Die EMP Plattenkiste ist auch diesen Freitag wieder am Start. Während in Berlin die Koalitionsverhandlungen im vollen Gange sind und sich die beiden Parteien schon gegenseitig Zusagen machen müssen, pfeifen wir drauf und schauen zuversichtlich auf den Freitag. Was der bringt ist weder halbgar noch bedarf es großer Worte. Die Bands, die diese Woche in den Reigen der Glücklichen aufgenommen wurde, haben es sich redlich verdient. Bestechend in ihrer Art und Weise und auch wegweisend, haben es die Platten uns überzeugt. Keine Bange, denn auch euch werden die Scheiben umhauen. Wieso? Weil wir denken, dass wir euren Geschmack mittlerweile ganz gut kennen. Lassen wir es drauf ankommen und starten in die EMP Plattenkiste für den 29. November 2013.
Beginnen dürfen Billy Talent als Oldies sozusagen. Das Debüt „Billy Talent“ oder auch „I“ tituliert, feiert in diesen Tagen den 10. Geburtstag. Was nach der Veröffentlichung mit den Kanadiern passierte, kann man als ganz großen Sprung bezeichnen. Kein Festival ist der Band mittlerweile groß genug. Aber zurück zum Album. Zeitlos ist es, wie man schnell merkt bei einem weiteren Durchlauf. Die „10th Anniversary Edition“ hat neben dem eigentlichen Album mit den ganzen Hits wie „This Is How It Goes“ oder „Try Honesty“ auch noch eine zweite Disk. Darauf befinden sich Demos wie von „Living In The Shadows“, „The Ex“, „Prisoners Of Today“ oder eben „Cut The Curtains“. Ferner – und das rundet die Sache enorm ab – kommen auch noch Songs des ersten Albums in einer Liveversion zum Tragen. So wird das Album mit seinen ursprünglichen 12 Songs auf fette 23 Kracher erweitert. Wir sagen schon mal Dankeschön an die Jungs von Billy Talent!
Zu Muse muss man auch nicht mehr viel sagen. Die Briten um Matthew Bellamy haben es in gerade mal 10 Jahren vom Club in das Wembley Stadium geschafft. Kometenhaft der Aufstieg und enorm an musikalischer Weiterentwicklung. So gewitzt das Debüt „Showbiz“ schon war, so raffiniert man mit „Origin Of Symmetry“ und „Absolution“ sich zeigte, so wegweisend waren „Black Hole And Revelations“ und „The Resistance“. Die Speerspitze stellt aber das letzte Album „The 2nd Law“ dar, mit welchem man Queen den Rang ablaufen könnte. Wie perfekt man all die Hits auf den Punkt bringen kann und wie eindrucksvoll dies dann auch noch geschieht, sieht man nun an der CD/DVD bzw. CD/Blu-Ray- Sache „Live At Rome Olympic Stadium“. So fährt die CD mit 13 Songs auf und beinhaltet einen Querschnitt des Konzertes, was durch die DVD bzw. Blu-Ray mit 24 Songs den visuellen Höhepunkt schafft. Kein Witz, wer eine fette Show sehen will, der ist bei Muse und „Live At Rome Olympic Stadium“ mehr als richtig. Ganz, ganz großes Tennis.
Kleinere Brötchen backen da noch die Finnen von Beastmilk, die quasi noch am Anfang ihrer Karriere stehen. 2010 gegründet, schafft man nun mit „Climax“ aber einen Sprung, den die meisten Bands auch nach ganz vielen Jahren nicht schaffen. „Vom Debüt des Jahres“ bis hin zu „diese Band ist jetzt schon Kult“ hageln die Lorbeeren auf die Herren von Beastmilk. Album des Monats hier und da sind weitere Trophäen, die Beastmilk in diesen Tagen mit nach Hause nehmen. Die dunkle und düstere Version von Joy Division, die Gothic-Variante von Samhain oder Parallelen zu Killing Joke müssen runterlaufen wie Öl. Zurecht aber, denn Beastmilk lassen sich nicht lumpen und haben sich Alles verdient. Da schliessen wir uns nur zu gerne an und sagen mit geschwollener Brust, dass Beastmilk die Sensation des Jahres sind. Herrlich.
Faith No More und „King For A Day… Fool For A Lifetime“ sind dagegen schon aus dem Rennen. Zumindest was neue Veröffentlichungen angeht. Man geduldet sich und wartet, bis Mike Patton seine Herren nach gespielten Konzerten doch wieder ins Studio treibt um ein neues Kapitel aufzuschlagen. Bisher tut sich aber nichts an dieser Front und man muss sich somit anderweitig zu helfen wissen. Eine Option wäre beispielsweise die Vinylsammlung zu vervollständigen. Dies geht nun herrlich indem man sich besagtes Album als schickes Ding in den Schrank stellt beziehungsweise auf dem Plattenteller rotieren lässt. „The Gentle Art Of Making Enemies“ oder „Evidence“ waren nicht nur 1995 derbe Nummern. Nein, auch heutzutage kann man sich das Album von vorne bis hinten anhören ohne dabei gelangweilt zu sein.
Nach den Hellacopters ist vor Imperial State Electric. So dachte sich das zumindest Nicke Andersson, der auch schon bei Entombed mitgewirkt hat. Da es aber alleine weniger cool auf der Bühne ist, hat der sich mit Dolf de Borst von The Datsuns einfach mal Verstärkung geholt. Mit zwei weiteren Musikern war die Band geboren und das Debüt sollte 2010 veröffentlicht werden. Soweit so gut. Der Achtungserfolg von damals und den Alben aus den Jahren 2011 und 2012 ebbt aber auch irgendwann mal wieder ab und so müssten sich auch Imperial State Electric auch zusammen reissen und ein neues Lebenszeichen setzen um bei der Veröffentlichungsflut nicht in Vergessenheit zu versinken. Das Lebenszeichen haben wir nun erhalten in Form von „Reptile Brain Music“. So singt de Borst doch auch direkt die erste Single und auch „Stay The Night“ wird nicht von Nicke gesungen. Was ist da los? Keine Sorge: Bei Imperial State Electric passt Alles und man muss den Herren dankbar sein, dass sie sich nicht in Monotonie wälzen sondern es erneut schaffen ein Album zu machen, welches überraschend frisch geworden ist. Glamrock hier und dennoch ernst da, feuern Imperial State Electric 12 Songs ab, die mit Rock und ganz viel Punk ein Album zaubern, welches auch in einem Jahr noch laufen wird. Aber bis dato hat die Band sicher schon wieder genug Songs für ein Album zusammen.
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