicht die Lösung. Vielmehr sprechen wir von Protagonisten in der Dokumentation „Sonic Highways“ der Foo Fighters?
Verwirrt? Ja, das neue und achte Album der Band hat den identischen Titel! Mit einem weltweiten Veröffentlichungstermin am 10. November – auch in Deutschland, wobei hier ja die Alben immer Freitags in den Handel kommen – machen die Foo Fighters die Sache rund. Mit einer Symbiose aus Bildung und Musik setzt man neue Maßstäbe, die bis dato noch keine Band so zur Perfektion getrieben hat. Doch von was sprechen wir nun genau?
Nach dem Ausflug in die Welt der Filmemacher zu „Sound City“ hat Dave Grohl Blut geleckt. Angestachelt von dem Charme des legendären Studios wollte man keine Zeit vergeuden und noch mehr Studios beleuchten, die mittlerweile Musikgeschichte geschrieben hatten. Grohl nahm die Herren von den Foo Fighters an die Hand um 8 Städte und ihre musikalische Geschichte zu hinterfragen. Mit ortsansässigen Musikern wurde gesprochen und kurzerhand mietete man sich ein Studio in der jeweiligen Stadt, um dort auch noch einen Song für das Album „Sonic Highways“ aufzunehmen. Inspiriert von den Gesprächen, schrieb Grohl die Texte in der Stadt und schaffte somit das schier Unmögliche. Eine Dokumentation und ein Album über 8 Städte, ihre Musiker und die Geschichte. So hatte man zu Beginn der Arbeiten noch Zweifel, wie Nate Mendel offen zugibt.
Ich habe ihn anfangs für verrückten. Ich meine: Da kommt wir von der Tour zu „Wasting Lights“ und er hat sich mit „Sound City“ schon wieder in die Arbeit gestürzt und dann kommt diese Idee. Die Foo Fighters machen eine Dokumentation und schreiben Songs über Städte, die ich nur aus dem Bus heraus gesehen habe. Wie soll das bitte funktionieren?
Es hat funktioniert, die Dokumentation läuft in Amerika auf HBO und wird demnächst hier auf Spiegel Geschichte ausgestrahlt. Natürlich kann man sich die 8-teilige Sache auch bei iTunes besorgen. Da bisher keine Zuordnung der Städte zum jeweiligen Albumtitel vorliegt, muss man sich noch etwas gedulden, bis die vollständige Auflösung kommt. Mit „Something From Nothing“ und „The Feast And The Famine“ sind aber bereits zwei Songs bekannt, die die Städte Chicago und Washington D.C. besingen. Ach: Und da die Foo Fighters gerade auch noch in jeder der Städte in kleinen Clubs spielen, zeigt, dass Meister Grohl sich darüber im Klaren ist, woher er kommt.
Sonic Highway bekommt ihr bei uns auf doppel LP und CD.