Sommer, Sonne und gute Laune, wenn man aus dem Fenster schaut. Da macht die EMP Plattenkiste die Woche zu einer feinen Sache. Natürlich haben wir uns auch Gedanken gemacht und wollen den ersten Sonnenstrahlen entgegenwirken. Sonne, kann man auch hier haben. Man braucht einfach die richtigen Alben und die haben wir für euch wieder zusammen getragen. Auffallend, dass wir melancholisches Zeug unbewusst verbannt haben und uns den schmissigen Rock-Alben diese Woche gewidmet haben. Starten wir durch mit der EMP Plattenkiste für den 28. März 2014!
Starten wir doch direkt mit einer Kultband durch. Den Unstimmigkeiten zum Trotze, die eben hinsichtlich der Aufnahme in die Hall Of Fame herrschen, sind KISS nach wie vor eine der wichtigsten Bands ever. Was haben sie doch für fette Alben geschrieben wie „Alive!“, „Dressed To Kill“, „Unmasked“, „Lick It Up“ oder „Hotter Tan Hell“. Jahrelang musste der KISS-Jüngling nun warten bis er die maskierten Herren auf Vinyl ersteigern konnte. Da freuen wir uns doch direkt ein Loch in den Bauch, dass nun die Sause wieder startet. KISS auf Rillen, KISS mit großem Cover und KISS mit den Klassikern, den Hits und den Nummern, die Rockgeschichte schreiben. Wir haben die zeitlosen Scheiben nun wieder als LP im Shop!
Quasi weiter mit Kult, quasi weiter mit einem Album, welches zeitlos ist und dem Album von Therapy?, welches der Band Tor und Tür geöffnet hat. „Troublegum“ ist wohl heute noch das Album, an dem sich die Band messen muss. Fluch und Segen also in einem. Alleine der Opener „Knives“ macht die Richtung klar und zeigt, dass Therapy? mit diesem Brett alles richtig gemacht haben. „Screamager“, „Nowhere“ und „Die Laughing“ sind letztendlich die Nägel, die das Album zu einer fetten Kiste zimmern. So, nun hat das Teil dieses Jahr die 20 Jahre voll und das will amtlich gefeiert werden. Mit 3 CDs sollte das gelingen. Neben dem eigentlichen Album kommen jede Menge Demos, Livedarbietungen und andere Leckereien ums Eck. Das Geile ist, dass gewisse Songs auf unbekannten und nicht mehr erhältlichen Singles und EPs zu finden war. Wem sagt die „Opal EP“ was? Oder die „Face The Strange“-Sache? Niemanden! Eben. So wird „Troublegum“ zu einem wahren Fest und bietet viel Hörstoff für wenig Geld!
Lacuna Coil haben sich schon lange in den Olymp des Female Metals hochgearbeitet. Die Italiener um Christina Scabbia legen aber mit „Broken Crown Halo“ noch eine Schippe drauf. Das siebte Album ist wohl das abwechslungsreichste in der gesamten Diskographie. So bekommt man hier die schmissigen Nummern um die Ohren gepfeffert, um dann aber eine emotionale Band auf der anderen Seite zu erleben. 11 Songs, die zeigen, dass das Gespür für Härte und Melodie sehr wohl auf einem Album Platz findet. Traurig, dass es zeitgleich das letzte Album des Schlagzeugers Criz Mozzati und des Gitarristen Pizza Migliore ist, die vor kurzer Zeit ihren Ausstieg gekannt gegeben haben. Das ändert natürlich an dem Resultat nichts, da die zwei Herren hier nochmals ihr Können in die Waagschale geworfen haben, ist aber eventuell das letzte Werk, welches eine geschlossene Band Lacuna Coil zeigt. Wir werden sehen. Solange lauschen wir „Broken Crown Halo“.
Stoner Rock gefällig? Guter Stoner noch besser? Und wenn ich nun sage „Hier haben wir eine der Bands, die den Stoner geprägt haben“? Alle sind außer Rand und Band. Karma To Burn haben es wieder getan und mit „Wild Wonderful Purgatory“ ihr sechstes Album gezaubert. Weit fern vom Fegefeuer was die Qualität angeht und doch ein Fegefeuer was die Musik angeht. Die Zutaten sind natürlich gleich aufgezählt. Rock, Big Muff und ab geht die Post. Wem Queens Of The Stone Age zu mainstreamig sind und wer Kyuss mittlerweile zu langatmig findet, der wird bei Karma To Burn fündig. Parallelen zu den anderen Weggefährten sind natürlich nicht von der Hand zu weisen, aber letztendlich machen Karma To Burn schon immer ihren eigenen Schuh aus der Sache. So auch hier!
Last but no least wird es geradezu Porno. Steel Panther haben den Porno gepachtet und verleihen dem Sunset Strip die Sonne. Der Band scheint diese anscheinend aus dem Arsch, wenn man sich „All You Can Eat“ anhört. Das Geile an der Band ist, dass sie doch Querschläger wie Headliner der Herzen sind. Wo trifft man sonst eine Band, die sich die Bühne mit KISS und Linkin Park teilen kann, die Slipknot-Frontsau Corey Taylor neben sich dulden und Aerosmith zeigen, wo der Hammer hängt? Nirgendwo außer (und hier kommt das große „Aber“) bei Steel Panther. 12 Meisterwerke an Songs, ein Cover, was einem ein Schmunzeln abringt und letztendlich Rock, der ehrlicher nicht sein kann, und dennoch zu wissen, dass Steel Panther sich selbst nicht ernst nehmen. Eine gnadenlos gute Band! Pflicht hoch drei, „All You Can Eat“ im Plattenregal zu haben!